Die inmitten weitläufiger Wälder im Ostharz gelegene Burg Falkenstein ist die besterhaltene Burganlage in der Harzregion. Die klassische Höhenburg kann als Inbegriff eines adligen Wehr- und Wohnbaus im Mittelalter angesehen werden.
Der Falkenstein wurde ab 1120 von den Herren von Konradsburg errichtet, nachdem diese ihren Stammsitz für die Gründung einer Klosteranlage zur Verfügung gestellt hatten. 1332 gelangte die Burg an das Halberstädter Domstift, schließlich war sie von 1437 bis 1945 im Besitz der Familie von Asseburg.
Da sie nie zerstört wurde, kann man auf dem Falkenstein der Gestalt und Funktion einer mittelalterlichen Burg bis heute nachspüren. Sie liegt auf einem Bergsporn über dem Selketal. Die Zugangsseite (Luftbild) war auch potentielle Angriffsseite und wurde daher mit einer massiven Schildwand geschützt. Unmittelbar hinter dieser gewaltigen Mauer ragt der entsprechend spitz zulaufende Bergfried auf. Der Weg in die Burg verläuft entlang der Südseite (links) durch einen Zwinger und das Burgtor in den ehemaligen Wirtschaftshof und von dort in den engen Hof der Kernburg.
Die Bausubstanz ist großenteils noch aus den mittealterlichen Bauperioden vornehmlich des 12. Jahrhunderts erhalten. Die in Fachwerk errichteten Ein- und Umbauten des Spätmittelalters und der Renaissancezeit geben der Anlage ihren besonderen Reiz, von außerordentlicher Wirkung ist der schöne Burghof.
Burg Falkenstein beherbergt ein sehenswertes Museum mit historisch eingerichteten Räumen und einer Ausstellung zu Eike von Repgow, der hier um 1235 den Sachsenspiegel verfasste - eines der bekanntesten mittelalterlichen Rechtsbücher.
Text: Elmar Arnhold
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 07. August 2017 | Bildnummer: S08071076 | Zugriffe: 10574
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