In der herrlichen Voralpenlandschaft Oberbayerns findet sich unweit des Kochelsees und unterhalb der 1801 m hohen Benediktenwand die Klosteranlage Benediktbeuern. Das älteste Kloster Bayerns wurde im Jahre 739 vom Geschlecht der Huosi gestiftet und war bis seiner Aufhebung in der Säkularisation 1803 in den Händen der Benediktiner, die besonders die geistige Kultur pflegten. Es gab im Mittelalter ein Handschriftenskriptorium und eine umfangreiche Klosterbibliothek, in der Barockzeit eine Art Akademie der Benediktinerkongregation. 1803 wurden in der Bibliothek die Carmina Burana, mittelalterliche Liebes-, Sauf- und Fresslieder, entdeckt. Zwei Jahre später richtete Joseph von Fraunhofer auf dem Areal eine Glashütte ein, in der er die Fraunhoferschen Linien entdeckte, die zur Spektralanalyse führten. Über 100 Jahre lang war die ehemalige Klosteranlage im Besitz Bayerns, erst 1930 übernahmen sie die Salesianer Don Boscos, die in der weitläufigen, um zwei Höfe gruppierten Barockanlage neben einer Philosophisch-Theologischen Hochschule mehrere andere Bildungsinstitute einrichteten. Die heutigen Klostergebäude entstanden zwischen 1669 und 1679, die Klosterkirche, heute Pfarrkirche St. Benedikt, wurde 1681-86 errichtet und bietet dem Besucher eine reiche barocke Ausstattung, darunter die Deckengemälde des Christuszyklus von Hans Georg Asam.
Text: Helmut Lindorfer
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 25. Juni 2010 | Bildnummer: K06250779 | Zugriffe: 9250
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