Bereits 100 n. Chr. gab es auf dem Gebiet des heutigen Seligenstadt ein römisches Kastell, das Castrum Selgum hieß. Auf den Trümmern dieses im 3. Jahrhundert aufgegeben Lagers entstand im frühen Mittelalter eine Siedlung, die 815 unter dem Namen Öbermühlheim erstmals urkundlich erwähnt wurde. Damals errichtete Einhard, der Biograph von Karl dem Großen, ein Benediktinerkloster, das bis 1803 Bestand hatte. In der Mitte des 9. Jahrhunderts erhielt der Ort den Namen Seligenstadt, das von Kaiser Friedrich Barbarossa im 12. Jahrhundert Stadtrechte erhielt. Heute hat die Stadt im Landkreis Offenbach in Hessen etwa 21.000 Einwohner und grenzt jenseits des Mains direkt an Bayern an. Das Wahrzeichen von Seligenstadt, das nur 25 km von Frankfurt am Main entfernt liegt, ist die Einhard-Basilika St. Marcellinus und Petrus, ein frühromanischer Bau, der allerdings im Lauf der Jahrhunderte nicht selten umgebaut und verändert wurde. Die ehemaligen Klosteranlagen und das Gotteshaus, das seit 1925 den päpstlichen Titel Basilica minor trägt, grenzen unmittelbar an die von Fachwerkhäusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert geprägte Altstadt an.
Text: Helmut Lindorfer
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 24. September 2016 | Bildnummer: R09240213 | Zugriffe: 6329
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