Die mondäne Kurstadt Bad Kissingen an der Fränkischen Saale in Unterfranken besticht vor allem durch das größte Ensemble historischer Kulturbauten des bayerischen Klassizismus. Mit dem Regentenbau, der Wandelhalle, dem Arkadenbau, um nur einige zu nennen, entstanden Bauten, die in ihrer Einheit in Deutschland ihres Gleichen suchen und alle unter König Ludwig I. im 19. Jahrhundert entstanden sind. Die Geschichte des Kurbetriebs reicht aber weiter zurück. Bereits für das Jahr 823 gibt es einen Nachweis für eine Heilquelle, der erste Kurgast wurde 1520 registriert. 1739 errichtete der berühmte Baumeister Balthasar Neumann das Königliche Kurhaushotel und seit 1837 gibt es die Kissinger Kurmusik. In seiner Blütezeit im 19. Jahrhundert beherbergte die Stadt, die 1883 offiziell zum Bad erhoben wurde, zahlreiche prominente Gäste wie Zar Alexander II., die Österreichische Kaiserin Elisabeth und Otto von Bismarck. Im 20. Jahrhundert verlagerte sich der Kurbetrieb weg vom Adel und dem gehobenen Bürgertum hin zu einem Heilbad für gesetzlich versicherte “Sozialgäste”. Die Deutsche Rentenversicherung trug mit ihren beiden Kliniken, der Rhönklinik und der Saaleklinik, erheblich mit dazu bei, dass Bad Kissingen zum bekanntesten Kurort Deutschlands wurde.
Text: Helmut Lindorfer
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 09. Mai 2016 | Bildnummer: R05090692 | Zugriffe: 10426
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