Das von Süden aufgenommene Luftbild zeigt den historischen Kern der Freien Hansestadt Bremen mit der eindrucksvollen Platzfolge Markt und Domshof. Rathaus und Roland sind Wahrzeichen der alten Hafenstadt und gehören zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Der Bischofsitz Bremen wurde 787 von Karl dem Großen gegründet, 847 wurde das Bistum durch den Hl. Ansgar zum Erzbistum erhoben. Der Bremer Dom wurde in seiner heutigen Gestalt während der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts von einer flachgedeckten romanischen Basilika in Kreuzform (11. Jahrhundert) zu einem gewölbten Kirchenbau umgebaut. Dabei sind auch die Türme erhöht worden. Nach dem Einsturz des Südturms im Jahr 1638 wurde das markante Turmpaar im späten 19. Jahrhundert völlig neu errichtet.
Die Liebfrauenkirche war die bürgerliche Marktpfarrkirche, deren Geschichte in das frühe 11. Jahrhundert zurückreicht. Der als Doppelturmfassade geplante romanische Westbau wurde in den gotischen Neubau einer Hallenkirche (ab 1230) einbezogen. Vor der Kirche befindet sich das bekannte Denkmal der Bremer Stadtmusikanten.
Im Zentrum steht das Rathaus. Es handelte sich ursprünglich um einen gotischen Saalbau aus Backsteinmauerwerk, der 1405-10 errichtet wurde. Die prägende Umgestaltung in den reichen Formen der Spätrenaissance erhielt das Bauwerk 1608-14 unter Leitung Lüder von Bentheims. Seitdem gehört es zu den schönsten Rathäusern Deutschlands. Zum Glück erhielt das kostbare Baudenkmal keine Kriegsschäden, sodass die großartige Innenausstattung erhalten blieb. Eine erstklassige Leistung der Baukunst des frühen 20. Jahrhunderts ist der Erweiterungsbau (Neues Rathaus) von dem Münchner Architekten Gabriel von Seidel. Vor dem Rathaus wurde 1404 der berühmte steinerne Roland aufgestellt. Ein weiterer Renaissancebau von hohem Rang, der Schütting, steht dem Rathaus gegenüber.
Das Haus der Bürgerschaft entstand 1962-66 an der östlichen Marktseite und setzt innerhalb dieser großartigen Stadtkrone einen Akzent moderner Architektur.
Text: Elmar Arnhold
Im Südosten der Bremer Innenstadt ist ein kleinteilig bebautes Stadtquartier erhalten geblieben, dass seinen besonderen Charakter in der Ansicht aus der Luft besonders augenfällig erscheinen lässt. Inmitten einer großmaßstäblich bebauten Umgebung zeigt sich im Schnoor-Viertel ein erhalten gebliebenes Stadtquartier der „kleinen Leute“ aus vorindustriellen Epochen. Sein Name leitet sich von der dieses Viertel durchquerenden Längsgasse her: Schnoor (Schnur).
Am westlichen Rand des Altstadtviertels befindet sich die Johanniskirche, ursprünglich Klosterkirche des Bremer Franziskanerklosters aus dem 14. Jahrhundert. Es handelt sich um einen für die Bettelorden des Mittelalters typischen Sakralbau in schlichten Bauformen – die Errichtung von Türmen hatten sich die Franziskaner versagt. St. Johannis rundet das Stadtquartier nach Westen hin wirkungsvoll ab. Die breite Straße westlich der Kirche (links oben), die Balgebrückstraße, zielt auf eine der innerstädtischen Weserbrücken.
Im Schnoorviertel stehen noch Giebelhäuser aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Eine Sanierung des Quartiers wurde bereits in den 1960er Jahren begonnen, wobei das überlieferte Erscheinungsbild bewahrt blieb. Heute ist der Schnoor mit seinen verwinkelten Straßen, welche so klangvolle Namen wie „Wüste Stätte“ und „Marterburg“ tragen, selbstverständlich eine Touristenattraktion. Hier findet man neben Gastronomie kleine Boutiquen und Kunsthandwerk, aber auch innerstädtisches Wohnen.
Text: Elmar Arnhold
Die Freie und Hansestadt Bremen hat heute ca. 550.000 Einwohner und bildet mit ihrem Überseehafen Bremerhaven ein eigenes Bundesland. Damit wird die vielhundertjährige Geschichte als Stadtrepublik fortgesetzt.
Die Geschichte Bremens reicht über zwölf Jahrhunderte bis in die Zeit Karls des Großen zurück. Der Ort wurde 782 erstmals als „Bremum“ erwähnt. Dort existierte mit einer Furt auch ein Weserübergang. Karl der Große gründete hier 787 einen Bischofssitz. Im Jahr 847 verlegte Erzbischof Ansgar, der „Apostel des Nordens“, seinen Sitz von Hamburg nach Bremen.
Im Westen der Domburg wuchs die Siedlung von Kaufleuten und Handwerkern im Verlauf des 11. und 12. Jahrhunderts zu einer Stadtgemeinde heran. Sie erhielt 1186 von Kaiser Friedrich Barbarossa das Stadtrecht. Die um 1200 entstandene Stadtmauer umfasste bereits einen Großteil der heutigen Innenstadt. Nach Einbeziehung des Stephani-Viertels (im Luftbild links oben) in die Befestigung zu Beginn des 14. Jahrhunderts erhielt der mittelalterliche Stadtgrundriss seine endgültige Gestalt. 1358 wurde Bremen Mitglied der Hanse. Außer dem Dom existierten nun vier große Pfarrkirchen und zwei Stadtklöster. Das Verhältnis von Bischof und Bürgerschaft war von mehrfachen Konflikten gekennzeichnet.
Der langgestreckte Stadtkern zeichnet sich anhand des reizvollen Wallrings noch heute deutlich ab. Prägend sind die langen Straßenzüge parallel zur Weser. In den hafennahen Straßen siedelten die Kaufleute und ließen hier ihre stolzen Wohn- und Speicherhäuser errichten. Eine Blütezeit Bremens waren die Jahrzehnte um 1600. Damals herrschte eine überaus rege Bautätigkeit, wovon der Renaissance-Umbau des Rathauses kündet. In den Jahrzehnten um 1900 entstanden zahlreiche Geschäfts- und Kontorbauten.
Die Verwüstungen des Zweiten Weltkrieges beschädigten das Stadtbild stark, zum Glück blieb der Kern mit Markt, Rathaus und Dom weitgehend erhalten.
Text: Elmar Arnhold
Richtig klein wirkt die 900 Seelen große Ortschaft Illesheim im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim neben der Anlage des “Illesheim Army Heliport”. Neben den Kasernengebäuden der “Storck-Baracks” fällt sofort das Gelände des Flugplatzes auf, der bereits 1936 von der Luftwaffe in Betrieb genommen wurde und nach dem Zweiten Weltkrieg in den Besitz der US-Army überging. Leider gibt es immer wieder Konflikte mit der Bevölkerung wegen des Lärms, den die hier stationierten Hubschrauber auch nachts verursachen.
Text: Helmut Lindorfer
Oberhalb von Lauchheim in Baden-Württemberg besaßen die Grafen von Öttingen eine wehrhafte Burg, die erstmals 1311 urkundlich erwähnt wurde. Diese Anlage erwarb 1364 das Deutschordenshaus Mergentheim, es kam zur letzten Kommendengründung im süddeutschen Raum. In den folgenden Jahrhunderten wandelte sich die Burg durch zahlreiche Erweiterungen und Umbauten in ein Wohn- und Verwaltungsschloss. Zwischen 1715 und 1719 erhielt das Schloss sein heutiges Aussehen. Nach der Aufhebung des Deutschen Ordens durch Napoleon kam die Kapfenburg 1806 zum Königreich Württemberg und diente daraufhin verschiedenen Zwecken, sie war sogar längere Zeit Forstamt. 1999 schließlich wurde das in ausgesprochen exponierter Lage liegende Schloss Sitz der Stiftung Internationale Musikschulakademie Kulturzentrum Schloss Kapfenburg, die auch ein Fortbildungs- und Tagungszentrum mit gehobener Gastronomie und romantischen Gästezimmern betreibt.
Text: Helmut Lindorfer
Über der Großen Kreisstadt Ellwangen im Osten von Baden-Württemberg nahe der Grenze zu Bayern thront ein gewaltiges Renaissanceschloss, die ehemalige Residenz der Fürstpröbste von Ellwangen. Ursprünglich als klösterliche Wehrburg um 1200 errichtet, dient die Anlage, die von der Stiftung Schlösser und Gärten Baden-Württemberg betreut wird, heute als Ämtersitz und Wohnanlage. Dazu kommt das interessante Schlossmuseum, welches unter anderem wertvolle Fayencen zeigt.
Text: Helmut Lindorfer
Diese ausgesprochen reizvolle Luftaufnahme, die Hajo Dietz im August 2017 nordöstlich der Insel Wangerooge gelang, zeigt zwei Epochen der “Bebauung” des Meeresgrundes. Wir sehen den legendären Leuchtturm Roter Sand, der 1885 als erstes Offshorebauwerk der Welt sich vom Grund des Meeres erhob und die modernen Türme der Windkraftanlage Nordergründe, die nur wenige Monate nach dem Aufnahmedatum in Betrieb gingen.
Text: Helmut Lindorfer
