Die alte Residenz der brandenburgischen Kurfürsten und preußischen Könige aus dem Haus Hohenzollern hat eine bewegte Geschichte. Sie wurzelt in einer Stadtburg, die Kurfürst Friedrich I. ab 1443 gegen den Willen der Berliner Bürgerschaft am Nordrand der Teilstadt Cölln errichten ließ.
Im 16. Jahrhundert wurde die Anlage zu einem prächtigen Renaissanceschloss umgebaut.
Nach den ersten barocken An- und Umbauten unter dem Großen Kurfürst ließ Kurfürst Friedrich III. ab 1699 nach den ehrgeizigen Plänen Andreas Schlüters eine umfassende barocke Neugestaltung ins Werk setzen. Sein Ziel war die 1701 verwirklichte Erhebung zum König in Preußen, die Rangerhöhung sollte auch architektonisch dokumentiert werden. Bis 1716 entstand nun das barocke Berliner Schloss mit seinen zwei Höfen und dem nach seinem Architekten benannten Eosanderportal, so wie es in die Kunstgeschichte einging.
Bis zum Ende der Monarchie erfolgten immer wieder Erneuerungen und Umgestaltungen, besonders im Inneren des Bauwerks. Als markantes Wahrzeichen kam 1850 die Kuppel hinzu.
Vor den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges beinhaltete das Schloss eine unübersehbare Fülle von höchstrangigen Raumkunstwerken aus den Epochen des Frühbarock bis zum Historismus.
Mit der Deutschen Teilung und den ideologisch bedingten Vorstellungen von Städtebau und Architektur in der 1949 gegründeten DDR wurde das Schicksal der wiederaufbaufähigen Ruine besiegelt: 1950 erfolgte gegen zahlreiche Proteste aus aller Welt die Sprengung des Bauwerks und die Planierung des Platzes als Aufmarschplatz.
Nach der Wiedervereinigung mündeten die Diskussionen um einen Wiederaufbau in den Beschluss des Bundestages von 2002, ein Gebäude in den Kubaturen und mit den barocken Fassaden des Stadtschlosses zu errichten. Das zukünftige Humboldt-Forum soll ab 2019 die außereuropäischen Kulturen präsentieren.
Text: Elmar Arnhold
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 27. August 2016 | Bildnummer: R08270395 | Zugriffe: 18730
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