Ein malerischer Ort ist Pöttmes im Landkreis Aichach-Friedberg im bayerischen Schwaben. Bis 1972 war die Gemeinde, die bereits 1324 Marktrechte erhielt, oberbayerisch, gehörte Jahrhunderte lang zum Herzogtum Bayern und kam 1808 zum neugeschaffenen Königreich Bayern. Bundesweit in die Schlagzeilen kam Pöttmes im Dezember 2008, als der Pfarrer der Kirche St. Peter und Paul in seiner Weihnachtskrippe ein ausgesetztes Baby fand.
Text: Helmut Lindorfer
Die teilweise noch von Mauern und stattlichen Toren umgebene einstige Freie Reichsstadt Memmingen im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben gilt als das Tor zum Allgäu. Das Gebiet der etwa 50 km südlich von Ulm gelegenen kreisfreien Stadt mit ihren 42.000 Einwohnern war schon zur Römerzeit besiedelt. Nachgewiesen ist auch eine alemannische Ansiedlung im 5. Jahrhundert. Memmingen wurde erstmals 1128 urkundlich erwähnt, die Stadterhebung geht auf das Jahr 1158 zurück, Reichsfreiheit erlangte es 1268. Am Schnittpunkt zweier bedeutender Handelsstraßen, der Salzstraße von Böhmen nach Lindau und einer Route von Norddeutschland nach Italien und in die Schweiz gelegen, erlebte die Stadt an der Iller vor allem in der Zeit vom 14. bis zum 16. Jahrhundert ihre Blütezeit, in der sie auch ihr von Gotik und Renaissance geprägtes Stadtbild erhielt. Bayrisch wurde die “Stadt der Tore und Türme und Giebel” schließlich im Jahre 1803.
Text: Helmut Lindorfer
Das im 12. Jahrhundert gegründete Memmingen in Schwaben hat einen der schönsten Stadtkerne Süddeutschlands. Den Mittelpunkt der malerischen, noch teilweise von der mittelalterlichen Stadtmauer mit zehn erhaltenen Toren und Türmen umzogenen Altstadt, bildet der Marktplatz. Hier steht das mehrstöckige Renaissance-Rathaus aus dem 16. Jahrhundert sowie weitere stattliche Gebäude wie das Steuerhaus mit seinen über 500 Jahre alten Arkaden und die barockisierten Großzunft von 1453, dem Gesellschaftshaus der Patrizier. Neben dem sogenannten “Siebendächerhaus”, dem ehemaligen Gerberhaus aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, sticht vor allem die am Rand der Altstadt gelegene Martinskirche hervor. Die dreischiffige gotische Basilika wurde zwischen 1325 und 1500 erbaut und birgt in ihrem Inneren ein Meisterwerk der Memminger Schnitzerschule, ein Chorgestühl aus den Jahren 1501 bis 1507.
Text: Helmut Lindorfer
Der mit 7.000 Mitarbeitern größte Arbeitgeber der ehemaligen Reichsstadt Donauwörth ist das Hubschrauberwerk von Airbus Helicopters. Hier findet die Rotoren- und Endfertigung statt, zudem ist hier auch die Deutschlandzentrale von Airbus Helicopters angesiedelt, eine hundertprozentigen Tochter des europäischen Luft und Raumfahrtkonzerns Airbus Group (ehemals EADS). Das Unternehmen ist Weltmarktführer bei zivilen Hubschraubern, im militärischen Bereich deckt es etwa 25% des weltweiten Bedarfs ab. Das Werk in Donauwörth hat seine Ursprünge beim Leichtflugzeugbauer Klemm, nach dem Zweiten Weltkrieg folgte die Firma Siebel-Flugzeugwerke, die ausländische Sport- und Verkehrsflugzeuge in Lizenz baute und später zur Bölkow GmbH wurde. Diese wiederum war bis 1992 ein Teil des Konzerns Messerschmitt-Bölkow-Blohm, aus dem Eurocopter hervorging, der Vorgänger des heutigen Unternehmens.
Text: Helmut Lindorfer
Die geschichtsträchtige Große Kreisstadt Donauwörth mit ihren 19.000 Einwohnern liegt etwa 35 km nördlich von Augsburg und befindet sich zwischen dem Südwestausläufer der Fränkischen Alb und dem Ostausläufer der Schwäbischen Alb. Bereits im 5. Jahrhundert entstanden hier belegbare Siedlungen, im Jahre 955 wurde die erste Brücke über die Donau gebaut. Donauwörth selbst geht auf das Kloster Heilig Kreuz zurück, das 1049 geweiht worden war, und erhielt 1193 durch Kaiser Heinrich VI. Stadtrechte. 1266 verpfändeten die herrschenden Staufer die Stadt an das Herzogtum Bayern, 1301 wurde sie Reichsstadt und 1488 Mitglied des Schwäbischen Bundes. Im Jahre 1714 schließlich kam Donauwörth endgültig zu Bayern. Die sehenswerte Altstadt mit ihren ehrwürdigen Kirchen, ihren stattlichen Bürgerhäusern, dem historischen Rathaus und weiteren prächtigen Bauten, wurde im Zweiten Weltkrieg bei Luftangriffen zu größten Teilen zerstört und nach 1946 originalgetreu wiederaufgebaut. Schön auf der Luftaufnahme zu sehen ist auch die Rieder Vorstadt, die durch einen Seitenarm der hier in die Donau mündenden Wörnitz von der Altstadt abgegrenzt ist.
Text: Helmut Lindorfer
Das Nordtor des ehemaligen Römerkastells Biriciana im heutigen Weißenburg in Bayern südlich von Nürnberg ist eine Rekonstruktion, um die Dimensionen der Befestigung des damaligen Reiterlagers anschaulich zu machen. Die quadratische Anlage hatte einst vier derartige Tore, die durch eine wehrhafte Steinmauer verbunden waren. Das Kastell lag nahe des Obergermanisch-Raetischen Limes, der heute zum Welterbe der UNESCO zählt. Die umfangreichen Ausgrabungen des Militärlagers und der benachbarten Zivilsiedlung, sowie das zugehörige Römermuseum, machen die mittelfränkische Stadt zu einem der bedeutendsten Schauplätze römischer Geschichte in Bayern.
Text: Helmut Lindorfer
Der größte See des Mansfelder Seengebiets in Sachsen-Anhalt, etwa 20 km westlich von Halle an der Saale, ist der Süße See. Trotz des Namens ist sein Wasser salzig. Er und die kleineren Seen, Überreste des Ende des 19. Jahrhunderts trockengelegten Salzigen Sees, sind entstanden durch Auslaugung von Steinsalz im Untergrund und anschließendem Einbruch des Deckgesteins. Der 4,9 km lange See hat einen Zufluss durch die Böse Sieben, der Abfluss führt in Seeburg in die Salza. Neben dem größeren Ort Seeburg mit dem Seeburger Schloss findet sich nur noch Aseleben am Ufer des hier 1 km breiten Gewässers. Beide gehören zur Gemeinde Seegebiet Mansfelder Land im Landkreis Mansfeld-Südharz. Entlang des Süßen Sees gibt es einige kleine Weinlagen, sie liegen an der Weinstraße Mansfelder Seen und gehören zur Großlage Höhnstetter Kelterberg im Anbaugebiet Saale-Unstrut.
Text: Helmut Lindorfer
