Greiz liegt im Südosten Thüringens im gleichnamigen Landkreis und hat etwa 21.000 Einwohner. Die Weiße Elster durchzieht wie ein Band die Stadt, die wegen ihrer Lage im Talkessel, aber vor allem wegen ihrer historischen Gebäude „Perle des Vogtlandes“ genannt wird. Als Erinnerung an die Zeit als Residenzstadt des Fürstentums Reuß älterer Linie ist heute noch auf dem Schlossberg das ursprünglich mittelalterliche, nach Zerstörung durch Feuer im Jahr 1540 im Renaissancestil wiedererrichtete Obere Schloss, das auch auf dem Luftbild deutlich inmitten seiner Grünanlage thront, zu erkennen. Auch das Untere Schloss nahe der Weißen Elster, das nach einem Brand des Vorgängerbaus aus dem 16. Jahrhundert Anfang des 19. Jahrhunderts im klassizistischen Stil neu gebaut wurde, bildet insbesondere mit seiner Parkanlage, die 2013 durch eine Flutkatastophe schwer verwüstet und durch die Stiftung Thüringer Schlösser nochmals aufwändig renoviert wurde, ein lohnendes Reiseziel.
Text: Carolin Froelich
Reichenbach liegt im sächsischen Vogtlandkreis und hat knapp 19.000 Einwohner. Die bemerkenswerten Bauwerke der Stadt – etwa der Wasserturm, der im Stil des „Neuen Bauens“ errichtet wurde, oder die Pfarrkirche St. Peter und Paul mit ihrer Silbermann-Orgel aus dem Jahr 1725, die neben den sie bespielenden Organisten im Mittelpunkt des Reichenbacher Orgelsommers steht, sind perspektivisch kaum zu erkennen. Im Vergleich zur Göltzschtalbrücke, die das Bild domminiert, treten sie völlig in den Hintergrund. Die weltweit größte Brücke in Ziegelbauweise führt eine zweigleisige Bahnstrecke über das Göltzschtal. Ihr ist ein eigenes Bild gewidmet.
Text: Carolin Froelich
Ein äußerst eindrucksvolles Bauwerk, insbesondere aus der Vogelperspektive, ist die Göltzschtalbrücke, die westlich von Mylau und nördlich von Netschkau das Göltzschtal überwindet. Es handelt sich um das größte Brückenbauwerk aus Ziegelstein der Welt. Zur Fertigung der Ziegel im Dresdner Format (= 11 3/4" x 5 3/4" x 2 3/4") wurde regional vorkommender Lehm verwendet. 29 Bögen in vier Etagen, zu deren Errichtung über 26 Millionen Ziegel erforderlich waren, formen die 574 Meter lange Brücke, deren Statikberechnung ein Meisterwerk der Ingenieurskunst von Professor Johann Andreas Schubert war. Die Brücke wurde nach nur vier Jahren Bauzeit im Jahr 1851 eingeweiht und ihrer Nutzung als zweigleisige Eisenbahnbrücke auf der Strecke Leipzig – Nürnberg zugeführt.
Text: Carolin Froelich
Die „Drei-Türme- Stadt“ Auerbach im Vogtland wurde erstmals 1282 urkundlich erwähnt, ihre im 11. Jahrhundert erbaute Burg bereits im Jahr 1122. Die drei nachts hell erleuchteten und weithin sichtbaren Türme sind zum einen der Schlossturm, und zum anderen die Kirchtürme der katholischen Kirche „Zum Heiligen Kreuz“ und der evangelischen Kirche „St. Laurentius“. In der Luftaufnahme deutlich markanter stechen jedoch die gleichförmigen Plattenbauten im Westen der Stadt in der rechten unteren Bildecke hervor. Die im Osten sehr beliebten Laubensiedlungen („Datschen“) sind als kleine weiße Punkte inmitten von Grün auszumachen. Hier konnten die Bewohner der „Platte“ ihrer oft beengten Wohnsituation entfliehen und „ihr Stückchen Natur“ nutzbar machen und genießen.
Text: Carolin Froelich
Die große Kreisstadt Auerbach im Vogtlandkreis mit ihren für die Gegend typischen grauen Schieferdächern liegt etwa 25 km östlich von Plauen am Rand des Erzgebirges. Die 19.000 Einwohner zählende ehemalige Bergbaustadt in Thüringen liegt am Fluss Göltzsch, der vor allem wegen der beeindruckenden Backsteinbrücke von Mylau etwa 30 km flussabwärts bekannt ist (ein sehr gelungenes Luftbild des Bauwerks findet man mit der Sucheingabe Götschztalbrücke). 1282 erstmals urkundlicher erwähnt, wurde die Stadt im 14. Jahrhundert von den Vögten von Plauen planmäßig ausgebaut und entwickelte sich zu einem Zentrum des Erz- und Zinnbergbaus, heute ist vor allem Textilindustrie ansässig. Auerbach nennt sich selbst “Drei-Türme-Stadt”. Tatsächlich fallen, wenn man es von einiger Entfernung betrachtet, sofort drei Türme ins Auge, der Schlossturm aus dem 11. Jahrhundert, der Turm der Kirche St. Laurentius am Altmarkt und der Turm der Kirche Zum Heiligen Kreuz, die auf dem Bild jedoch nicht zu sehen ist.
Text: Helmut Lindorfer
Stadtzentrum mit Marktplatz und Rathaus im neugotischen Stil.
Auf dem 470 m hohen Schneeberg im Erzgebirge liegt die 15.000 Einwohner zählende Stadt, die von dem Berg ihren Namen hat. Dominierend im Stadtbild ist die Hallenkirche St.Wolfgang aus dem frühen 16. Jahrhundert, einer der größten spätgotischen Kirchenbauten in Sachsen. Die Geschichte von Schneeberg ist eng mit dem Bergbau verbunden. Bereits 1453 wurde hier das erste Bergwerk urkundlich erwähnt, 1471 kam es zur Stadtgründung. Ursprünglich wurde hier Silber abgebaut, ab dem 16. Jahrhundert stand die Gewinnung von Kobalt und Bismut im Vordergrund, im 19. Jahrhundert wurden hauptsächlich Nickel- und Wismuterze gefördert. In Schneeberg wurde 1823 Argentan erfunden, das sogenannte Neusilber, eine Mischung aus Kupfer, Nickel und Zink. Der Bergbau endete schließlich im Jahre 1956, nachdem die DDR den 1946 begonnenen Abbau von Uran eingestellt hatte.
Text: Helmut Lindorfer
Die Stadt Schneeberg im Erzgebirgkreis mir ihren 15.000 Einwohnern ist geprägt vom Bergbau. Sie wurde 1471 gegründet, nachdem an ihrer Stelle bereits 1453 ein Bergwerk erwähnt worden war. Ursprünglich wurde in der Gegend Silber abgebaut, bis ab der Mitte des 16. Jahrhunderts die Förderung von Kobalterzen an Bedeutung gewann, schließlich trat ab dem 19. Jahrhundert an deren Stelle der Abbau von Nickel- und Wismuterzen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde bis zur endgültigen Einstellung des Schneeberger Bergbaus im Jahre 1957 Uran gewonnen.
Das Bild der Stadt im westlichen Erzgebirge wird vom Barock geprägt. Nach dem verheerenden Stadtbrand von 1719 wurde sie im alten Grundriss in dem damals gebräuchlichen Stil wieder aufgebaut, sie trägt daher auch den Namen "Barockstadt des Erzgebirges".
Die mächtige Kirche in der Mitte des Bildes ist die St.-Wolfgangs-Kirche, die 1516 bis 1540 als eine der großen spätgotischen Hallenkirchen Sachsens errichtet wurde.
Text: Helmut Lindorfer
Annaberg-Buchholz ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Oberen Erzgebirges. Die Große Kreisstadt im Bundesland Sachsen mit ihren 20.000 Einwohnern ist Verwaltungssitz des Erzgebirgskreises. Sie liegt beiderseits des Sehmatals, Altenberg am Fuße des 832 Meter hohen Pöhlbergs, Buchholz auf der anderen Talseite am Schottenberg.
Die heutige Stadt entstand im Mittelalter aus etlichen Bergbausiedlungen, hier wurde Silber abgebaut, das erste schriftliche Zeugnis findet sich 1397, worin mit Frohnau, Kleinrückerswalde und Geyersdorf drei zum heutigen Stadtgebiet gehörige Ortschaften erwähnt werden. Annaberg entwickelte sich im 16. Jahrhundert zur zweitgrößten Stadt Sachsens, erst 1945 kam es auf Weisung der sowjetischen Stadtkommandantur zur Vereinigung der beiden Städte. Zu den größten Sehenswürdigkeiten der Stadt zählt neben der spätgotischen St.-Annen-Kirche im Zentrum von Annaberg ein einzigartiges technisches Denkmal, der "Frohnauer Hammer" im bereits erwähnten Ortsteil Frohnau, ein Eisenhammer, der schon seit dem 14. Jahrhundert nachgewiesen ist und in seiner heutigen Form seit 1657 existiert.
Text: Helmut Lindorfer
Die bedeutendste Sehenswürdigkeit der 20.000 Einwohner zählenden Kreisstadt an der Sehma im Erzgebirge ist die St.-Annen-Kirche im Zentrum des Stadtteils Annaberg. Sie wurde 1499 bis 1525 erbaut und ist die größte Hallenkirche Sachsens. Sie ist 65 m lang, 40 m breit und 28 m hoch, ihr Turm erreicht eine Höhe von 78 Metern. Ursprünglich katholisch wurde das Gotteshaus 1539 evangelisch-lutherisch. Außen eher abweisend zeigt ihr Inneres eine der schönsten Raumgestaltungen der deutschen Spätgotik. Das herrliche Gewölbe von Jakob Heilmann von Schweinfurt, hundert Reliefs mit biblischen Szenen und Lebensallegorien von Franz Maidburg, der Bergaltar von Hans Hesse mit Darstellungen der Bergleute und weitere einzigartige Ausstattungselemente machen die Kirche zu einem viel besuchten Kleinod, das in seinem Inneren heute nahezu den Originalzustand des 16. Jahrhunderts zeigt.
Text: Helmut Lindorfer
Die sächsische Industriestadt Chemnitz wurde einst auch als „sächsisches Manchester“ bezeichnet. Während der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert entstand hier ein Zentrum der Textilindustrie. Heute hat die drittgrößte Stadt des Freistaates ca. 240.000 Einwohner. Von 1953 bis 1990 hieß die damalige DDR-Bezirkshauptstadt Karl-Marx-Stadt. Aus dieser Epoche hat sich das monumentale, 1971 geschaffene Karl-Marx-Denkmal erhalten. Dieses Wahrzeichen ist sogar auf dem Luftbild sichtbar (Mitte oben).
Die DDR-Zeit prägt die gesamte Innenstadt noch heute wie an keinem anderen Ort Ostdeutschlands. Nachdem das Zentrum von Chemnitz 1945 fast vollkommen zerstört worden war, erfolgte ein konsequenter Wiederaufbau nach sozialistischen Prämissen. Die Stadthalle mit dem Hotelturm (oben) stehen inzwischen genauso unter Denkmalschutz wie die Straße der Nationen (oben rechts) und das Wohnquartier Rosenhof (unten links).
Aus der wesentlich älteren Geschichte der Stadt, die bis in das 12. Jahrhundert zurückreicht, künden nur noch wenige Baudenkmäler, so das Alte Rathaus, die Jakobikirche (Mitte) und der Rote Turm. Seit der Wiedervereinigung wurde der alte Stadtkern durch große Warenhäuser verdichtet. Auffällig ist die historisierend gestaltete Galerie Roter Turm mit ihren Arkaden.
Text: Elmar Arnhold
