Im Nordosten der Schwäbischen Alb findet sich das sogenannte Nördlinger Ries, ein nahezu kreisrunder Kessel mit einem Durchmesser von 25 km. Es entstand vor 15 Mio. Jahren durch einen Meteoriteneinschlag. Inmitten des Kraters liegt die über 1100 Jahre alte ehemalige Reichsstadt Nördlingen, neben Dinkelsbühl und Rothenburg ob der Tauber die dritte der weltbekannten mittelalterlichen Städte an der alten Straße von Würzburg nach Augsburg. Ihr bestens erhaltener Stadtkern ist noch heute von einer vollständig erhaltenen und begehbaren Stadtmauer umringt. Vom 90 m hohen Turm der spätgotischen Georgskirche, dem Daniel, hat man einen großartigen Rundblick über die Stadt und das Ries, dessen Rand ringsum als Hügelkette erkennbar ist. Einen Besuch wert ist auch das Rieskrater-Museum, es informiert ausführlich über die Geologie des Gebietes und wartet sogar mit einer Simulation des Einschlags auf.
Text: Helmut Lindorfer
Der Flugplatz Ingolstadt-Manching nördlich von Ingolstadt wird zum größten Teil und unter hohen Sicherheitsstandards vom Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Ingolstadt betrieben. Gebaut worden war er 1936/38 als Militärflugplatz für die Luftwaffe der Wehrmacht. Ab 1960 waren diverse Geschwader der Bundeswehr stationiert. Heute hat die Wehrtechnische Dienststelle für Luftfahrzeuge und das Musterprüfwesen für Luftfahrtgeräte der Bundeswehr dort ihren Sitz. Für die NATO werden hier Maschinen verschiedenster Art überholt, repariert und eingeflogen.
Insbesondere für internationale Automobilkonzerne erfolgt seit dem Jahr 2001 eine zivile Mitbenutzung des als Sonderflughafen klassifizierten Teils, den die IMA, die Gesellschaft zur zivilen Mitbenutzung des Militärflugplatzes Ingolstadt-Manching mbH, betreibt.
Text: Carolin Froelich
Mehr als tausend Jahre lang war die oberbayerische Stadt Freising an der Isar Bischofssitz. Sichtbares Zeichen der ehemaligen geistlichen Herrschaft der Freisinger Fürstbischöfe ist der Domberg oberhalb der Altstadt mit dem zweitürmigen Dom St. Maria und St. Korbinian, der erst 1821 mit der Verlegung des Bischofssitzes nach München seine Bedeutung als Kathedrale verlor. Das fünfschiffige romanische Bauwerk mit gotischen und barocken Elementen stammt aus den Jahren 1159 bis 1205 und war der erste Ziegelbau nördlich der Alpen nach dem Ende des Römischen Reiches. Heute ist das mächtige Gotteshaus mit seiner barocken Innenausstattung von den Brüdern Asam und dem Altarbild “das apokalyptische Weib” des Holländers Peter Paul Rubens Konkathedrale des Erzbistums München-Freising. Über einen Kreuzgang verbunden ist der Dom mit der Kirche St. Benedikt aus der Mitte des 14. Jahrhunderts. Ein drittes Gotteshaus befindet sich gegenüber den Türmen, die Kirche des ehemaligen Kollegiatstifts St. Johannes von 1319 bis 1321. Weit über die Grenzen des Bistums hinaus bekannt ist das Dombergmuseum, eines der größten kirchlichen Museen der Welt.
Text: Helmut Lindorfer
Die Große Kreisstadt Freising liegt etwa 30 km nördlich der bayerischen Landeshauptstadt München. Der Ort an der Isar war bereits im 6. Jahrhundert eine Herzogspfalz und ab 715 algilolfische Residenz. Freising gilt als die älteste Stadt Oberbayerns, es erhielt im Jahr 996 Markt-, 1359 Stadtrechte. Von 739 an war Freising Bischofssitz, erst 1821 mit der Neugründung des Bistums München-Freising wurde der Sitz des Bischofs nach München verlegt. Dominiert wird die 46.000 Einwohner zählende Stadt vom Domberg mit dem Kollegiatsdom St. Maria und St. Korbinian, zu dessen Füßen die sehenswerte Altstadt sich erstreckt. Ihren Mittelpunkt bildet der Marienplatz mit der 1494 fertiggestellten spätgotischen Stadtpfarrkirche St. Georg und der Mariensäule von 1674. Von der mittelalterlichen Stadtbefestigung sind noch zwei Türme und die beiden Domtore erhalten. Bekannt ist Freising auch wegen der ältesten noch in Betrieb befindlichen Brauerei der Welt auf dem Berg Weihenstephan südwestlich des Stadtzentrums. Zur wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt trägt vor allem der 1992 in Betrieb genommene Münchner Großflughafen “Franz-Josef-Strauß” bei, der nur sechs Kilometer entfernt im Erdiger Moos liegt.
Text: Helmut Lindorfer
Pfaffenhofen an der Ilm liegt in Oberbayern, zwischen München, Ingolstadt und Augsburg, und ist damit Einzugsbereich und Wohngegend für viele Pendler dieser Großstädte.
In 63 Stadtteilen wohnen auf einer Gesamt-Stadtfläche von knapp 93 Quadratkilometern etwa 23.800 Menschen, davon knapp 18.000 in der Kernstadt. Die Stadt wurde 1140 erstmals urkundlich erwähnt; Siedlungsspuren datieren allerdings bis in die Bronzezeit zurück.
Im Oktober 2011 erhielt Pfaffenhofen den International Award für Liveable Communities. Sie gilt nach Auffassung der Vereinten Nationen als eine der lebenswertesten Städte zwischen 20.000 und 70.000 Einwohnern.
Im Hopfenland Hallertau gelegen, prägen landwirtschaftliche Betriebe des Hopfenanbaus die idyllische Landschaft.
Text: Carolin Froelich
Ein gutes Beispiel für die Konzentration von Betrieben am Rande von Ortschaften stellt das Gewerbegebiet von Pfedelbach dar. Der kleine Weinort zählt 9000 Einwohner und liegt im Hohenlohekreis in Württemberg.
Wenige Kilometer südöstlich von Heilbronn in Baden-Württemberg befindet sich oberhalb von Untergruppenbach die Höhenburg Stettenfels. Errichtet im 11. Jahrhundert wechselte die Anlage in der Folgezeit häufig den Besitzer. Im Jahre 1576 wurde die Burg zu einem Renaissanceschloss umgebaut. Auch danach kam es immer wieder zu Besitzerwechseln und auch zu weiteren Umbauten. Pläne der NSDAP, hier eine Ordensburg zu errichten, wurden kriegsbedingt nicht realisiert. Seit 1994 gehört Stettenfels dem Architekten Roland Weimar, der die Schlossanlage für kulturelle Veranstaltungen und Empfänge zur Verfügung stellt. Sie ist außerdem ganzjährig bewirtschaftet und daher für die Öffentlichkeit zugänglich. Daneben findet hier jedes Jahr im Mai ein großes mittelalterliches Burgfest statt, das Tausende von Besuchern anzieht.
Text: Helmut Lindorfer
Das Residenzschloss Ludwigsburg wurde 1704 bis 1733 von Herzog Eberhard Ludwig errichtet, und unter Herzog Karl Eugen, der die Residenz von Stuttgart nach hierher verlegt hatte, entfaltete sich hier die prächtigste Hofhaltung Europas.
Die schönsten Räume können heute besichtigt werden, es befindet sich in einem Teil des Schlosses auch ein Verkaufsraum der Ludwigsburger Porzellanmanufaktur.
Das Schloss ist von Barockgärten und einem großen englischen Landschaftsgarten umgeben.
Text: Helmut Lindorfer
Gleichsam als vierter Flügel des Renaissanceschlosses erscheint der wesentlich ältere Merseburger Dom St. Johannes und St. Laurentius. Der Grundstein für den Sakralbau wurde um das Jahr 1015 gelegt, sein Langhaus stammt aus dem 16. Jahrhundert. Weithin bekannt ist die über 1.000 Jahre alte Domstiftsbibliothek mit einer umfangreichen Sammlung mittelalterlicher Handschriften, darunter sind die weltberühmten Merseburger Zaubersprüche aus dem 10. Jahrhundert.
Text: Helmut Lindorfer
Das Renaissanceschloss Kranichfeld liegt oberhalb der gleichnamigen Stadt. Die Schlossanlage entstand im 15. Jahrhundert aus einer mittelalterlichen Burg. Die auf dem Luftbild gut zu erkennende Aufteilung in Vorburg und Hauptburg spiegelt diese Historie. Die Ringmauer, der Palas und der 27 Meter hohe Bergfried, auch „Dicker Turm“ genannt, sind nach umfangreichen Sanierungsarbeiten durch die „Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten“ seit 1994 wieder in gutem Zustand, nachdem in den 1970er Jahren sogar ein Abriss im Betracht gezogen worden war. Der mit dekorativen Zinnen bestückte Turm wird seit 2002 als Aussichtsturm genutzt, und ermöglicht Besuchern einen Blick in das Ilmtal.
Text: Carolin Froelich
