Am Fuße der beeindruckenden Burg Rieneck liegt im Tal der Sinn die 2.000 Einwohner zählende Stadt Rieneck in Unterfranken. Sie befindet sich am Ostrand des Spessarts und ist etwa 50 km von Würzburg entfernt. Der Name Rieneck tauchte bereits im Jahre 790 auf, 1311 wurde Rieneck zum ersten Mal als Stadt (Oppidum) bezeichnet. Das heutige Rieneck wurde auf Grund des bayerischen Gemeindeedikts von 1818 gebildet, kurz nachdem es zu Bayern gekommen war. Die Fremdenverkehrsstadt im Landkreis Main-Spessart zeichnet sich neben der Burganlage durch eine von Fachwerk und Schindeln geprägte Altstadt aus, deren Mittelpunkt das im Kern spätgotische Rathaus mit seinem Renaissanceerker und die katholische Stadtpfarrkirche Sankt Johannes der Täufer bilden. Das Gotteshaus stammt allerdings aus späterer Zeit, es ist eine klassizistische Saalkirche mit Satteldach aus dem frühen 19. Jahrhundert.
Text: Helmut Lindorfer
Die mittelalterliche Burg Rieneck am Ostrand des Spessarts ist um 1150 entstanden und gehörte lange Zeit zu Kurmainz. Im 19. Jahrhundert wurde sie im Stil der Neugotik umgestaltet, ihr heutiges Aussehen erhielt sie nach weiteren Umbauten im 20. Jahrhundert erst durch das Aufsetzen eines Dachgeschosses auf einen 1976 errichteten Saalbau. Die Anlage weist eine in Europa einmalige Konstruktion auf: eine einst prächtig ausgestattete Turmkapelle ist komplett in die Außenmauern des “Dicken Turms”, des mittelalterlichen 19 m hohen Bergfrieds, eingelassen. Daneben steht der 29 m hohe “Dünne Turm”, errichtet um 1200 im Rahmen einer Verstärkung der Befestigung. Sein auffälliges Dach erhielt er erst im 20. Jahrhundert. Burg Rieneck gehört heute dem Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder als Schulungs- und Begegnungszentrum und verfügt über 134 Gästebetten, sowie über Tagungsräume, die mit mit modernster Technik ausgestattet sind.
Text: Helmut Lindorfer
In der Stadt Oettingen an der Wörnitz im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben befindet sich eine bestens erhaltene Schlossanlage, das Residenzschloss der Fürsten von Oettingen, das in den Jahren 1679 bis 1687 erbaut worden war. Es ist immer noch im Besitz der Familie zu Oettingen-Spielberg, deren Verwaltung Führungen durch die herrschaftlichen Räume anbietet und die bekannten Oettinger Residenzkonzerte veranstaltet. Wer gerne mal in einem Schloss wohnt, kann hier Zimmer mieten oder gleich das ganze Schloss für seine private Veranstaltung.
Text: Helmut Lindorfer
Dieses gelungene Luftbild zeigt sehr gut die mittelalterliche Altstadt von Donauwörth im bayerischen Schwaben. Deutlich zu erkennen ist das Kernstück der Innenstadt, die Reichsstraße, die bereits in früher Zeit Teil der Fernverbindung Nürnberg-Augsburg war. Sie wird von einem sehenswerten Ensemble bürgerliche Giebelhäuser flankiert, an ihr liegen zugleich die wichtigsten geschichtlichen Bauwerke der Stadt. Ganz links thront das Kloster Heilig Kreuz, die Keimzelle von Donauwörth mit seiner Wallfahrtskirche im Wessobrunner Barock, dann folgt das Liebfrauenmünster, eine mächtige dreischiffige gotische Hallenkirche aus den Jahren 1444 bis 1467. In ihrem Turm hängt die Pummerin, die größte Glocke Schwabens. Weiter befinden sich hier das Fuggerhaus, ein stattlicher Renaissancebau von 1539 und das historische Rathaus, mit dem Bau wurde 1236 begonnen, sein heutiges Aussehen erhielt es erst im Lauf der Zeit nach etlichen Erweiterungen und Umbauten. Schließlich ist noch das Deutschordenshaus zu erwähnen, dessen Keimzelle eine Kapelle von 1214 war, das heutige Gebäude stammt aus den Jahren 1774 bis 1778.
Text: Helmut Lindorfer
Landsberg am Lech, eine der schönsten Städte Bayerns, geht zurück auf eine 1135 urkundlich erwähnte Siedlung namens Phetine, bei der Heinrich der Löwe zur Sicherung der Salzstraße eine Burg und eine Brücke errichten ließ. Er verlieh dem nun Landesperch genannten Ort im 13. Jahrhundert Stadtrecht, Handel und Zölle brachten in den folgenden Jahrhunderten erheblichen Wohlstand, der sich in den stattlichen Bürgerhäusern zeigte. Zentrum der von mittelalterlichen Mauern, Türmen und Toren umgebenen Altstadt ist der dreieckige Stadtplatz mit seinem hübschen Marienbrunnen von 1700. Unter den zahlreichen sehenswerten Gebäuden ragen das Alte Rathaus mit seiner prachtvollen Rokokofassade von Dominikus Zimmermann und die Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt hervor, im Kern gotisch, um 1700 barockisiert. In jüngster Geschichte erhielt das heute 29.000 Einwohner zählende Landsberg unrühmliche Bekanntheit, als Adolf Hitler während seiner Festungshaft hier 1924 sein Buch “Mein Kampf” schrieb.
Text: Helmut Lindorfer
Die nach einem Flurnamen benannte Höhenburg 7 km nördlich von Göttingen in Niedersachsen geht bis auf das 11. Jahrhundert zurück. Der Baubeginn der heutigen Anlage lässt sich auf den Anfang des 12. Jahrhunderts datieren, sie wurde seither immer wieder erweitert und umgebaut. Bis 1170 waren die Erbauer, die Grafen von Winzenburg, die Burgherren, danach wechselte die Plesseburg mehrfach den Besitzer, bis sie 1817 zum Königreich Hannover kam, das sie umfassend restaurierte. Im Jahr 1945 schließlich kam die Burganlage mit ihrem 23 Meter hohen Bergfried in den Besitz des Landes Niedersachsen. Heute beherbergt die Burg, die 1801 auch Goethe zu Gast hatte, ein Restaurant und ist weithin als Veranstaltungsort für Konzerte und Theateraufführungen bekannt.
Text: Helmut Lindorfer
Göttingen gehört zu den bekanntesten Universitätsstädten Deutschlands. Von den fast 120.000 Einwohnern sind ein Fünftel Studierende an der 1737 gegründeten Georg-August-Universität. Die Universität bestimmt Lebensrhytmus und Flair der Stadt. Ihre Einrichtungen und Institute verteilen sich über das gesamte Stadtgebiet.
Die südniedersächsische Stadt ist jedoch wesentlich älter als die Universität. Der Ort wurde 953 erstmals als ein Dorf namens Gutingi erwähnt. Unweit entfernt lag die ottonische Königspfalz Grone. In der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts ließ vermutlich Heinrich der Löwe die Stadt Göttingen anlegen. Um 1230 erwarb sie das Stadtrecht. Das Straßennetz innerhalb der (im Luftbild von Südosten aufgenommenen) rundlichen Altstadt zeigt, dass Göttingen im Mittelalter weitgehend planvoll angelegt wurde. Die Innenstadt ist von einem reizvollen Wallring umgeben. Im Zentrum liegt der Markt mit dem Rathaus (älteste Teile von 1270), dahinter ragt die doppeltürmige gotische Johanniskirche auf. Der zweite bedeutende mittelalterliche Kirchenbau ist die Jacobikirche mit ihrem hohen spätgotischen Turm.
Am Wilhelmplatz befindet sich die klassizistische Aula der Universität (Mitte rechts). Der Hauptcampus liegt im Nordosten der Altstadt (oben rechts).
Das Stadtbild wird von zahlreichen, teilweise reich beschnitzten Fachwerkbauten geprägt. An vielen Bürgerhäusern sind Gedenktafeln für bedeutende Persönlichkeiten angebracht, die an der Universität studierten oder wirkten.
Text: Elmar Arnhold
Der Hauptbahnhof der nordhessischen Großstadt hat heute überwiegend regionale Bedeutung. Die als Kopfbahnhof der Hannoverschen Südbahn am nordwestlichen Rand der Innenstadt angelegte Station verlor mit der Inbetriebnahme des neuen ICE-Bahnhofs auf der Wilhelmshöhe im Jahre 1991 seine Fernverkehrsverbindungen. Dafür wurde 2007 das Netz der Kasseler Straßenbahn durch den Umbau des Hauptbahnhofs und der dadurch erfolgten Anbindung des Stadtgebiets an die Regio-Tram, ein S-Bahn ähnliches System nach dem Karlsruher Modell, mit dem Regionalverkehr verbunden.
Text: Helmut Lindorfer
