Die erstmals 1129 urkundlich erwähnte Stadt Altdorf im Kreis Nürnberger Land liegt in Mittelfranken, 25 km östlich von Nürnberg. 1360 zum Markt erhoben und 1387 als Stadt erwähnt gehörte die ehemalige Universitätsstadt ab 1504 zum Besitz der Reichsstadt Nürnberg, bevor sie 1806 zum Königreich Bayern kam. Das Universitätsprivileg erhielt eine innerhalb der Mauern Altdorfs bereits seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts existierenden Akademie im Jahre 1623. In der damals weithin bekannten Bildungseinrichtung wurden Medizin, Recht und Naturwissenschaften gelehrt, zu ihren prominentesten Schülern zählten Gottfried Wilhelm von Leibnitz und Albrecht von Wallenstein. Zu dessen Erinnerung werden seit 1894 alle drei Jahre die Wallenstein-Festspiele veranstaltet. Wegen ihrer Lage in reizvoller Mittelgebirgslandschaft wird die 15.000 Einwohner zählende Stadt besonders gerne von Wanderern aufgesucht, durchziehen sie doch nicht weniger als vier Fernwanderwege.
Text: Helmut Lindorfer
Das mittelfränkische Altdorf bei Nürnberg ist vor allem als ehemalige Universitätsstadt bekannt. Bereits um 1575 wurde innerhalb der Mauern der bis dahin beschaulichen Stadt Schulen für die Kinder Nürnberger Adels- und Patrizierfamilien errichtet, die bald zur Akademie erhoben und im Jahre 1623 zu einer Universität umgewandelt wurden. In den stattlichen Hörsaal- und Kollegiengebäuden im Renaissancestil studierten namhafte Personen wie Albrecht von Wallenstein und Gottfried Wilhelm Leibnitz, der hier auch promovierte. Die Hochschule bestand bis 1809, im Jahre 1925 richtete hier die Innere Mission eine Anstalt für körperlich Behinderte ein. Heute nutzen die Rummelsberger Anstalten die als Wichernhaus bekannten aus dem 18. Jahrhundert stammenden Baulichkeiten. Altdorfs sehenswerte Altstadt hat aber noch weitere historische Gebäude aufzuweisen. Aus dem Jahre 1407 stammt die 1755 barockisierte spätgotische St.-Laurentius-Kirche, das Renaissance-Rathaus nebenan wurde im 16. Jahrhundert errichtet. Ein Pflegschloss von 1558 ist ebenso erhalten wie Teile der mittelalterlichen Stadtbefestigung mit drei Türmen und Toren.
Text: Helmut Lindorfer
Nahe der Stadt Altdorf, östlich von Nürnberg in Mittelfranken, liegt das Schloss Grünsberg. Es geht auf eine Burg des 13. Jahrhunderts zurück und wurde im Lauf der Zeit von verschiedenen Nürnberger Patrizierfamilien bewohnt und zu deren Landsitz umgestaltet. 1433 im ersten Markgrafenkrieg zerstört, wurde sie ab 1556 von der damaligen Besitzerfamilie Oertel wieder aufgebaut, bis schließlich 1717-23 die Erweiterung zur Schlossanlage erfolgte. Heute ist Schloss Grünsberg im Besitz der Stromer, einer der ältesten Patrizierfamilien Nürnbergs. In der mittlerweile in eine Stiftung überführten Anlage finden mehrmals im Jahr Konzerte statt, auch kann sie an bestimmten Tagen besichtigt werden.
Text: Helmut Lindorfer
Etwa 25 km östlich von Nürnberg in Mittelfranken liegt eingebettet in das Tal der Pegnitz die ehemalige Adelsburg Henfenfeld. Begonnen wurde der Bau um 1200, häufige Besitzerwechsel und damit verbundene bauliche Veränderungen kennzeichneten die Geschichte des Schlosses. Im Jahre 1530 erwarb die Nürnberger Patrizierfamilie Pfinzing die Anlage, die sich bald Herren von Henfenfeld nannte, sie besaß das Kleinod bis 1774. In die Zeit der Pfinzings fiel auch der große Brand von 1552/53 und der anschließende Wiederaufbau des Schlosses. Bis ins 20. Jahrhundert wurde die Anlage unterschiedlich genutzt, sie war mehrmals Schulungsstätte, aber auch Unterkunft für Spätaussiedler. Im Jahre 2005 gründete auf Henfenfeld die international bekannte Sängerin und Gesangslehrerin Denette Whitter aus Texas eine Opern-und Gesangsakademie zur Ausbildung und Förderung von jungen Talenten. Frau Whitter, die das Schloss 2012 gänzlich erworben hat, veranstaltet in ihren Räumlichkeiten auch hochkarätige Konzerte und Kunstausstellungen.
Text: Helmut Lindorfer
50 km östlich von Nürnberg liegt die oberpfälzische Stadt Sulzbach-Rosenberg. Sie entstand am 1. Juli 1934 durch die Zusammenlegung der historischen Stadt Sulzbach mit der von Bergbau und Stahlindustrie geprägten Gemeinde Rosenberg. Der Doppelort war bis zur bayerischen Gebietsreform 1972 Kreisstadt, verlor aber dabei den Landkreissitz und weitere wichtige Behörden an die Nachbarstadt Amberg. Die Entwicklung von Rosenberg (im Bildvordergrund) und später von Sulzbach-Rosenberg war gekennzeichnet von dem Stahlwerk Maxhütte, das in seiner Blütezeit über 9.000 Mitarbeiter hatte. Das 1863 errichtete Hüttenwerk war bis zu seiner endgültigen Schließung im Jahre 2002 in Betrieb, bereits 1997 wurde der Erzbergbau aufgegeben. Es gelang aber der etwa 20.000 Einwohner zählenden Stadt durch die Neuansiedlung zahlreicher Betriebe die massiven Arbeitsplatzverluste auszugleichen.
Text: Helmut Lindorfer
Im Jahre 2002 erkaltete der letzte Hochofen der Maximilianshütte in Sulzbach-Rosenberg in der mittleren Oberpfalz. Seither weist die Stadt ein Industriedenkmal höchsten Ranges auf. Die Hütte war das einzige Stahlwerk Deutschlands, in dem vom eigenen Erzabbau bis zur Fertigung der Endprodukte, vor allem Eisenbahnschienen, sämtliche Produktionsphasen an einem Ort konzentriert waren. Bereits 1864 wurde hier der erste Hochofen angeblasen, und es wurde laufend in neueste Technik investiert. Vieles der teils einmaligen Ausstattung ist heute noch erhalten, allerdings ist es, besonders in finanzieller Hinsicht, schwierig, die gesamte Anlage zu erhalten. Deshalb gibt es Überlegungen, nur den Bereich des letzten Hochofens zu konservieren und den überwiegenden Teil des Areals neuer Nutzung zuzuführen. Nur der große Schlackenberg (in der oberen Bildhälfte) hat bis jetzt seine endgültige Bestimmung erhalten. Er wurde umfangreich saniert und stellt heute eine weithin sichtbare Landmarke dar. Auf seinem höchsten Punkt steht ein Informationspavillon, der Hügel hat bereits seltene Tiere und Pflanzen angelockt und kann im Rahmen von sehr informativen Führungen besucht werden.
Text: Helmut Lindorfer
Im Jahre 1853 wurde zwischen Regensburg und Schwandorf die Eisenwerk-Gesellschaft Maximilianshütte gegründet, benannt nach dem Bayerischen König Maximilian II. Joseph. Wegen der dort befindlichen großen Erzlagerstätten wurde in der Gemeinde Rosenberg bei Sulzbach eine weitere, größere Maximilianshütte, errichtet, deren erster Hochofen 1864 angeblasen wurde. Das Werk florierte, so dass im Jahre 1892 die Hauptverwaltung nach Rosenberg verlegt wurde. Weitere Meilensteine in der Geschichte des Stahlwerks, das in seinen besten Zeiten 9.000 Arbeiter beschäftigte, waren der Erwerb der Aktienmehrheit durch Friedrich Flick 1929 und 1976 die Übernahme durch die Glöckner-Werke AG Duisburg. Doch der Niedergang der Schwerindustrie in der mittleren Oberpfalz zeichnete sich bereits ab. Schon 1964 wurde in der benachbarten Luitpoldhütte in Amberg der letzte Hochofen stillgelegt, die Maxhütte ging 1987 zum ersten Mal in Konkurs. 1993 übernahm der Freilassinger Bauunternehmer Max Eicher das Unternehmen, er konnte das Ende nicht verhindern. Am 23. September 2002 erfolgte der letzte Hochofen-Abstich, nur das rentable Rohrwerk außerhalb des Hüttengeländes ist bis heute in Betrieb.
Text: Helmut Lindorfer
Im Jahre 1934 kam es zum Zusammenschluss der mittelalterlichen Stadt Sulzbach mit der Industrie- und Bergbaugemeinde Rosenberg zur neuen Stadt Sulzbach-Rosenberg. Unser Luftbild zeigt die Altstadt Sulzbach mit der bis ins frühe Mittelalter zurückgehenden Schlossanlage, der größten Nordostbayerns, und den beiden markanten Kirchen. Die linke davon ist die katholische Marienkirche aus dem 14. Jahrhundert, sie diente bis zur Erbauung der daneben stehenden evangelischen Christuskirche in den Jahren 1955 bis 1958 als Simultankirche. Einer Legende nach wurde Sulzbach im Jahre 1024 durch den Grafen Gebhard gegründet, tatsächlich belegen jüngste archäologische Grabungen, dass der Schlossberg bereits im 8. Jahrhundert besiedelt war. Große Bedeutung erlangte die Stadt an der Goldenen Straße von Nürnberg nach Prag in der Zeit von Kaiser Karl IV., der Sulzbach zur Hauptstadt von Neuböhmen machte. 1505 gelangte es an die pfälzischen Wittelsbacher, von 1656 bis 1790 war es sogar die Hauptstadt des Fürstentums Pfalz-Sulzbach. 1791 schließlich kam Sulzbach zur bayerischen Provinz Obere Pfalz. Bis ins 19. Jahrhundert, als 15 % der Einwohner Juden waren, galt Sulzbach als einer der bedeutendsten jüdischen Druckorte Europas.
Text: Helmut Lindorfer
