Die damalige Ruhrkohle AG errichtete in Essen von 1957-61 die Kokerei Zollverein, die zur modernsten Kokerei Europas wurde und bis 1993 in Betrieb war. Danach wurde sie unter Denkmalschutz gestellt und gehört seit 2001 zusammen mit der benachbarten Zeche Zollverein zum UNESCO-Welterbe.
Text: Helmut Lindorfer
Von 1851 bis 1986 wurde in dem Steinkohlebergwerk Zollverein Kohle gefördert, dann wurde es als letzte Zeche von Essen geschlossen und komplett unter Denkmalschutz gestellt. Das einzigartige Architektur- und Industriedenkmal, seit 2001 UNESCO-Welterbe, beherbergt verschiedene Kultureinrichtungen sowie einen Teil der Folkwang Universität der Künste. Das Kesselhaus, im Bauhausstil errichtet und vom britischen Stararchitekten Sir Norman Foster umgebaut, ist Sitz des Design Zentrums Nordrhein-Westfalen und zeigt in der ständigen Internationalen Designausstellung zeitgenössische Produkte.
Text: Helmut Lindorfer
Am 310 m breiten Niederrhein liegt nördlich von Köln das etwa 630.000 Einwohner zählende Düsseldorf, die Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen. Die Stadt ist Kunst-, Mode und Messestadt, ferner Sitz einer bedeutenden Universität, die den Namen des berühmtesten Düsseldorfers, Heinrich Heine, trägt. Im 12. Jahrhundert gegründet, erhielt der Ort 1288 Stadtrecht und war Jahrhunderte lang Residenz unterschiedlicher Regenten.
Text: Helmut Lindorfer
Die wehrhafte Burganlage Bertradaburg in Mürlenbach im Kreis Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz wurde nach der Mutter Karls des Großen benannt, die der Legende nach hier im 8. Jahrhundert lebte. Urkundlich erwähnt wurde die Burg aber erst im 13. Jahrhundert als Landesfestung der Reichsabtei Prüm. Die Burg kam nach der Säkularisation 1802 in Privatbesitz. Um die Jahrtausendwende wurde sie komplett restauriert und mit Ferienwohnungen ausgestattet. Das Doppelturmtor, ein 30 Meter hoher Wohnturm, kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden, zur Attraktivität der Bertradaburg trägt auch ein großes Burgfest bei, das alljährlich veranstaltet wird und bei der Bevölkerung sehr beliebt ist.
Text: Helmut Lindorfer
Zu den römischen Bauwerken von Trier an der Mosel, die 1986 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen wurden, zählen die Kaiserthermen. Die monumentale Badeanlage stammt aus dem 4. Jahrhundert, sie ist jedoch nie fertig geworden und wurde noch zum Ende des Jahrhunderts in eine Kaserne für die kaiserliche Garde umgewandelt. Trotz ihrer gewaltigen Ausmaße, der Baukörper bedeckte eine Fläche von 250 x 145 Metern, waren die Kaiserthermen kleiner als die benachbarten Barbarathermen aus dem 2. Jahrhundert.
Text: Helmut Lindorfer
Trier nahe der Grenze zu Luxemburg, umgeben von Hunsrück und Eifel und den Weinbergen von Mosel, Saar und Ruwer, gilt als die älteste Stadt Deutschlands. Sie wurde 16 v.Chr. von Kaiser Augustus an der Stelle einer Siedlung der von Cäsar besiegten keltischen Treverer gegründet und “Augusta Treverorum” genannt. Im 5. Jahrhundert übernahmen die Franken die Stadt, im 9. Jahrhundert erhob Karl der Große den bereits seit dem Ende des 3. Jahrhunderts existierenden Bischofssitz zum Erzbistum, das es bis zur Säkularisation 1803 blieb. Die derzeit 107.000 Einwohner zählende Stadt kam nach dem Wiener Kongress 1815 zu Preußen, seit 1946 gehört sie zu Rheinland-Pfalz. Heute ist Trier Universitätsstadt, sowie Handels- und Dienstleistungszentrum für ein weites Umland. Zahlreiche hochkarätige Sehenswürdigkeiten, besonders aus der Römerzeit, machen die kreisfreie Stadt zum Ziel von Besuchern aus aller Welt. 1986 wurden die römischen Bauten wie die Porta Nigra oder die Kaiserthermen zusammen mit dem Dom St. Peter und der Liebfrauenkirche in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen.
Text: Helmut Lindorfer
Direkt mit dem Dom St. Peter (rechts) durch einen Kreuzgang verbunden ist die Liebfrauenkirche (links), ein weiteres bedeutendes mittelalterliches Bauwerk in Trier, das gemeinsam mit den guterhaltenen römischen Gebäuden und Anlagen wie die Kaiserthermen und die Porta Nigra zum Welterbe der UNESCO gehört. Das Gotteshaus, um 1270 vollendet, gilt neben der Elisabethkirche in Marburg als die älteste gotische Kirche Deutschlands. Der Sakralbau wurde lange Zeit von Mitgliedern des Domkapitels zur Messlesung benutzt und diente ihm als Grabkirche. Während der Französischen Revolution wurden zwar viele Gräber entfernt, doch die immer noch zahlreich erhaltenen Grabmäler sind eine Sehenswürdigkeit hohen Ranges. 1803 wurde die Liebfrauenkirche organisatorisch und liturgisch vom Dom getrennt, sie erhielt 1951 den päpstlichen Titel Basilika minor verliehen.
Text: Helmut Lindorfer
Die Stadt Trier an der Mosel war schon zur Römerzeit ein bedeutendes Handels- und Herrschaftszentrum, das Ende des zweiten Jahrhunderts mit einer 6,4 km langen Stadtmauer umgeben wurde. Einen Teil dieser Befestigung stellte das nördliche Stadttor Porta Martis (Tor des Mars) dar, das ab dem Mittelalter wegen seiner durch Verwitterung des Sandsteins entstandener dunkler Färbung den Namen Porta Nigra (Schwarzes Tor) bekam. Die Porta Nigra ist das besterhaltene römische Stadttor in Deutschland und Wahrzeichen der Stadt in Rheinland-Pfalz. Seit 1986 gehört sie zusammen mit anderen Bauwerken aus römischer Zeit sowie dem Dom St. Peter und der Liebfrauenkirche zum UNESCO Welterbe.
Text: Helmut Lindorfer
Der Dom St. Peter in Trier ist die älteste Bischofskirche Deutschlands. Er ist ab dem 11. Jahrhundert an Stelle einer Basilika, die im 4. Jahrhundert von Kaiser Konstantin errichtet worden war, gebaut worden. Auch erfuhr er im Lauf der folgenden Jahrhunderte zahlreiche An- und Umbauten, erhielt sogar barocke Elemente, die aber bei Restaurierungen im 19. Jahrhundert teilweise wieder entfernt wurden. Der 112,5 m lange und 41 m breite Sakralbau ist auch ein vielbesuchter Wallfahrtsort. Regelmäßig ziehen zwei wertvolle Reliquien die Gläubigen von überall her an, es sind einmal der Heilige Rock, der ein Fragment der Tunika Jesu Christi enthält, zum anderen einer der Heiligen Nägel vom Kreuz Christi. Zusammen mit der neben dem Dom stehenden Liebfrauenkirche und bedeutenden Baudenkmälern aus römischer Zeit wie der Porta Nigra zählt St. Peter zum Welterbe der UNESCO.
Text: Helmut Lindorfer
Der Sonnenkönig Ludwig XIV. ließ ab 1680 die Festungsstadt Saarlouis als Schutz der neuen französischen Ostgrenze planmäßig errichten. Sein Baumeister Vauban, der auch Neuf-Brisach (Neubreisach) im Elsass schuf, errichtete sie in Sternform mit sechs Bastionen. Der sechseckige Grundriss ist noch heute in der Innenstadt zu erkennen, auch wenn die Festung ab 1887 geschleift wurde und nur noch einige Wälle und Gräben erhalten sind. Diese Kasematten stammen allerdings aus preußischer Zeit, Preußen hatte 1815 die Stadt übernommen. Im Dritten Reich hieß die Stadt einige Jahre Saarlautern, nach dem Krieg dachte Frankreich daran, Saarlouis zu annektieren, es kam aber 1956 durch das Saarabkommen zwischen der Bundesrepublik und Frankreich wieder zu Deutschland. Mittelpunkt der 35.000 Einwohner zählenden Kreisstadt ist der Große Markt, der ehemalige Exerzierplatz mit der alten Kommandantur von 1680-83 und der katholischen Pfarrkirche St.Ludwig, die von 1685 stammt, aber immer wieder umgebaut und nach Bränden erneuert wurde. Der letzte große Eingriff fand 1970 statt, als das Gotteshaus ein neues Kirchenschiff aus Sichtbeton bekam. Erwähnenswert ist auch, dass Saarlouis die älteste dokumentierte Freiwillige Feuerwehr Deutschlands aufweist, sie wurde bereits 1811 gegründet.
Text: Helmut Lindorfer
