Die etwa 40 km nordwestlich der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover gelegene Kreisstadt Nienburg an der Weser ist mit ihren 31.000 Einwohnern die größte Stadt der Mittelweserregion. Sie ist 1025 erstmals urkundlich belegt und erhielt 1225 Stadtrecht. Das Stadtbild ist geprägt von zahlreichen Fachwerkhäusern aus dem 16./17. Jahrhundert, sehenswert sind die im 15. Jahrhundert fertiggestellte Martinskirche und das Rathaus von 1533 im Stil der frühen Weserrenaissance. Von der Stadtbefestigung von 1600 ist nur noch die renovierte Bastion Ludwig erhalten.
Text: Helmut Lindorfer
Etwa 25 km südlich von Hannover, der Landeshauptstadt von Niedersachsen, liegt bei der Stadt Pattensen im Calenberger Land ein großes Schloss, das wie eine mittelalterliche gotische Höhenburg aussieht. In Wirklichkeit wurde es erst zwischen 1858 und 1866 im deutschen neugotischen Stil als Sommerresidenz und Jagdschloss erbaut. Bauherr war König Georg V. von Hannover, der es seiner Frau Königin Marie, daher der Name, zum 39. Geburtstag schenkte. Die Königin aber lebte nur kurz auf der Marienburg, da sie bereits 1869 ihrem Mann ins Exil nach Österreich folgte. Das Schloss wurde nach der Annexion des Königreichs Hannover durch Preußen nicht enteignet und blieb bei der Familie der Welfen. Nach dem Auszug der Königin bewohnte über 80 Jahre nur ein Hausmeister die Anlage. Heute ist sie im Privatbesitz von Erbprinz Ernst-August von Hannover und kann besichtigt werden, außerdem finden auf der Marienburg mit ihren über 130 Räumen Veranstaltungen wie Firmenevents oder Hochzeiten statt.
Text: Helmut Lindorfer
Das ostwestfälische Lemgo wurde um 1200 durch den Edelherrn Bernhard II. von Lippe gegründet. Die Geschichte des Ortes reicht jedoch mindestens bis zur ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 1005 zurück.
Die Aufnahme zeigt einen Blick von Südwesten auf den Stadtkern mit Marktplatz und Nikolaikirche. Sie lässt den regelmäßigen Charakter der mittelalterlichen Stadtanlage mit ihren dominanten Längsstraßen gut erkennen. Die spätromanische, im frühen 13. Jahrhundert begonnene Nikolaikirche wurde 100 Jahre später zu einer Hallenkirche ungebaut. Das reizvolle Turmpaar zeigt eine geschweifte Renaissancehaube mit Turmwächterstube und einen nadelspitzen, gedrehten Helm von 1661-1663.
Vor der Turmfront entfaltet sich der Marktplatz mit dem berühmten Rathaus und einem eindrucksvollen Ensemble alter Giebelhäuser. Sie künden von der Blütezeit der einstigen Hansestadt im Spätmittelalter und im 16. Jahrhundert. Damals entstand eine Vielzahl von Gebäuden im Stil der Weserrenaissance. Aus dieser Epoche sind zahlreiche Stein- und Fachwerkbauten erhalten, die das Marktquartier und besonders auch die Hauptstraße der Innenstadt, die Mittelstraße, zieren.
Text: Elmar Arnhold
Das Westfälische Freilichtmuseum im Süden der Stadt Detmold in Nordrhein-Westfalen ist mit 90 ha (auf dem Luftbild ist nur der östliche Teil zu sehen) und seinen etwa 100 voll eingerichteten Bauernhäusern verschiedener westfälischer Landschaften aus vier Jahrhunderten das größte Museum seiner Art in Deutschland. Eine Wassermühle und zwei Windmühlen ergänzen das Ensemble, das auch Westfälisches Landesmuseum für Volkskunde genannt wird. In historischen Werkstätten werden zudem regelmäßig alte Handwerkstechniken wie Schmieden, Weben und Spinnen vorgeführt. Träger des 1966 auf dem Gelände des ehemaligen Fürstlichen Tiergartens eröffneten Museums ist der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) , deshalb auch der offizielle Name LWL-Freilichtmuseum Detmold.
Text: Helmut Lindorfer
Im Jahre 783 erstmals als Theotmalli, der althochdeutschen Bezeichnung für eine Volksrichtstelle, erwähnt, erhielt Detmold 1263 das Stadtrecht und war von 1468 bis 1918 Residenzstadt der Grafen und Fürsten zu Lippe. Heute ist die etwa 74.000 Einwohner große Stadt an der Werre in Nordrhein-Westfalen, circa 30 km östlich von Bielefeld gelegen, kreisangehörige Stadt des Kreises Lippe und verfügt über zwei Hochschulen.
Die zahlreiche Fachwerkhäuser aufweisende Altstadt ist mit 500 m Durchmesser relativ klein, bietet aber mit dem Fürstlichen Residenzschloss, 1557 im Stil der Weserrenaissance mit seinem zahlreichem Giebelschmuck und den vier Flügeln errichtet, eine herausragende Sehenswürdigkeit. Gleich angrenzend befindet sich der Mittelpunkt der Stadt, der Marktplatz mit der nach dem Stadtbrand von 1547 wiederaufgebauten spätgotischen Erlöserkirche, sowie dem klassizistischen Rathaus, das zwischen 1828 und 1830 erbaut wurde.
Die größte Anziehungskraft aber übt das etwas außerhalb gelegene Westfälische Freilichtmuseum aus, dem ein eigenes Luftbild gewidmet ist.
Text: Helmut Lindorfer
Das Konzentrationslager Dachau nahe München, der damaligen “Hauptstadt der Bewegung”, wurde bereits 1933 eingerichtet und war bis zur Einnahme durch amerikanische Truppen Ende April 1945 ohne Unterbrechung in Betrieb. Rund 32.000 Häftlinge, vor allem Juden, Sinti und Geistliche fanden hier den Tod. Für diese Opfer des Nationalsozialismus wurde 1965 eine Gedenkstätte mit Museum und internationalem Mahnmal errichtet, die von der Stiftung Bayerische Gedenkstätten betreut wird.
Text: Helmut Lindorfer
Bielefeld - das es entgegen vorwitziger Behauptungen doch zu geben scheint ;-) - liegt unmittelbar am Teutoburger Wald und ist mit ca. 330.000 Einwohnern sogar die größte Stadt in Ostwestfalen-Lippe. Das Luftbild zeigt einen Blick auf die Innenstadt von Osten. Der Ort ist Sitz bekannter Firmen, so des international bedeutenden Konzerns Dr. Oetker. In früheren Zeiten war Bielefeld ein Zentrum der Textilwirtschaft, die Leineweberei hat hier eine über 1.000-jährige Tradition.
Die erste Erwähnung des Ortsnamens „Bylanuelde“ ist bereits für das 9. Jahrhundert überliefert, die Stadt Bielefeld wurde erstmals 1214 urkundlich genannt. Sie war eine Gründung der Grafen von Ravensberg. Diese nahmen ihre Residenz auf der Sparrenburg, die im Süden über der Innenstadt thront (links oben). Die verkehrsgünstige Lage an einer Passstraße über den Teutoburger Wald und das aufstrebende Gewerbe führten 1293 südlich der Altstadt (Mitte) zur Gründung einer Neustadt (Mitte links). Die Grenze zwischen den beiden mittelalterlichen Teilstädten ist noch heute erkennbar. Mittelpunkt der Altstadt ist die Pfarrkirche St. Nicolai, die einen bedeutenden, 1534 in Antwerpen gefertigten Schnitzaltar birgt. Im Süden der Altstädter Nicolaikirche befindet sich der Alte Markt mit schönen Giebelhäusern. Eine bedeutende gotische Hallenkirche ist die doppeltürmige Neustädter Marienkirche.
Bekannt wurde die Stadt in jüngerer Zeit durch die eingangs schon erwähnte, so genannte
"Bielefeld-Verschwörung", einem gelungenen, aber nicht ganz ernst zu nehmenden Studentenscherz.
Text: Elmar Arnhold
Die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises etwa 20 km von Bielefeld entfernt hat circa 95.000 Einwohner und liegt südwestlich des Teutoburger Waldes. Die Dalle durchfließt die Stadt in Nordrhein-Westfalen, bevor sie kurz nach der Stadtgrenze in die Ems mündet. Obwohl Gütersloh bereits 1184 in einer Urkunde des Bischofs von Osnabrück erwähnt wurde, dauerte es mehr als 600 Jahre bis es sich zu von einem kleinen Dorf zu einer Stadt entwickelte. Heute ist sie der Sitz der weltweit operierenden Unternehmen Bertelsmann und Miele.
Der alte Kern um den Alten Kirchplatz herum bietet schöne alte Fachwerkhäuser, aber auch moderne Akzente wie die neue Stadtbibliothek südlich des Platzes. Bei den beiden Kirchen auf der Luftaufnahme handelt es sich einmal um die Martin-Luther-Kirche, eine neugotische Hallenkirche, dann (die kleinere darunter) um die älteste Kirche der Stadt, die Apostelkirche aus dem 16. Jahrhundert, deren Langhaus aber nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg ab 1951 neu errichtet werden musste. Sie war über 300 Jahre lang Simultankirche, erst 1891 erhielten die Katholiken ihre eigene Kirche, die St. Pankratius-Kirche.
Text: Helmut Lindorfer
Seit 1970 gibt es die Doppelstadt Rheda-Wiedenbrück im Kreis Gütersloh in Nordrhein-Westfalen. Der Ortsteil Rheda wurde um 1085 erstmals urkundlich erwähnt, in dem auf unserem Luftbild zu sehenden Wiedenbrück stand, wie man bei archäologischen Ausgrabungen festgestellt hat, bereits um 900 eine Basilika, die ab dem 11. Jahrhundert durch einem Nachfolgebau ersetzt wurde. An ihm wurde mehrere Jahrhunderte gearbeitet. Es ist die linke der beiden Kirchen, davor erkennt man das Fachwerkrathaus von 1619, das 1790 sein heutiges Gesicht erhielt. Interessant für die Freunde der Eisenbahn ist das “System Rheda”, erstmals in Deutschland wurde damit im Bahnhof Rheda-Wiedenbrück eine feste Fahrbahn, also ein schotterlosen Gleis beim Schienenoberbau verwendet.
Text: Helmut Lindorfer
