Etwa 21.000 Einwohner zählt die Stadt Aichach im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben nordöstlich der Bezirkshauptstadt Augsburg. Der Ort ist nahezu tausend Jahre alt, der erste urkundliche Hinweis findet sich im Zusammenhang mit der Erwähnung einer Kirche um 1075. Aichach war bis 1384 Sitz einer Deutschordenskommende und erhielt im Jahre 1347 durch Kaiser Ludwig dem Bayern Stadtrechte. Kern der historischen Stadtanlage ist der leicht gebogenen lange Stadtplatz mit stattlichen Bürgerhäusern und dem Rathaus von 1705. Er wird begrenzt von zwei Stadttoren, die im Zuge der Stadtbefestigung ab 1418 entstanden sind. In einem der beiden Tore, dem Unteren Tor, auch Stadttor genannt, befindet sich ein Zweigmuseum der Archäologischen Staatssammlung München, das sich eingehend mit der Burg Wittelsbach befasst, die bis zu ihrer Zerstörung im Jahre 1209 Stammsitz der Wittelsbacher war und im Aichacher Ortsteil Oberwittelsbach lag. Ein Wahrzeichen der Stadt an der Paar ist auch die fast burgartige über hundert Jahre alte Justizvollzugsanstalt Aichach, auf die wir mit einem eigenen Luftbild eingehen.
Text: Helmut Lindorfer
Der damalige König von Bayern, Ludwig I., ließ 1830 bis 1842 auf dem Bräuberg bei Donaustauf nahe Regensburg einen “Ruhmestempel der Deutschen” erbauen. Die im Geiste des Strebens nach nationaler Einheit und Größe oberhalb der Donau errichtete Walhalla wurde dem Parthenontempel der Athener Akropolis nachempfunden und nach Walhall, der Halle der Gefallenen in der nordischen Mythologie benannt. Im Inneren finden sich heute etwa 130 Marmorbüsten und 65 Gedenktafeln für herausragende Persönlichkeiten aus der deutschen Sprachfamilie. Darunter sind Deutsche Kaiser wie Friedrich I. Barbarossa, Gelehrte wie Regiomontanus, sowie Künstler wie Albrecht Dürer. Dazu kommen Gedenktafel (momentan 65), die auch an bedeutende Taten wie den Rütlischwur erinnern. Es kommt nach wie vor zu Neuaufnahmen, über die der Bayerische Ministerrat entscheidet.
Text: Helmut Lindorfer
1264 wurde zum ersten Mal in einer Urkunde eine Burg des Hochstifts Regensburg an der Stelle des heutigen Schlosses Wörth an der Donau in der Oberpfalz erwähnt, im 16. und 17. Jhd. erfolgte dann ein grundlegender Umbau der Burg zu dem Renaissanceschloss, wie man es heute sieht. Es ist vollständig erhalten geblieben und stellt eine der größten Schlossanlagen Ostbayerns dar. Sie diente lange Zeit den Regensburger Fürstbischöfen als Sommerresidenz, kam 1810 an das Königreich Bayern, das es zwei Jahre später dem Fürsten Karl Alexander von Thurn und Taxis als Ersatz für den Verlust des Postwesens überließ. 1978 verkaufte es Johannes Prinz von Thurn und Taxis, heute ist es im Besitz einer Schlossherrengemeinschaft mit dem Landkreis Regensburg an der Spitze, Mieter ist ein Seniorenheim. Man kann die Räumlichkeiten des Schlosses im Rahmen von Führungen besichtigen, die Höfe hingegen sind für Jedermann frei zugänglich.
Text: Helmut Lindorfer
Die 4700 Einwohner zählende Stadt Wörth im Landkreis Regensburg, direkt an der A3 zwischen der UNESCO-Welterbe Stadt und dem niederbayerischen Straubing gelegen, hat ein zweitausendjährige Vergangenheit, was Funde römischer Münzen belegen. Erste Hinweise auf die Existenz Wörths finden sich in Schenkungsurkunden aus dem 8. und 9. Jahrhundert, 1340 erhielt es Marktrecht, während es erst 1954 offiziell zur Stadt erhoben wurde. Wörth liegt genau an der Schnittstelle der Höhen des Vorderen Bayerischen Waldes und der Ebene des Gäubodens und umgibt ein gewaltigen Renaissanceschloss
(ihm ist ein eigenes Bild gewidmet). Sehenswert in der Stadt in der Oberpfalz sind neben dem Schloss vor allem die Pfarrkirche St. Peter, die durch einen Umbau im 17. Jhd. ein barockes Aussehen erhielt, aber noch romanische und gotische Elemente aufweist, und das Rathaus im Stil der Neorenaissance aus dem Jahre 1892.
Text: Helmut Lindorfer
Im schönsten Abschnitt des Altmühltals zwischen Beilngries und Gunzenhausen liegt das ehemalige Schloss Pfünz in dem gleichnamigen Dorf der Gemeinde Walting in Oberbayern. Es ist heute im Besitz der Diözese Eichstätt und dient als Jugendhaus. Bereits im Jahre 1475 hatte es der Fürstbischof Wilhelm von Reichenau erworben. Sein barockes Aussehen bekam es bis 1710 durch Fürstbischof Johann Anton Knebel von Katzenellenbogen. Danach wechselten mehrmals die Eigentümer, darunter besaß es auch Dr. Friedrich Winkelmann, der Entdecker des Pfünzer Römerkastells, das zum UNESCO-Weltkulturerbe Rhätischer Limes gehört. Im Jahre 1955 erwarb die Diözese Eichstätt die Anlage endgültig, die sie bei einer grundlegenden Renovierung 2005 mit modernen Anbauten versah.
Text: Helmut Lindorfer
In der Nähe der Gemeinde Großmehring hält die Univer Kraftwerke GmbH das Kraftwerk Ingolstadt als Mittel- und Spitzenkraftwerk ausschließlich zum Erhalt der Netzstabilität vor. Die Anlage mit ihren 200 und 180 Meter hohen Schlöten, die mit schwerem Heizöl aus der benachbarten Raffinerie Gunvor betrieben wird, sollte bereits vor einigen Jahren abgeschaltet werden, doch die Bundesnetzagentur stufte sie 2014 als systemrelevant ein und die weiter genutzten Blöcke 3 und 4 gingen daraufhin in die Netzreserve über und werden durch den Übertragungsnetzbetreiber Tennet eingesetzt.
Text: Helmut Lindorfer
Die Rastanlage Irschenberg, die aus der Luft fast wie das Werk eines eifrig mit Bausteinen bauenden kleinen Jungen wirkt, liegt an der Autobahn A8 von München kommend Richtung Salzburg und Innsbruck. Neben der Tankstelle, den überaus wichtigen Toilettenanlagen und einem Restaurant gibt es am Irschenberg auch ein Hotel.
In einem Raststättentest schnitt Irschenberg Süd als der deutsche Sieger ab.
Raststättenbetreiber ist die Autobahn Tank & Rast GmbH, die bundesweit 390 Rastanlagen, 350 Tankstellen und 50 Hotels betreibt und damit die größte Dienstleistungsgesellschaft dieser Art ist.
Text: Carolin Froelich
Das 1133 erstmals urkundlich erwähnte Gelnhausen an der Kinzig wurde 1170 von Kaiser Friedrich I. zur Stadt ernannt, weshalb sie auch den Beinamen Barbarossastadt trägt. Noch heute steht in der 22.000 Einwohner zählenden Stadt zwischen Fulda und Frankfurt am Main eine gut erhaltene staufische Kaiserpfalz. Sehenswert ist vor allem die historische Altstadt, die noch fast vollständig von mittelalterlichen Mauern mit Türmen und Toren umschlossen ist. Ihr auffälligstes Bauwerk ist die mehrtürmige romanische Marienkirche aus dem späten 12. Jahrhundert. Sie war ursprünglich Kirche des Prämonstratenserstifts Langenselbold, nach der Aufhebung des Klosters im Jahre 1543 wurde sie lutherische Stadtkirche. Auffällig sind auch die schönen Fachwerkhäuser, vor allem in der Kuhgasse, wo eines der ältesten Fachwerkhäuser Deutschlands zu finden ist.
Text: Helmut Lindorfer
