Alljährlich am ersten Wochenende im Mai feiern die Franken auf ihrem Haus- und Kultberg Ehrenbürg bei Forchheim, im Volksmund wegen der dort befindlichen Walpurgiskapelle "Walberla" genannt. Der Zeugenberg in der Fränkischen Schweiz mit seiner markanten Form war schon in keltischer Zeit eine Kultstätte.
Der alte Ludwig-Donau-Main-Kanal, oft auch nur Ludwigskanal genannt, war die erste geschlossene Binnen-Wasserverbindung zwischen der Nordsee und dem Schwarzen Meer. Der Nutzwert der zwischen 1836 und 1846 errichteten Wasserstraße war leider kurz, da die schnellere und flexiblere Eisenbahn ihr bald den Rang ablief. Vergleichbar dem neuen Main-Donau-Kanal ging der Nutzwert schnell in einen Genußwert über, denn beide Wasserstraßen übertreffen als Freizeitregionen deutlich die Erwartungen,
die an ihre eigentliche Funktion geknüpft wurden.
Das gerade von oben eindrucksvolle Stahlwerk der Salzgitter AG östlich der Stadt Salzgitter in Niedersachsen.
Das Bistum Hildesheim wurde 815, ein Jahr nach dem Tod Karls des Großen, auf Initiative Kaiser Ludwigs des Frommen gegründet. Keimzelle der Stadt ist daher die Domburg, welche sich noch heute deutlich im Grundriss der Stadt abbildet. Sie war mit einer eigenen Befestigungsmauer umgeben, welche auf die Zeit Bischof Bernwards um 1000 zurückgeht und in Teilen bis heute erhalten ist.
Der Dom St. Mariä Himmelfahrt teilt die Domimmunität in zwei Plätze: den Großen und Kleinen Domhof. Die dreischiffige und kreuzförmige romanische Basilika stammt großenteils aus der Zeit des Bischofs Hezilo (Amtszeit 1054-1079) und erhielt im 15. Jahrhundert Seitenkapellen und im Norden eine spätgotische Vorhalle. Der reizvolle doppelstöckige Kreuzgang schließt an das Querhaus an und umschließt die Hauptapsis mit dem berühmten Tausendjährigen Rosenstock. 1945 wurde mit der Altstadt Hildesheims auch der Dom sehr schwer zerstört.
Einzigartig sind die Spitzenwerke der mittelalterlichen Ausstattung des Doms, so die Bernwardstüren von 1015, die Bernwardsäule, der Heziloleuchter und das um 1230 entstandene Taufbecken.
Seit 1985 gehören Dom und St. Michaelis in Hildesheim zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Text: Elmar Arnhold
Die Königin der Hanse, wie die einstige Freie Reichsstadt Lübeck auch bezeichnet wird, ist eine der schönsten Städte im norddeutschen Raum, vor allem wegen ihrer rundherum von Wasser umgebenen Altstadt, die auf einem Hügel liegend komplett unter Denkmalschutz steht und Teil des Weltkulturerbes der UNESCO ist. Lübeck wurde 1143 gegründet und war seit 1226 reichsfrei. Als Mitglied der Hanse entwickelte sich die heute zu Schleswig-Holstein gehörende Stadt rasch zu einem bedeutenden Handelsplatz. Die Altstadt ist reich an historischen Gebäuden wie dem Heiligen-Geist-Hospital, dem Holstentor, dem Wahrzeichen der Stadt, dem Buddenbrookhaus und nicht zuletzt den fünf bedeutenden gotischen Backsteinkirchen mit ihren zusammen sieben Türmen.
Heute hat die Stadt an der Trave etwa 213.000 Einwohner und ist auch weithin bekannt wegen des schon seit dem 16. Jahrhundert hier hergestellten Marzipans, das aber erst im 19. Jahrhundert durch die besondere Rezeptur des Konditormeisters Niederegger Berühmtheit erlangte.
Text: Helmut Lindorfer
Wenn man Deutschland von oben betrachtet, findet man leider nicht nur schöne Ansichten, man muss auch die Dinge hinnehmen, die heute als faule Früchte unseres Wohlstands und Fortschrittsglaubens quer vor unserem moralischen Gewissen liegen. Dazu gehört das Atommülllager Gorleben im Kreis Lüchow-Dannenberg. Das Gebiet, das man auch Wendland nennt, lag früher direkt an der DDR-Grenze (Staaten machen das gerne, ihren Problemmüll vor der Haustür von Nachbarn abzulegen). Jetzt, da der Nachbar sozusagen bei uns eingezogen ist, haben wir die Bescherung etwas mittiger im Staat, nämlich an der niedersächsischen Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern.
Zu Risiken und Nebenwirkung dieser Anlage lesen Sie den Spiegel und fragen Sie Ihren Arzt oder Ihre gewählten Politiker.
Text: Hajo Dietz
Die niedersächsische Kreisstadt Lüneburg hat annähernd 72.000 Einwohner und ist seit 1989 Universitätsstadt. Der Name der Leuphana-Universität geht auf eine von Ptolemäus um 150 n. Chr. genannte Ortsbezeichnung zurück: Mit Leuphana war möglicherweise eine Keimzelle des heutigen Lüneburg gemeint.
Erstmals erwähnt wurde Lüneburg 956 in einer Urkunde Ottos des Großen, die sich auf die Gründung des Klosters St. Michael bezog (unten links). Dreh- und Angelpunkt des mittelalterlichen Lüneburg war die Salzgewinnung, sie begründete den Reichtum der Hansestadt. Heinrich der Löwe hatte ihr nach 1189 die Stadtrechte verliehen. Das mittelalterliche Lüneburg bestand aus drei Komponenten: dem Kalkberg mit der Burg, dem Quartier der Saline und dem Übergang über die Ilmenau mit dem Hafen (auf lateinisch: mons, fons, pons). Die welfische Burg wurde 1371 von den Bürgern zerstört.
Im Spätmittelalter erlebte Lüneburg eine Blütezeit. Schon damals besaß die Stadt um die 10.000 Einwohner. Man leistete sich vier große Backstein-Kirchen (St. Johannis, St. Nikolai, St. Michaelis und die im 19. Jh. abgetragene Lambertikirche) sowie ein wundervolles Rathaus, dessen Innenausstattung bis heute erhalten blieb. Das Stadtbild wird von einem ungewöhnlich großen Bestand an historischen Bürgerhäusern geprägt.
Text: Elmar Arnhold
Der Straßenzug Am Berge verbindet den Stadtplatz Am Sande mit dem einstigen Hafenviertel an der Ilmenau. Die Aufnahme zeigt ein geschlossenes Ensemble historischer Kaufmanns- und Patrizierhäuser. Das typische Bürgerhaus der norddeutschen Hansestädte präsentiert sich als Backstein-Giebelhaus mit großer Diele und Speicherräumen in den Ober- und Dachgeschossen. An den Rückseiten sind meist schmalere Hofgebäude angefügt, in denen sich nicht selten aufwendig gestaltete Wohnräume befinden.
Die Fassaden und das Innere der Häuser wurden immer wieder dem Zeitgeschmack und dem Wohnkomfort angepasst. So zeigen sich auch an der Straße Am Berge Fronten der Spätgotik (15. Jh.), der Renaissance (16. Jh.) und des Barock (17. / 18. Jh.) neben Fassaden des Klassizismus und des Historismus aus dem 19. Jahrhundert.
Text: Elmar Arnhold
Ein Schiffshebewerk dient dazu, größere Höhenunterschiede bei der Flussschifffahrt zu überwinden, als dies durch Schleusen möglich wäre. Das Alte Schiffshebewerk Henrichenburg bei Waltrop ist ein Industriemuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, der aus den 18 Kreisen und neun kreisfreien Städten in Westfalen-Lippe besteht.
Das Alte Schiffshebewerk Henrichenburg wurde 1899 eröffnet und war das erste Hebewerk, das statt Gegengewichten Schwimmer verwendete. Diese Technik wurde beim Neuen Hebewerk Henrichenburg, das 1962 errichtet wurde, beibehalten. Dieses wurde jedoch wegen der steigenden Größe der Kanalschiffe zu klein, so dass 1989 eine Schleuse mit 190 Metern Länge, 12 Metern Breite und einer Drempeltiefe von 4 Metern das Hebewerk ablöste. Das Hebewerk wurde noch genutzt, bis 2005 technische Probleme zur Außerbetriebnahme zwangen. Ein Förderverein bemüht sich um den Erhalt des Baudenkmals, das seit 2005 in Teil A der Denkmalliste der Stadt Waltrop aufgeführt ist.
Weitere Informationen finden Sie auf Wikipedia.
Text: Carolin Froelich
Die alte Herzogsstadt an der Aller wurde erstmals 985 urkundlich erwähnt. Besonders bekannt ist die etwa 70.000 Einwohner zählende Stadt für ihren geschlossenen und sehr gut erhaltenen historischen Stadtkern mit seinen fast 500 hervorragend restaurierten Fachwerkhäusern, die zum Teil noch aus dem 16. Jahrhundert stammen.
Die parallel verlaufenden geraden Straßen der Altstadt laufen direkt auf das Schloss zu, das man auf dem Luftbild links oben schön erkennen kann. Entstanden aus einer Burganlage des 13. Jahrhunderts erhielt es in der Renaissance im 16. und 17. Jahrhundert sein heutiges Aussehen.
Die in der gleichen Bildhälfte zu sehende Stadtkirche Sankt Marien wurde 1308 geweiht, sie hat eine wertvolle barocke Innenausstattung. Ihr 74 Meter hoher Turm kann bestiegen werden und bietet neben dieser Luftaufnahme den besten Blick auf die historische Altstadt.
Text: Helmut Lindorfer
Die im Juni 2014 eingeweihte Studentenwohnanlage Boeselburg in Münster, entworfen von dem Münsteraner Architekten Rainer Kresing, ist die grösste Passivhaussiedlung Europas. Gefördert vom Land Nordrhein-Westfalen bietet sie eine Heimstatt für 535 Studenten, auch für Paare mit kleinen Kindern. Der Architekt erfüllte sich hier einen Kindheitstraum, nämlich echte Häuser in den Farben der Legosteine zu bauen. Im Besonderen hat er sich vom Rot, Blau, Grün und Gelb des "Mensch-ärgere-dich-nicht"-Spiels inspirieren lassen.
Die 300 000 Einwohner grosse Stadt Münster ist vor allem durch den Westfälischen Frieden von 1648 bekannt, der das Ende des Dreißigjährigen Kriegs markierte.
Mit etwa 55.000 Studenten ist Münster eine der größten Universitätsstädte Deutschlands mit mehreren Hochschulen, von denen die Westfälische Wilhelms-Universität mit über 40.000 Studierenden die größte Lehranstalt ist.
Text: Helmut Lindorfer
