Die spätgotische Hallenkirche St. Martin, vollendet um 1500, hat mit 130 m den höchsten Kirchturm Bayerns und zugleich den höchsten Backsteinkirchturm der Welt. Sie trägt auch den päpstlichen Titel Basilika minor.
Direkt gegenüber dem Rathaus der Bezirkshauptstadt Landshut in Niederbayern befindet sich die ehemalige herzogliche Stadtresidenz der Wittelsbacher. Sie wurde in den Jahren 1536 bis 1543 von Herzog Ludwig X. in zwei Phasen erbaut. Dem sogenannten Deutsche Bau folgte nach einem Italienbesuch des Herzogs der Italienische Bau als rückseitige Erweiterung der Residenz. Dieser Teil, der den Palazzo del Te in Mantua zum Vorbild hatte, gilt als der erste Renaissancebau nördlich der Alpen. Die Anlage steht unter der Obhut der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen und beherbergt heute das Stadtmuseum, die Prunkräume mit ihren herrlichen Fresken und Stuckarbeiten können ebenfalls besichtigt werden.
Text: Helmut Lindorfer
Die um 1204 von Herzog Ludwig I. gegründete Burg war bis 1503 Residenz des Wittelsbacher Teilherzogtums Niederbayern. Ab 1568 baute sie Erbprinz Wilhelm zu einem Schloss nach italienischem Vorbild mit zahlreichen Prunkräumen um.
Die etwa 60 000 Einwohner große Stadt in Niederbayern ist vor allem durch die Landshuter Hochzeit von 1475 bekannt, die alle vier Jahre in einem großen historischen Fest nachgespielt wird.
Die Hauptsehenswürdigkeit Nürnbergs, der zweitgrößten Stadt Bayerns, ist die imposante Kaiserburg. Hier wurden auch lange Zeit die Reichskleinodien aufbewahrt, deren wichtigste Teile die Reichskrone, die Heilige Lanze und das Reichsschwert sind und heute in der Wiener Hofburg zu sehen.
Die kleinteilige Teichlandschaft in Mittelfranken ist vor allem wegen der dort gezüchteten schmackhaften Spiegelkarpfen weithin bekannt.
Text: Helmut Lindorfer
Der Aischgrung ist eines der bekanntesten Teichgebiete Deutschlands. Seinen Namen hat es von dem 83 km langen Flüsschen Aisch in Mittelfranken, einem Nebenfluss der Regnitz. Gelegen ist es in einem Dreieck, das von den Städten Bamberg, Neustadt a.d.Aisch und Nürnberg gebildet wird.
Der Aischgrund weist mehr als 7000 Teiche aus auf einer Gesamtfläche von etwa 3000 ha. Die Teiche selbst sind mit einer durchschnittlichen Grösse von 0,43 ha ungewöhnlich klein, 1200 Teichwirte betreiben diese sehr kleinstrukturierte Teichwirtschaft.
Gezüchtet wird hier seit dem Mittelalter der sogenannte Aischgründer Spiegelkarpfen, er diente urprünglich den Mönchen der zahlreichen Klöster als Fastenspeise.
Heute ist diese nur im Aischgrund vorkommende Karpfensorte europaweit geschützt durch die Bezeichnung g.g.A (geschützte geografische Angabe).
Der Spiegelkarpfen gilt auch weit über die Grenzen Frankens hinaus als Delikatesse. Er wird nur in den Monaten mit "r" serviert, also von September bis April. Gebacken oder Blau kommt er in den Gaststätten, die in der Region auch als Fischküchen bezeichnet werden, auf den Teller. Eine besondere Spezialität sind die inneren Geschlechtsteile des Fisches, Milchner und Rogen. Sie werden ausgebacken als "Ingreisch" serviert.
Text: Helmut Lindorfer
Das Nürnberger Bardentreffen wurde zum ersten Mal 1976 zum 400. Todestag des Meistersingers Hans Sachs abgehalten. Seither hat es sich zu einer der größten Veranstaltungen Ihrer Art weltweit entwickelt. Alljährlich treten im Sommer namhafte Künstler wie auch unbekannte Talente auf etlichen Bühnen in der Nürnberger Altstadt wie hier auf dem Hauptmarkt auf.
Normalerweise findet auf dem 5000 qm großen Platz der Wochenmarkt statt, aber auch der weltberühmte Nürnberger Christkindlesmarkt hat hier sein Zuhause, ebenso weitere Veranstaltungen wie der Ostermarkt oder auch Sportevents.
Von der Abendsonne schön beleuchtet zeigt sich die Frauenkirche, erbaut ab 1352. Das Männleinlaufen unterhalb der Uhr begeistert jeden Mittag zahlreiche Besucher aus aller Welt und erinnert an die Goldene Bulle von Kaiser Karl IV.
Bereits im Schatten liegt der auf der Luftaufnahme unterhalb der großen Bühne erkennbare "Schöne Brunnen", eine der Hauptsehenswürdigkeiten Nürnbergs. Der heutige Brunnen ist eine 1903 erstellte Kopie des Originals von Martin Behaim aus den Jahren 1385 bis 1396, deren Überreste im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg zu sehen sind.
Text: Helmut Lindorfer
Das Kloster Heidenheim in Mittelfranken wurde im Jahre 752 durch den heiligen Wunibald, dem Bruder des heiligen Willibald und ersten Bischof von Eichstätt, als Missionsaußenposten gegründet. Nach seinem Tod führte es seine Schwester, die heilige Walburga, als benediktinisches Doppelkloster für Männer und Frauen weiter. Nachdem sie verstorben war, wurde daraus ein Stift für Säkularkanoniker, erst im Jahre 1155 kehrten wieder Benediktiner ein. Schließlich wurde das Kloster im Zuge der Reformation im Jahre 1537 aufgelöst. Die markante romanische Klosterkirche wurde um 1185 geweiht, von dem damaligen Bau sind noch das Langhaus und das Querschiff erhalten, während der gotische Chor 1363 dazukam. Heute dient das Gotteshaus als evangelisch-lutherische Pfarrkirche von Heidenheim.
Text: Helmut Lindorfer
Die Stadt Weißenburg nördlich der Altmühl wird überragt von der Festung Wülzburg auf dem gleichnamigen Berg, der mit seinen 620 Höhenmetern ein Teil der Fränkischen Alb ist.
Die 73.000 qm grosse Festung ist, auf dem Luftbild gut zu erkennen, eine fünfeckige Bastionsanlage der Renaissance.
Ursprünglich war sie ein Benediktinerkloster, das von 1588 bis 1610 unter Markgraf Georg Friedrich dem Älteren von Brandenburg-Ansbach und -Kulmbach zu der Festung umgebaut wurde. Im Dreißigjährigen Krieg nahm der kaiserliche Heerführer Tilly die Festung kampflos ein, die Schweden konnten sie nie erobern. Ab dem 17. Jahrhundert diente sie als Gefängnis, 1806 kam sie an das Königreich Bayern, seit 1882 ist sie im Besitz der Stadt Weißenburg.
Im Ersten Weltkrieg diente die Wülzburg als Kriegsgefangenenlager, in dem auch der spätere französische Präsident Charles de Gaulle inhaftiert war.
Heute ist hier eine Berufsschule zur sonderpädagogischen Förderung der Rummelsberger Anstalten untergebracht.
Text: Helmut Lindorfer
Die Renaissancefestung Lichtenau in Mittelfranken, deren Gestaltung an die Gebäude der Nürnberger Burg erinnert, geht auf eine mittelalterliche Wasserburg zurück und beherbergt heute staatliche Behörden. Beim jährlichen Burgfest im Juli ist sie für alle Bürger zugänglich.
Text: Helmut Lindorfer