Bad Kreuznach mit seinen 44 000 Einwohnern ist Kurstadt und Weinort zugleich. Einerseits ist das Radon-Solbad an der Nahe, die nicht weit entfernt bei Bingen in den Rhein mündet, größtes Freiluftinhalatorium Europas mit sechs Gradierwerken von zusammen 1100 m Länge, zum anderen weist die Stadt innerhalb der Großlage Kronenberg des Weinanbaugebietes Nahe zahlreiche Einzellagen wie z.B. den Osterhöll, den Hofgarten oder den Steinweg auf.
Bereits zur Keltenzeit war das Gebiet der heutigen Stadt besiedelt, die Römer errichteten 58 vor Christus eine Versorgungsstation, ein sogenanntes Vicus, um 500 entstand an gleicher Stelle ein Königshof des fränkischen Reiches, Stadtrecht erhielt Kreuznach im Jahre 1235.
Wahrzeichen der Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises im Bundesland Rheinland-Pfalz ist die Alte Nahebrücke mit ihren zwei malerischen Brückenhäusern, zu entdecken in der Mitte der oberen Bildhälfte. Hoch über der Altstadt findet sich die Kauzenburg aus dem 13. Jahrhundert, die 1972 neu gestaltet wurde und seit dem wegen ihrer Burggaststätte ein beliebtes Ausflugsziel ist.
Text: Helmut Lindorfer
Koblenz in Rheinland-Pfalz, an der Mündung der Mosel in den Rhein gelegen, ist eine der ältesten Städte Deutschlands. Bereits im Jahre 9 v. Chr. entstand hier ein Römerkastell. Ab 1018 war die Stadt unter der Herrschaft der Erzbischöfe von Trier. Ende des 18. Jahrhunderts wurde sie französisch und erlebte eine neue Blütezeit, die ihr den Namen “Klein Paris” einbrachte. 1815 schließlich wurde sie Preußen zugesprochen. Neben den Hauptsehenswürdigkeiten wie der Festung Ehrenbreitstein oder dem Schloss, die wir auf eigenen Luftbildern festgehalten haben, besitzt Koblenz auch eine sehenswerte Altstadt. Sie wurde zwar im Zweiten Weltkrieg erheblich zerstört, danach aber in historischer Form wieder aufgebaut. Ihr interessantestes Gebäude ist die Basilika St. Castor, die 836 gegründet worden war und in ihrer jetzigen Gestalt überwiegend im 12. Jahrhundert entstand. In ihr wurde 843 der Vertrag von Verdun ausgearbeitet, der die Aufteilung des karolingischen Reiches zur Folge hatte. In der Altstadt befindet sich auch das heimliche Wahrzeichen von Koblenz, der Schängelbrunnen neben dem historischen Rathaus. Dargestellt wird mit dem “Schlängel”, einem Koblenzer Lausbuben, die allgegenwärtige Lebensfreude.
Text: Helmut Lindorfer
Eines der letzten kurz vor der Französischen Revolution in Deutschland erbauten großen Schlösser im frühklassizistischen Stil ist das in Koblenz am Rheinufer 1777 bis 1793 erbaute Residenzschloss des Erzbischofs und Kurfürsten von Trier, Clemens Wenzeslaus von Sachsen. Er bewohnte es bis zu seiner Flucht im Jahre 1794 vor den französischen Truppen im Ersten Koalitionskrieg . Danach diente die Anlage als Lazarett, nach dem Anschluss an Preußen 1815 war sie Kaserne und Sitz preußischer Behörden, Kaiser Wilhelm II. nutzte das Schloss im Ersten Weltkrieg zeitweise als Hauptquartier. Im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört, wurde es 1950-51 nach alten Plänen wiederaufgebaut und ist seit 1960 im Besitz der Bundesrepublik Deutschland. Es wird von verschiedenen Bundesbehörden als Bürogebäude genutzt, nur der repräsentative Mitteltrakt steht der Öffentlichkeit für Veranstaltungen zur Verfügung. Seit 2002 ist das Koblenzer Schloss Teil des UNESCO-Weltkulturerbes Oberes Mittelrheintal.
Text: Helmut Lindorfer
Wahrscheinlich keltischen Ursprungs ist das erstmals um 830 urkundlich erwähnte Vallendar am Mittelrhein. Der Kneippkurort, der 1856 Stadtrechte erhielt, zählt heute etwa 8.500 Einwohner und liegt 6,5 km nördlich von Koblenz im Bundesland Rheinland-Pfalz.
Text: Helmut Lindorfer
Der Harkortsee ist einer von sechs Stauseen der Ruhr und als Flusskläranlage angelegt. Er liegt am Südrand des Ruhrgebiets zwischen Hagen, Wetter und Herdecke. Die 30 m hohe und 313 m lange Eisenbahnbrücke im Vordergrund ist das so genannte Ruhr-Viadukt, 1879 zusammen mit der Strecke eingeweiht.
In der 4.200 Einwohner zählenden Marktgemeinde Thurnau im Landkreis Kulmbach in Oberfranken befindet sich eine der größten Schlossanlagen Nordbayerns. Am nördlichen Rand der Fränkischen Schweiz gelegen, entstand es aus einer Burg, deren Anfänge ins 13. Jahrhundert zurückreichen. Die heute noch erhaltene Kemenate stammt aus dieser Zeit. Im Lauf der Jahrhunderte wurde die Burg bei wechselnden Besitzern in mehreren Etappen zu dem großen Schlosser erweitert, das wir heute kennen. So entstand zu Beginn des 17. Jahrhunderts der sogenannte Hans-Georgen-Bau im Stil der Renaissance, der zur Zeit von der Universität Bayreuth als Forschungsinstitut für Musiktheater genutzt wird. In einem weiteren Trakt des Schlosses befindet sich ein Hotel, der ehemalige Marstall dient als Veranstaltungsraum. Der Rest der Anlage steht noch leer und befindet sich in Renovierung.
Text: Helmut Lindorfer
Westlich von Erlangen liegt an der Mittleren Aurach die 23.000 Einwohner große Stadt Herzogenaurach, die weltweit wegen der hier ansässigen Sportartikelhersteller Adidas und Puma bekannt ist. Im Jahr 1002 wurde der Ort erstmals als Uraha, aus dem später Aurach wurde, urkundlich erwähnt. 1011 kam es zum Hochstift Bamberg und entwickelte sich zu einem Zentrum des Tuchmachergewerbes. Im Zuge der Säkularisation wurde 1803 das Fürstbistum Bamberg aufgelöst, Herzogenaurach wurde vorrübergehend Preußisch und kam schließlich 1810 zu Bayern. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich besonders die Schuh- und Bekleidungsindustrie, heute befindet hier mit Schäffler auch ein namhafter Zulieferer für die Automobilindustrie.
Herzogenaurach kann mit einer sehenswerten Altstadt aufwarten, zahlreiche Fachwerkhäuser, das barocke Schloss von 1720 und zwei weithin sichtbare Tortürme aus dem 13 Jahrhundert prägen das Gesicht der größten Stadt im Landkreis Erlangen-Höchstadt.
Text: Helmut Lindorfer
Die Universitätsstadt Erlangen 20 km nördlich von Nürnberg in Mittelfranken liegt beiderseits des Main-Donau-Kanals und der parallel verlaufenden Regnitz. Im rechten Winkel kreuzt westlich der Innenstadt die Bundesautobahn A3 die beiden Wasserläufe. Der erstmals 1002 urkundlich erwähnte Ort kam 1405 an die Nürnberger Burggrafen und war später zweite Residenz der Markgrafen von Brandenburg-Bayreuth. Bedeutend für die Stadtentwicklung war die Zuwanderung einer großen Zahl von Hugenotten. Nach der Aufhebung der Edikts von Nantes durch Ludwig XIV., das den Calvinisten ( Hugenotten ) in Frankreich Religionsfreiheit gewährt hatte, bot der damalige Markgraf Christian-Ernst den fliehenden Hugenotten das Recht auf Ansiedlung an. 1810 schließlich kam Erlangen zum Königreich Bayern, zwei Jahre später wurden die Alt- und die Neustadt zu einer Stadt vereinigt, die den Namen Erlangen bekam. Heute prägen vor allem die Friedrich-Alexander-Universität und die Weltfirma Siemens das Leben in der jüngsten Großstadt Bayerns mit ihren 106.000 Einwohnern.
Im Vordergrund des Luftbilds die Stadtteile Kriegenbrunn (vor...) und Frauenaurach (hinter der Autobahn A3)
sowie der Main-Donau-Kanal.
Text: Helmut Lindorfer
