Seit 1977 ist der Fluss Schleuse im südlichen Thüringer Wald mittels der Talsperre Schönbrunn aufgestaut. 20 km südlich von Ilmenau in der Gemeinde Schleusegrund im Landkreis Hildburghausen gelegen dient der 1 qkm große Stausee vor allem der Trinkwasserversorgung der Region um Ilmenau, Suhl und Meiningen, er ist aber auch für den Hochwasserschutz von großer Bedeutung, Betreiber ist die Thüringer Fernwasserversorgung. Zwei schöne Wanderwege umrunden den See, der auch ein beliebtes Angelrevier ist.
Text: Helmut Lindorfer
Rund 15 km südlich von Suhl in Thüringen liegt Schleusingen mit seinem Renaissanceschloss Bertholdsburg. Das Schloss geht auf eine 1226 bis 1232 von den Grafen von Henneberg errichtete Burg zurück und erhielt um 1500 unter dem Grafen Wilhelm VI. sein heutiges Aussehen. Es ist eine Vierflügelanlage mit Innenhof und weist sieben Türme auf, der Hauptturm mit einer Höhe von 38 m kann bestiegen werden und bietet eine herrliche Rundumsicht. Die benachbarte Kirche gehört nicht mehr zum Schloss, es handelt sich hier um die Stadtkirche von Schleusingen, die Johanniskirche von 1498. Seit 1934 ist Schloss Bertholdsburg ein Museum für die regionale Geschichte, 1988 kam eine sehenswerte naturhistorische Ausstellung mit über 100.000 Exponaten hinzu. Die Anlage einschließlich des großen Schlossgartens steht heute unter der Verwaltung der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten.
Text: Helmut Lindorfer
Zwischen Nördlingen und Donauwörth beherrscht eine aus dem 12. Jahrhundert stammende Höhenburg das Tal der Wörnitz. Die Burg Harburg oberhalb der gleichnamigen Stadt ist seit über 700 Jahren mit dem Geschlecht von Oettingen verbunden, heute ist sie im Besitz des Hauses Oettingen-Wallerstein, das große Anstrengungen macht, die gewaltige Anlage mit ihren Bauten als fast allen Stilepochen zu erhalten. Es gibt Burgführungen, zahlreiche Veranstaltungen bringen Leben in die Mauern, man kann sich hier sogar trauen lassen.
Text: Helmut Lindorfer
Im Nordosten der Schwäbischen Alb am Rand vom fast kreisrunden Nördlinger Ries liegt die schon im Jahre 1093 erwähnte sehr gut erhaltene Harburg oberhalb des gleichnamigen Städtchens. Sie ist die Burg des Fürstenhauses Oettingen-Wallerstein und beherbergt deren wertvolle Kunstsammlungen.
Vor etwa 15 Millionen Jahren schlug in der Schwäbischen Alb ein Meteorit ein und bildete einen Krater mit 25 km Durchmesser, das sogenannte Ries, in dem sich die alte Reichsstadt Nördlingen befindet. Sie wurde 898 erstmals urkundlich erwähnt und erhielt 1215 von Stauferkaiser Friedrich II. Stadtrechte. Im Mittelalter war Nördlingen, gelegen an der Kreuzung zweier wichtiger Fernstraßen, eine der wichtigsten Fernhandelsmessen Deutschlands (Nördlinger Pfingstmesse). Die heute 20.000 Einwohner zählende Stadt im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben besitzt eine der besterhaltenen Stadtmauern Mitteleuropas. Auf 2,6 km Länge weist sie 5 Tore mit Türmen, 11 weitere Türme sowie 2 Bastionen auf und kann auf dem Wehrgang vollständig begangen werden. Im Mittelpunkt der wunderschönen Altstadt mit ihren prachtvollen Häusern aus dem Mittelalter und der Renaissance steht die 1427 bis 1505 erbaute spätgotische Kirche St. Georg mit ihrem 90 m hohen “Daniel” genannten Turm, von dem aus man einen großartigen Rundblick genießen kann. Die Stadt an der Eger ist neben Dinkelsbühl und Rothenburg ob der Tauber einer der Höhepunkte der ältesten Ferienstraße Deutschlands, der Romantischen Straße. Auf 413 km Länge führt sie von Würzburg am Main bis nach Füssen mit seinen Königsschlössern.
Text: Helmut Lindorfer
Zwischen Irsingen und Ruffenhofen, südöstlich des nahe gelegenen Hesselbergs, wurde 2012 durch das Münchner Architekturbüro Karl Probst das Limeseum errichtet, das sich dem UNESCO-Welterbe obergermanisch-raetischer Limes widmet. Das Gebäude, das der Form eines Ammoniten nachempfunden ist, liegt als architektonisch herausragender Solitär in der weiten Landschaft.
Text: Dr. Matthias Pausch, Leiter LIMESEUM und Römerpark Ruffenhofen
Sehenswert sind übrigens auch die Architekturaufnahmen meines Kollegen Oliver Heinl auf der Homepage des Museums (dort auf Galerie klicken).
Die höchste Erhebung von Mittelfranken ist der Hesselberg etwa 60 km südlich von Nürnberg. Der 689 m hohe Berg, geprägt von großflächigem Magerrasen mit Wacholderbüschen, weist bereits aus der Steinzeit (ab 10.000 v. Chr.) Siedlungsspuren auf, erste Befestigungen können auf etwa 1000 v. Chr. datiert werden. Die Römer führten direkt unterhalb des Hesselbergs ihre Grenzbefestigung, den Limes vorbei. Heute ist dieser Weltkulturerbe der UNESCO, im Römerpark mit dem Limeseum bei Ruffenhofen wird die damalige Zeit eindrucksvoll wiedergegeben. Im Mittelalter gab es kleine Burganlagen auf dem Berg, seine dauerhafte Besiedlung endete aber schon in der Stauferzeit im 13.Jahrhundert. In den Blickpunkt der Öffentlichkeit gelangte der Berg in der fränkischen Alb im Dritten Reich. Der fränkische Gauleiter Julius Streicher hielt von 1933 bis 1939 alljährlich auf der Osterwiese Parteikundgebungen, die sogenannten Frankentage ab, an denen bis zu 100.000 Menschen seine antisemitischen Hetzreden verfolgten. Aus dieser Zeit stammt auch der Begriff “Heiliger Berg der Franken”.
Nach dem Krieg gründete auf dem Berg die evangelische Kirche 1951 eine Erwachsenenbildungsanstalt für die ländliche Diakonie, die Evangelische Landesvolksschule, die seit 2005 Evangelisches Bildungszentrum Hesselberg heißt. Hier findet jedes Jahr am Pfingstmontag der Bayerische Evangelische Kirchentag statt, der Tausende von Gläubigen anlockt. Erwähnenswert ist auch noch, dass die Amerikaner bis 1992 hier eine Radarstation betrieben, heute stattdessen der Bayerische Rundfunk einen 119 m hohen Fernsehturm für sein DVB-T-Netz unterhält.
Text: Helmut Lindorfer
Die bewaldeten Hochflächen über dem Aischgrund in Mittelfranken sind schon klar zu erkennen, während sich im Tal der Aisch noch dichter Nebel hält. Das Luftbild zeigt auch, dass es in diesem Landstrich nicht nur die Zucht der begehrten Spiegelkarpfen gibt, der Aischgrund nordwestlich von Nürnberg ist eines der bedeutendsten Teichgebiete Deutschlands, sondern auch regenerative Energie durch zahlreiche Windkraftwerke erzeugt wird. Ganze Ortschaften wie Mausdorf decken so ihren Strombedarf und sind auch noch in der Lage, Überschüsse zu veräußern.
Text: Helmut Lindorfer
Immer wieder finden in und um die Music Hall des Autohofs Strohofer an der A3 zwischen Nürnberg und Würzburg Konzerte und Events statt, eine gute Ergänzung zu Bayerns größten Freizeitpark, der nur wenige hundert Meter entfernt liegt. Interessanterweise besitzt der privat geführte Autohof auch eine gut besuchte Autobahnkirche (links im Vordergrund der Luftaufnahme).
Ein wunderschönes Bild ergibt auf dieser Luftaufnahme das Gut Mannhof in Mittelfranken, das im Mai wie eine Insel von einem Rapsfeld umgeben ist. Sehr gut kontrastieren das Grün der Bäume und das Rot der Dächer mit dem Gelb des blühenden Raps, der als umstrittener Energielieferant auch zur Herstellung regenerativen Dieselkraftstoffs Verwendung findet.
Nicht nur seit die Bundesregierung nach dem Atomunfall in Fukoshima in Japan regenerativen Energien höchste Bedeutung beimisst, gibt es solche allerdings auch nicht unumstrittene Energiequellen.
Biodiesel, überwiegend aus Raps gewonnen, wird schon seit mehr als zwanzig Jahren produziert und als Alternativtreibstoff angeboten, er ist in geringem Verhältnis heute sogar normalem Diesel beigemischt. Allerdings kommt es auf diese Weise immer mehr zu Monokulturen, wie man es in jüngerer Zeit auch beim Maisanbau für die Produktion von Methangas in den immer zahlreicher werdenden Biogasanlagen beobachten kann.
Dass zumindest blühende Rapsfelder auch schön anzuschauen sind, beweist diese Luftaufnahme des Guts Mannhof in Mittelfranken, das völlig vom Gelb des Rapses umschlossen ist.
Text: Helmut Lindorfer
