Der Seeabschnitt zwischen Lindau in Bayern und der Zeppelinstadt Friedrichshafen in Baden-Württemberg ist besonders reizvoll, weshalb das noch zum schwäbischen Landkreis Lindau gehörige Wasserburg ein beliebter Urlaubsort geworden ist. Bereits im 8.Jahrhundert tauchte der Ort in einer Urkunde des Klosters St.Gallen auf. Die katholische Kirche St.Georg auf der Halbinsel im See ist ein weiterer Nachfolgerbau einer in der Urkunde erwähnten Holzkirche und stammt aus dem 17.Jahrhundert. Auf dem Luftbild sieht man oberhalb der Kirche das Schloss Wasserburg, das zwischen 1537 und 1555 anstelle einer früheren Burg als Dreiflügelanlage im Stil der Renaissance gebaut wurde.
Text: Helmut Lindorfer
Die bayerische Stadt Lindau besticht vor allem durch ihre einmalige Lage im Bodensee. Die malerische Altstadt, der Bahnhof und der Hafen befinden sich auf einer Insel, die nur durch eine Brücke und den Eisenbahndamm mit der sogenannten Gartenstadt auf dem Festland verbunden ist. Die Hafeneinfahrt wird von einem bayerischen Löwen und einem Leuchtturm markiert.
Direkt neben der A7 in dem Ort Kirchberg an der Iller nördlich von Memmingen werden auf einem Areal von 400.000 qm jährlich 2.500 Baumaschinen produziert. Der Betrieb ist die Wiege der Firma Liebherr Hydraulikbagger GmbH. Bereits im Jahre 1949 gründete Hans Liebherr hier das Unternehmen, das noch immer Weltmarktführer im Bereich von Mobilbaggern ist. Etwa 1.500 Mitarbeiter sind heute bei Liebherr in der schwäbischen Gemeinde beschäftigt, die neben den Mobilbaggern auch Kräne und Muldenkipper herstellen.
Text: Helmut Lindorfer
Auf dem Gelände des ehemaligen Containerbahnhofs im Münchner Stadtteil Neuhausen entstand ab 2004 der Arnulfpark, ein 18 ha großes Entwicklungsgebiet in bester Lage zwischen dem Mittleren Ring und der Innenstadt. Bis zu 1.000 Wohnungen und 5.000 Büroarbeitsplätze sind bis heute in den architektonisch anspruchsvollen Neubauten geschaffen worden, ein 4-Sterne-Hotel mit über 200 Zimmern und eine vielfältige Gastronomie kamen hinzu. Selbst ein Theater hat sich etabliert, es wurde in dem einstigen Heizkraftwerk eingerichtet, das im Mittelpunkt unserer Luftaufnahme schön zu sehen ist. Bekannte Firmen wie die DATEV haben sich in dem neuen Quartier angesiedelt, der Pharmakonzern Bristol-Myers Squibb verlagerte sogar seine Deutschland-Zentrale in den Arnulfpark.
Text: Helmut Lindorfer
Im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt liegt die Unesco-Welterbe-Stadt. Etwa 25.000 Einwohner leben auf einer Stadtfläche von gut 120 Quadratkilometern. Vom 10. bis zum 12. Jahrhundert diente die Stadt als Königspfalz. Um die 2.000 Fachwerkhäuser aus acht Jahrhunderten, das Renaissance-Rathaus und der Schlossberg mit der Stiftskirche St. Servatii, in der der Domschatz Zeugnis von dem früheren Damenstift ablegt, ergeben ein malerisches Stadtbild. Im Jahr 1994 wurde die Altstadt von Quedlinburg als Unesco-Weltkulturerbe gelistet.
Wegen der unvergleichlichen historischen Bausubstanz wurden verschiedene Filme und Serien in Quedlinburg gedreht. Dies förderte auch die touristische Anziehungskraft des Ortes, der im Reiseführer „1000 places to see before you die“ als „Ein Märchen aus Fachwerk“ bezeichnet wird.
Text: Carolin Froelich
Halberstadt birgt im Stadtkern eines der schönsten Ensembles mittelalterlicher Sakralbaukunst in Deutschland: den Domplatz mit der romanischen Liebfrauenkirche (Mitte links) und dem gotischen Dom St. Stephanus (Mitte oben). Das Bistum Halberstadt wurde bereits 804 gegründet. Deutlich zeigt das Luftbild den langgestreckten Umriss der alten, ursprünglich ummauerten Domimmunität.
Der heutige Dom entstand in einer Zeitspanne von über zwei Jahrhunderten zwischen 1239 und 1491, die Westtürme wurden im späten 19. Jahrhundert erneuert. Die geradezu klassische Kathedrale zeigt daher sämtliche Stilphasen der heimischen Gotik, ihre Ausstattung ist überwältigend.
Die Liebfrauenkirche stellt mit ihren vier Türmen eine Besonderheit für die Region dar. Das in rein hochromanischen Formen erhaltene Bauwerk stammt großenteils aus der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts, ihre kantigen Westtürme wurden um 1200 vollendet. Unmittelbar im Norden der Liebfrauenkirche befindet sich der ehemalige Bischofspalast (Petershof).
St. Martini (rechts oben) war die Marktpfarrkirche der Bürgerstadt, ihre mächtige Doppelturmfront prägt die Stadtsilhouette wesentlich mit. Im Süden der Kirche ist das 1997 wiederaufgebaute Rathaus mit dem 1433 errichteten Roland erkennbar.
Text: Elmar Arnhold
Weithin sichtbar erhebt sich über der Altstadt von Wernigerode ein Schloss, das an Fantasy-Filme erinnert. Die einstige Residenz der Grafen von Stolberg-Wernigerode erhielt ihre heutige Gestalt in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, in der Epoche des Historismus. Damals entstanden auch die berühmten Königsschlösser Ludwigs II. von Bayern, so Neuschwanstein, oder das ebenso beeindruckende Schweriner Schloss.
Obwohl die Wernigeröder Grafen bereits 1121 erwähnt wurden, stammt die früheste Nachricht zur Burg aus dem Jahr 1213. Nach der Zusammenlegung der Grafschaften Stolberg und Wernigerode (1417) wurde die Burganlage im späten 15. Jahrhundert und in der Barockzeit (ab 1710) ausgebaut. Entscheidend war der umfassende Umbau durch Graf Otto zu Stolberg-Wernigerode in den Jahren 1862-1885. Dabei wurden Teile des historischen Gemäuers einbezogen, andere Teile des Schlosses entstanden völlig neu. Das Ergebnis war eine malerische Komposition, deren Wirkung durch ihre Lage über Stadt und Land noch erhöht wird. Bedeutend ist auch die historistische Innenausstattung. Die Grafen bewohnten das Schloss bis 1929, nach dem Zweiten Weltkrieg wurden sie enteignet. Seit 1946 ist das Bauwerk ein vielbesuchtes Museum.
Die Luftaufnahme zeigt das Schloss von Süden. Von den beeindruckenden Terrassen sind herrliche Ausblicke möglich.
Text: Elmar Arnhold
Im Herzen der Goslarer Altstadt liegt der Marktbezirk mit dem spätgotischen Rathaus und der doppeltürmigen Marktkirche St. Cosmas und Damian. Das Ganze ist eingebettet in ein weitgehend erhaltenes Stadtbild mit zahlreichen Baukunstwerken aus dem Hochmittelalter (Kaiserpfalz) und über 1.000 Fachwerkhäusern. Seit 1992 sind die Goslarer Altstadt und das unweit gelegene Bergwerk am Rammelsberg UNESCO-Weltkulturerbe. Der Bergbau am Rammelsberg wurde 1988 eingestellt.
Der seit dem 10. Jahrhundert überlieferte Bergbau war Quelle für den Reichtum und die Bedeutung Goslars im Mittelalter. Daher zog der Ort auch die Herrscher des Hl. Römischen Reiches an, die hier schon um 1050 eine der größten Pfalzanlagen errichten ließen. Neben der Pfalz entstanden zahlreiche romanische Kirchenbauten, wovon auch die im 12. Jahrhundert errichtete Marktkirche zeugt. Selbst steinerne Wohnhäuser aus dem Hochmittelalter sind in der Stadt noch zu finden.
In den Jahrzehnten um 1500 erfreute sich Goslar einer bürgerlichen Blütezeit. Aus dieser Periode stammen das Rathaus und unzählige Bürgerhäuser. Im Rathaus ist der berühmte Huldigungssaal zu bestaunen, eines der schönsten Raumkunstwerke der Spätgotik.
Heute hat Goslar ca. 50.000 Einwohner und gehört zu den attraktativsten Reisezielen in der Harzregion.
Text: Elmar Arnhold
Im Nationalpark Harz liegt der mit 1.142 m über NHN höchste Berg Norddeutschlands an der Grenze von Sachsen-Anhalt zu Niedersachsen. Um diese in den kartographischen Werken angegebene Höhe tatsächlich nachweisen zu können, wurde Mitte der 1990er Jahre ein Granitfelsbrocken auf dem Gipfel platziert, auf dem die Höhe mittels einer Linie markiert wurde.
Der Brocken besteht größtenteils aus Granit. Bebaut wurde der Berggipfel bereits 1736 mit dem so genannten Wolkenhäuschen, das als Unterkunft für Reisende errichtet wurde. Die Brockenbahn, eine Schmalspurbahn, die im Luftbild gerade an der Gipfelstation ankommt, wurde 1899 in Betrieb genommen; der Bahnhof Brocken ist mit 1.125 m über NHN einer der höchstgelegenen Bahnhöfe Deutschlands. 1936 wurde der erste Fernsehturm der Welt auf dem Brocken errichtet.
Zahlreiche Sagen, insbesondere im Zusammenhang mit der Hexenverfolgung, ranken sich um den Brocken.
Text: Carolin Froelich
