Die ehemalige Freie Reichsstadt wurde 1254 durch die Grafen von Henneberg gegründet. Bekannt ist die etwa 52 000 Einwohner große Stadt im Regierungsbezirk Unterfranken vor allem durch ihre Kugellagerfabriken. Die großen Drei der Branche, FAG-Kugelfischer, Fichtel & Sachs, sowie SKF (Schweinfurter Kugellagerfabrik) sind nach wie vor in der Stadt präsent, wenngleich sie alle längst die Eigentümer gewechselt haben.
In jüngerer Zeit hat sich die Stadt am Main auch einen Namen als Kunststadt gemacht. Von großer Bedeutung sind hierbei die Museen Otto Schäfer mit der fast vollständigen Sammlung von Dürer-Stichen, das durch den Architekten Volker Staab errichtete Museum Georg Schäfer (Vordergrund Mitte), das die größte Sammlung von Werken von Carl Spitzweg besitzt, sowie die Kunsthalle Schweinfurt im ehemaligen Ernst-Sachs-Bad mit ihrer Sammlung Joseph Hierling zum Expressiven Realismus. Hier fand 2014 die letzte Präsentation der viel beachteten Ausstellungsreihe der Sammlung Gunther Sachs statt, unter anderem mit einer großen Auswahl an Werken von Andy Warhol.
Text: Helmut Lindorfer
Hammelburg liegt im Landkreis Bad Kissingen in Unterfranken. Auf knapp 129 Quadratkilometer Stadtfläche wohnen gut 11.000 Einwohner. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Stadt als „ad hamulo castellum“ – die Burg am Hang – im Jahr 716. Die Bundeswehr unterhält dort eine Infanterieschule und ein Ausbildungszentrum, und ist der größte örtliche Arbeitgeber. Es existieren drei Truppenübungsplätze: Bonnland, Hundsfeld und das Lager Hammelburg als teilweise bewohnte Stadtteile Hammelburgs.
In der ältesten Weinstadt Frankens spielen Wein und Weinbau auch touristisch eine große Rolle. Überregional bekannt ist die bayerische Musikakademie am Schlossberg, in der sich unter anderem Musiklehrer und Ensembleleiter weiterbilden können.
Text: Carolin Froelich
Furth im Wald liegt im Bayerischen Wald nahe der Grenze zu Tschechien. In 37 Stadtteilen wohnen auf einer Gesamt-Stadtfläche von 6.707 Hektar etwa 9.000 Personen. Die Stadt wurde 1086 erstmals urkundlich erwähnt.
Touristische Attraktion ist der „Further Drachenstich“, das älteste Volksschauspiel Deutschlands, das jährlich über 1.000 Mitwirkende mit mehr als 250 Pferden darbieten. Der „Drachentötung“ wird Symbolgehalt von der klassischen St. Georgs-Thematik, dem Kampf von Gut gegen Böse, bis hin zur Darstellung der Schrecken des Krieges vor dem historischen Hintergrund der Hussitenkriege, und dem Niedergang des Ostblocks zugewiesen.
Der auf dem Bild erkennbare Stausee, der aus Hochwasserschutzgründen im Jahr 2009 entstand, trägt den Namen „Drachensee“.
Die ortsansässige Glashütte hat Bedeutung für die Herstellung von gebogenen Industriegläsern etwa für die Kfz-Herstellung.
Text: Carolin Froelich
Die mittelfränkische Stadt Spalt in der Nähes des Brombachsees (Fränkisches Seenland) ist vor allem durch den Spalter Aromahopfen bekannt, eine der teuersten und hochwertigsten Hopfensorten der Welt. Kein Wunder, dass es hier auch eine Brauerei gibt, die Stadtbrauerei Spalt, die einzige kommunale Braustätte Deutschlands, in der der Bürgermeister zugleich der Brauherr ist. Nicht zu verwechseln mit den Kommunbrauhäusern der nördlichen Oberpfalz, in denen berechtigte Bürger zu bestimmten Zeiten brauen dürfen.
Die stattliche Höhenburg oberhalb des Ortes Wernfels, einem Stadtteil von Spalt im Landkreis Roth in Mittelfranken, gelegen südwestlich von Nürnberg, entstand etwa 1230 bis 1260 durch die Reichsministerialen Rindsmaul und wurde erstmals 1289 urkundlich im Zusammenhang mit diesem Geschlecht erwähnt. Im Laufe der Geschichte wurde sie von wechselnden Besitzern mehrmals erweitert und umgebaut, heute ist sie mit 220 Schlafplätzen die meist genutzte Jugendherberge Deutschlands und wird vom CVJM-Landesverband Bayern betrieben. Auch finden hier mehrmals im Jahr Burgfeste und Konzerte statt.
Die nahegelegene Kleinstadt Spalt, zu der die Burg gehört, ist Zentrum und Namensgeber des größten Hopfenanbaugebietes der Bundesrepublik und ist die einzige Kommune Deutschlands mit eigener Brauerei.
Text: Helmut Lindorfer
Wie Spiegel liegen die Teiche in der Landschaft bei Oberlindach im Landkreis Erlangen-Höchstadt. Hier wird eine besondere Karpfenart, der Spiegelkarpfen, gezüchtet. In den zahlreichen Gaststätten wird der hervorragende Speisefisch in den Monaten mit "r", also von September bis April je nach Wunsch, gebacken oder "blau" im Wurzelsud gegart, serviert. Die Teichwirtschaft hier zwischen Neustadt an der Aisch und Höchstadt ist sehr kleinstrukturiert. Etwa 1200 Teichwirte kümmern sich um die Zucht und die Vermarktung der begehrten Fische aus den über 7000 Teichen des Gebiets.
Text: Helmut Lindorfer
Im Süden von Nürnberg in Mittelfranken, der zweitgrößten Stadt Bayerns, kreuzen sich die Autobahnen A6 Saarbrücken-Nürnberg-Waidhaus an der Grenze zu Tschechien und A73 Feucht-Nürnberg-Suhl in Thüringen.
Bemerkenswert hier ist die Overfly genannte Rampe, auf der der Verkehr von der A6 aus Richtung Heilbronn (auf der Luftaufnahme rechts) zügig zur A73 nach Norden (links unten) geleitet wird. Sie wurde von der Autobahndirektion Nordbayern geplant und 2005 dem Verkehr übergeben. Auf dem Luftbild führt die Rampe von rechts kommend in weitem Halbbogen über die A6 hinweg nach unten links in die A73.
Text: Helmut Lindorfer
Der Große Brombachsee ist einer von mehreren zum Ende des letzten Jahrhunderts entstandenen Stauseen zur Wasserregulierung in Nordbayern. Sie bieten vielfältige Wassersportmöglichkeiten und dienen nicht zuletzt den Bewohnern des Großraums Nürnberg als Freizeit- und Erholungsgebiet. Besonders beliebt ist auch der auf dem Luftbild erkennbare in seiner Art einmalige Trimaran MS.Brombachsee.
Das Kloster Weltenburg ist am Eingang des Donaudurchbruchs gelegen. Es wurde von den iroschottischen-columbanischen Wandermönchen Eustasius und Agilus von Luxeuil (Burgund) aus um das Jahr 600 gegründet und ist somit die älteste klösterliche Niederlassung Bayerns.
Die von den Gebrüdern Asam in den Jahren 1716-1739 unter dem damaligen Abt Maurus Bächl (1713-1743) erbaute und ausgestaltete Abteikirche zählt zu den Spitzenleistungen des europäischen Barocks. Im Jahre 1803 fiel Weltenburg der Säkularisation zum Opfer und wurde aufgelöst. Es wurde aber schon 1842 durch König Ludwig I. von Bayern als Priorat wiedererrichtet und von Mönchen aus Metten besiedelt. Seit dem Jahre 1913 ist Weltenburg wieder Abtei.
Die Gemeinschaft sieht ihre Hauptaufgabe in der Pfarrseelsorge (Betreuung von vier Pfarreien) und in der Aufnahme von Gästen. Diesem Zweck dient die Begegnungsstätte St. Georg mit Unterbringungsmöglichkeiten für ca. 60 Personen. Die Heimvolkshochschule (HVHS) der Weltenburger Akademie e.V. engagiert sich mit einer Reihe von Seminaren im Bereich der Katholischen Erwachsenenbildung. Außerdem werden Exerzitien und Einkehrtage angeboten. Eine weitere pastorale Aufgabe ist, den zahlreichen Touristen (pro Jahr 500.000) in den Kirchenführungen über Architektur und Kunst die Botschaft des christlichen Glaubens zu vermitteln. Für das leibliche Wohl der Touristen sorgen die Klosterbrauerei und die Klosterschenke. Beide Betriebe sind verpachtet. Außerdem gehört ein landwirtschaftlicher Betrieb zum Kloster.
Text: Kloster Weltenburg, Klosterverwaltung
