Im Lahn-Dill-Kreis in Hessen hoch über der Lahn erhebt sich auf einem Basaltfelsen das Schloss Braunfels, das erstmals im Jahre 1246 urkundlich erwähnt worden war. 1280 wurde es Sitz der Grafen von Solms und ist heute noch im Besitz der Familie. Die Anlage wurde 1840 neugotisch umgestaltet, heute erwarten hier den Besucher ein kleines Café und ein sehenswertes Familienmuseum.
Text: Helmut Lindorfer
Das Reichstagsgebäude ist ein Symbolbau deutscher Zeitgeschichte. Von hier aus wurden und werden die Geschicke unseres Landes entschieden: Nach der Wiedervereinigung beschoss der Bundestag 1991, Berlin wieder zur gesamtdeutschen Hauptstadt zu erheben.
Auch nach der Reichseinigung von 1871 war Berlin deutsche Hauptstadt geworden. Nach zwei international ausgeschriebenen Architekturwettbewerben konnte das neue Reichtagsgebäude jedoch erst 1894 eröffnet werden.
Die Entwürfe für das kolossale Parlamentsgebäude stammen von Paul Wallot. Er gestaltete einen wuchtigen rechteckigen Baublock mit Ecktürmen in den Formen von Renaissance und Barock. Über dem zentralen Plenarsaal erhob sich eine Eisen-Glaskuppel mit quadratischem Grundriss und Laterne.
Während der Weimarer Republik etablierte sich im Reichstag von 1919 bis 1933 das frei gewählte Parlament des ersten demokratischen deutschen Staates. Dieses konnte jedoch nicht verhindern, dass die Nationalsozialisten 1933 die Macht eroberten. Nach dem Reichstagsbrand am 27. Februar 1933 lag nicht nur ein Bauwerk in Trümmern.
1945 hissten Rotarmisten die sowjetische Flagge auf der Ruine des Reichstags – dieses Bild markiert das Ende des Zweiten Weltkriegs. In Westberlin lag der Reichstag an der Nahtstelle der Machtblöcke und wurde in den 1960er Jahren ohne Kuppel im Inneren modern wiederhergestellt.
Als Parlamentsgebäude für den Bundestag wurde er bis 1999 nach Plänen des britischen Star-Architekten Norman Foster völlig umgebaut. Die neue Kuppel ist bereits zu einem Wahrzeichen des wiedervereinigten Deutschland geworden.
Text: Elmar Arnhold
Der Gendarmenmarkt im Zentrum Berlins kann als einer der schönsten Plätze in Deutschland gelten. Er befindet sich inmitten der Friedrichstadt, die durch ihr regelmäßiges Straßenraster hervorsticht. Das Stadtquartier wurde unter Kurfürst Friedrich III. (1701: König Friedrich I.) ab 1688 planmäßig angelegt. Eine Erweiterung erfolgte 1721 durch den Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I.
Mit der Aussparung von drei Baublöcken wurde von Beginn an ein Marktplatz (Mittelmarkt) freigehalten. Seinen heutigen Namen erhielt er später von den hier zeitweise gelegenen Stallungen des Regiments der Gens d’armes.
1701 begann der Bau zweier barocker Kirchen für die französisch-reformierte sowie für die lutherische Gemeinde. Auf Veranlassung Friedrichs II. (der Große) erhielten beide Kirchen 1780-1785 ihre gleichartigen Kuppeltürme, die das eher bescheidene Französische Komödienhaus von 1774 rahmten (seitdem Deutscher und Französischer Dom). Als Vorbilder fungierten der Piazza del Popolo in Rom sowie das Royal Naval College in Greenwich bei London. Rings um die Platzanlage ließ der König repräsentative Wohnbauten errichten.
Der Neubau des Schauspielhauses nach Entwürfen Karl Friedrich Schinkels (1818-1821) gab dem Gendarmenmarkt seine baukünstlerische Vollendung.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die gesamte Friedrichstadt schwer zerstört. Erst 1976 beschloss der Magistrat von (Ost-)Berlin die Wiederherstellung des historischen Ensembles. Während das Schauspielhaus als Konzerthaus am 1. Oktober 1984 wiedereröffnet werden konnte, dauerten die Arbeiten am Deutschen Dom noch bis in die 1990er Jahre.
Text: Elmar Arnhold
Die Museumsinsel ist ein weltweit einzigartiges Ensemble hochrangiger Museen und gehört seit 1999 zum UNESCO- Weltkulturerbe. Sie befindet sich an der Nordspitze der Spreeinsel. Auf ihr war das 1237 erstmals erwähnte Cölln an der Spree, eine der beiden Teilstädte des mittelalterlichen Berlin, entstanden.
Am Nordrand von Cölln ließen 1443 die Hohenzollern als Kurfürsten von Brandenburg ihre Residenz errichten, das spätere Stadtschloss. Auf dem Nordteil der Insel lagen die fürstlichen Gärten, so der Lustgarten.
Mit dem Bau des Alten Museums an der Nordflanke des Lustgartens schuf Karl Friedrich Schinkel 1823-1830 (ganz oben) nicht nur eines seiner Meisterwerke, sondern den ersten großen Berliner Museumsbau für die „Hohe Kunst“. Friedrich Wilhelm IV. träumte von einer „Akropolis der Künste“ auf der Spreeinsel und initiierte den Bau des Neuen Museums (1855 eröffnet, oben) und der Alten Nationalgalerie (1867-1876, oben links), die wie ein antiker Tempel über der Szenerie thront. Es folgten das in den Formen des Neobarock gestaltete Bode-Museum an der Inselspitze (1897-1904, unten links) und schließlich das berühmte neoklassizistische Pergamonmuseum, das erst 1930 fertiggestellt werden konnte (Bildmitte).
Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges erfolgte ein langwieriger Wiederaufbau, so wurde das Neue Museum erst 2009 neu eröffnet. Wie das von Nordwesten aufgenommene Luftbild zeigt, sind nach wie vor Sanierungsmaßnahmen und Erweiterungsbauten im Gange.
Auf der Museumsinsel ist eine geradezu unüberschaubare Fülle an Kunstschätzen aus allen Epochen zu bestaunen. Ab 2019 werden die Sammlungen durch das Humboldt-Forum ergänzt: In dem neuen Gebäude mit den rekonstruierten Barockfassaden des Berliner Stadtschlosses werden u.a. die außereuropäischen Kulturen präsentiert werden.
Text: Elmar Arnhold
Die alte Residenz der brandenburgischen Kurfürsten und preußischen Könige aus dem Haus Hohenzollern hat eine bewegte Geschichte. Sie wurzelt in einer Stadtburg, die Kurfürst Friedrich I. ab 1443 gegen den Willen der Berliner Bürgerschaft am Nordrand der Teilstadt Cölln errichten ließ.
Im 16. Jahrhundert wurde die Anlage zu einem prächtigen Renaissanceschloss umgebaut.
Nach den ersten barocken An- und Umbauten unter dem Großen Kurfürst ließ Kurfürst Friedrich III. ab 1699 nach den ehrgeizigen Plänen Andreas Schlüters eine umfassende barocke Neugestaltung ins Werk setzen. Sein Ziel war die 1701 verwirklichte Erhebung zum König in Preußen, die Rangerhöhung sollte auch architektonisch dokumentiert werden. Bis 1716 entstand nun das barocke Berliner Schloss mit seinen zwei Höfen und dem nach seinem Architekten benannten Eosanderportal, so wie es in die Kunstgeschichte einging.
Bis zum Ende der Monarchie erfolgten immer wieder Erneuerungen und Umgestaltungen, besonders im Inneren des Bauwerks. Als markantes Wahrzeichen kam 1850 die Kuppel hinzu.
Vor den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges beinhaltete das Schloss eine unübersehbare Fülle von höchstrangigen Raumkunstwerken aus den Epochen des Frühbarock bis zum Historismus.
Mit der Deutschen Teilung und den ideologisch bedingten Vorstellungen von Städtebau und Architektur in der 1949 gegründeten DDR wurde das Schicksal der wiederaufbaufähigen Ruine besiegelt: 1950 erfolgte gegen zahlreiche Proteste aus aller Welt die Sprengung des Bauwerks und die Planierung des Platzes als Aufmarschplatz.
Nach der Wiedervereinigung mündeten die Diskussionen um einen Wiederaufbau in den Beschluss des Bundestages von 2002, ein Gebäude in den Kubaturen und mit den barocken Fassaden des Stadtschlosses zu errichten. Das zukünftige Humboldt-Forum soll ab 2019 die außereuropäischen Kulturen präsentieren.
Text: Elmar Arnhold
Das von Süden aufgenommene Luftbild zeigt das Zentrum Berlins mit seinem modernen Wahrzeichen, dem Fernsehturm. Der Berliner Volksmund taufte das insgesamt 368 m hohe Bauwerk gleich nach der Fertigstellung im Jahr 1969 mit dem Namen „Telespargel“.
Die Errichtung des Turms steht in Zusammenhang mit der vollständigen Neugestaltung der ehemaligen Altstadt Berlins zu einem sozialistischen Stadtzentrum für die Hauptstadt der DDR. Die Fertigstellung erfolgte zum 20. Jahrestag der DDR-Gründung 1969. Die Planungen reichen ein Jahrzehnt weiter zurück, schon damals war der Bau einer Höhendominante in Form eines alles überragenden Sendeturms vorgesehen. Der Turm sollte als Bildzeichenarchitektur aufragen und auch von West-Berlin aus sichbar sein - das Projekt trug den Arbeitstitel „Turm der Signale“.
Die großräumige Umformung der einst kleinteilig bebauten Innenstadt ist ein typisches Merkmal für den DDR-Städtebau der 1960er Jahre. Reste der historischen Blockstruktur wurden rigeros beseitigt. Die mittalalterliche Pfarrkirche St. Marien und das Rote Rathaus blieben als historische Versatzstücke erhalten. In der Achse des Rathausturms wurde der ursprünglich auf dem Schlossplatz beheimatete Neptunbrunnen platziert.
Aktuell wird die Zukunft des Freiraums (Marx-Engels-Forum) heftig dikutiert: Neubebauung oder Erhaltung?
Die Hochbahnlinie mit dem Bahnhof Alexanderplatz (rechts) markiert die Grenze der ursprünglichen Altstadt. Dahinter geht der Blick über die Spandauer Vorstadt, Wedding und Prenzlauer Berg bis in das nördliche Umland der Hauptstadt.
Text: Elmar Arnhold
Sogar per Schiff auf der Spree erreichbar ist die 17.000 Zuschauer fassende zweitgrößte Multifunktionsarena Deutschlands, auch wenn die meisten Besucher per S- oder U-Bahn kommen. Der markante 35 m hohe Baukörper im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg wurde 2008 eröffnet und hieß bis 2015 O² World Berlin, ist aber schon länger Heimspielstätte der Eisbären Berlin und der Basketballer von Alba Berlin.
Text: Helmut Lindorfer
In Stein bei Nürnberg befindet sich eines der größten Freizeit- und Kurbäder Bayerns. Das Kristall Palm Beach wird mit Thermalwasser aus eigener Quelle gespeist und bietet eine Praxis für Physiotherapie und Krankengymnastik. Hauptsächlich aber wird es als Spaß- und Erholungsbad genutzt, die Anlage verfügt unter anderem über 20 Themensaunen und etliche Wasserrutschen von zusammen rekordverdächtigen 1637 Metern Länge.
Text: Helmut Lindorfer