Nürnberg Luftbild

Potsdam, Häuser im Holländischen Viertel, Luftaufnahme

Potsdam, Nauener Tor, Luftaufnahme

Auf Anordnung des "Soldatenkönigs" Friedrich Wilhelms I. wurde Potsdam nach der von ihm initiierten Zweiten Stadterweiterung in den 1730er Jahren von einer Stadtmauer umgeben. Diese diente jedoch nicht der Verteidigung, sondern der Verhinderung ungehinderten Warenverkehrs und der Desertion von Soldaten. An den Toren wurden Einfuhrzölle erhoben, die Akzise. Daher hieß die heute nur noch in Resten erhaltene Mauer auch Akzisemauer.

Potsdam war im 18. Jahrhundert die wichtigste Garnisonsstadt Brandenburg-Preußens. Ein großer Teil der Soldaten wurde mit unlauteren Methoden geworben und in einen unbarmherzig harten Militärdrill gepresst. Daher waren Desertionen an der Tagesordnung und die Stadttore streng bewacht.

Das Nauener Tor erhielt bereits 20 Jahre nach seiner Entstehung 1754/55 einen bemerkenswerten Neubau. König Friedrich II. ließ an der Ausfallstraße nach Norden von dem Architekten Johann Gottfried Büring das früheste Bauwerk im neogotischen Stil auf dem europäischen Kontinent errichten. Seine Türme erinnern an mittelalterliche Stadttürme in der Mark Brandenburg. Friedrich II. war ein "Architektursammler", der in Potsdam und Berlin auch Kopien bedeutender Bauwerke aus ganz Europa errichten ließ. 1867 wurde das Tor noch einmal umgestaltet.

Heute ist der reizvolle Platz am Nauener Tor von zahlreichen Restaurants und Cafés umgeben, auch im Tor befindet sich eine Gaststätte. Die Häuser an der Ostseite des Platzes gehören zum Holländischen Viertel. Hier findet sich u.a. das traditionstreiche Café Haider.

Text: Elmar Arnhold

Potsdam, Bassinplatz mit Peter- und Paulskirche

Vor der Besiedlung gehörten Teile der heutigen Innenstadt Potsdams zu einer sumpfigen Niederung. Während der planmäßigen Anlage der Stadtquartiere im 18. Jahrhundert blieben Areale mit besonders feuchten Böden daher von einer Bebauung ausgespart: Plantage, Wilhelmplatz und Bassinplatz.

Der Bassinplatz wurde 1737-1739 im Zuge der Zweiten Stadterweiterung trockengelegt. Dort entstand ein Wasserbassin mit barock geschweifter Einfassung aus Stein. Inmitten des Beckens ließ König Friedrich Wilhelm I. einen kleinen Pavillon errichten, die Gloriette.

Nach dem Bau der 1870 vollendeten katholischen Peter- und Paulskirche wurde das Wasserbecken zugeschüttet. Die in den Formen der oberitalienischen Romanik gesteltete Kirche (Entwurf: Friedrich August Stüler, Wilhelm Salzenberg) schließt den Fußgängerboulevard Brandenburger Straße wirkungsvoll ab.

Nach 1945 wurde die Gloriette abgebrochen und durch den sowjetischen Ehrenfriedhof ersetzt. Auf dem Platz entstand der zentrale Busbahnhof. 2001 erfolgte eine Neugestaltung des seitdem als Wochenmarkt genutzten Platzes.

Das Luftbild zeigt noch zwei barocke Baudenkmäler: die ehemalige Große Stadtschule (unten links) und de Französische Kirche (oben rechts), eine Miniaturausgabe des Pantheons in Rom.

Text: Elmar Arnhold

Marlygarten und Friedenskirche, Potsdam

Der im Vordergrund des Luftbildes sichtbare Marlygarten gehört zu den Anlagen von Sanssouci und ist als Landschaftspark gestaltetet. Im Mittelgrund zeigt sich das stadtseitige Ende der von West nach Ost verlaufenden Hauptachse durch den Park von Sanssouci. Oberhalb des Parterres befindet sich die Bildergalerie (links oben), die das Schloss Sanssouci an seiner Ostseite flankiert. Im Hintergrund tritt der reizvolle Winzergarten in Erscheinung.

In malerischer Komposition ist die Friedenskirche (rechts) in die Parklandschaft eingebettet.

Der Ursprung des Marlygartens liegt in einem Küchengarten des „Soldatenkönigs“ Friedrich Wilhelm I. Der Monarch benannte ihn nach den berühmten Gärten von Schloss Marly-le-Roi bei Paris. Nach 1840 wurde der ehemalige Nutzgarten auf Veranlassung König Friedrich Wilhelms IV. zu einem Landschaftsgarten umgestaltet.

In den Jahren 1845-1848 ließ der König inmitten des Gartens die Friedenskirche errichten. Der Baukomplex eintstand nach Plänen von Ludwig Persius und umfasst neben der Kirche selbst ein klosterartiges Ensemble mit Arkadenhöfen. Der Kirchenbau ist nach dem Vorbild der frühchristlichen Kirche S. Clemente in Rom gestaltet. Er wird flankiert von einem Campanile, der ebenfalls römische Vorbilder zitiert. Für die Ausschmückung der Chorapsis über dem Hauptaltar erwarb der König ein kostbares Mosaik von um 1100 aus Italien. In der Friedenskirche befinden sich die Grabstätten Friedrich Wilhelms IV. und seiner Gemahlin Elisabeth.

In einem 1888-1890 angebauten Mausoleum ruhen u.a. die sterblichen Überreste Friedrich Wilhelms I. sowie Kaiser Friedrichs III. und der Kaiserin Viktoria.

Text: Elmar Arnhold

Potsdam, Alter Markt mit Landtag und Nikolaikirche

Der Alte Markt markiert den Mittelpunkt der Innenstadt Potsdams, obwohl er im heutigen Stadtgefüge in einer Randlage erscheint: 1945 wurden die Stadtquartiere im Norden und Osten des Platzes weitgehend zerstört und zu DDR-Zeiten großenteils mit einer lockeren, großmaßstäblichen Wohnbebauung besetzt. Auch die Bauwerke am Alten Markt wurden im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt. Während die klassizistische Nikolaikirche und das Alte Rathaus wiederaufgebaut wurden, ereilte die Ruine des Stadtschlosses 1959 das Schicksal des Abbruchs.

Dieses Schloss war Keimzelle der Landeshauptstadt. Über einer mittelalterlichen Burg entstand 1598 ein Renaissanceschloss. Der Große Kurfürst ließ hier ab 1660 ein Barockschloss errichten, das unter Friedrich II. 1744-1748 schließlich seine prägende Gestalt erhielt. Mit der Zerstörung von 1945 gingen die kostbaren Innenräume des "Friederizianischen Rokoko" zugrunde. Nach dem Abbruch blieb der Standort unbesetzt, bis in den 1980er Jahren ein Theaterneubau begonnen wurde. Nach der Wiedervereinigung fiel die Entscheidung, das Zentrum Potsdams in Anlehnung an die historische Struktur wiederaufzubauen. Nachdem 2001 das Fortunaportal des Schlosses (1701, am Markt) eingeweiht werden konnte, erfolgte der Wiederaufbau der alten preußischen Nebenresidenz als im Inneren modern gestaltetes Landtagsgebäude bis 2014.

Die Nikolaikirche ist ein Spätwerk Schinkels und Potsdamer Wahrzeichen, ihre markante Kuppel konnte 1847 vollendet werden. Die Kriegsschäden wurden bis in die 1970er Jahre behoben.

Die Neugestaltung des Bereichs Alter Markt ist noch nicht abgeschlossen. Die ehemalige Fachhochschule (Bildmitte) soll durch eine kleinteilige Blockstruktur ersetzt werden. Das jüngst rekonstruierte Palais Barberini (unten) beinhaltet ein Kunstmuseum.

Text: Elmar Arnhold

Berlin, Tiergarten und Stadtzentrum, Luftaufnahme

Der Blick geht von Westen über den Tiergarten und das Zentrum bis zu den östlichen Randbezirken der Bundeshauptstadt. In der linken Bildhälfte schlängelt sich die Spree, die hier gleichzeitig als Nordgrenze des Tiergartens in Erscheinung tritt. Hier befinden sich einige der wichtigsten Bauten des Regierungsviertels. Deutlich zu erkennen ist der Reichstag, nördlich (links) davon zeigt sich das "Band des Bundes", ein langgestreckter Gebäudekomplex, zu dem auch das Kanzleramt gehört. Das helle Bauwerk mit parabelförmigem Dach ist die berühmte Kongresshalle, die als Geschenk der Vereinigten Staaten an Berlin 1957 eröffnet wurde.
Inmitten des Tiergartens befindet sich der Große Stern mit der Siegessäule. Der Tiergarten hat seinen Ursprung im 16. Jahrhundert als Jagdrevier der Brandenburgischen Kurfürsten. Der Große Kurfürst ließ ab 1647 vom Stadtschloss ausgehend eine Allee zum Tiergarten anlegen: Unter den Linden. Im Tiergarten fand sie ihre Fortsetzung (heute Straße des 17. Juni). Sie führt heute in schnurgerader Linie 10 km weit bis in den Westteil von Charlottenburg und war in dieser Form Bestandteil der Planungen aus der Zeit des Nationalsozialismus (Ost-West-Achse). Im Zuge der in den 1930er Jahren durchgeführten Maßnahmen wurde auch die Siegessäule vom Platz vor dem Reichstag an den Großen Stern versetzt.

Die Linden durchqueren eine ebenfalls vom Großen Kurfürsten angelegte Stadterweiterung: die Dorotheenstadt (hinter dem Brandenburger Tor). Daran schließt südlich die ab 1688 besiedelte Friedrichstadt an. Der regelmäßige Aufbau dieser Stadtquartiere ist gut erkennbar. Am Ende der Linden ist die Baustelle des Humboldt-Forums mit Rekonstruktion der barocken Schlossfassaden sichtbar. Daneben befindet sich, mit grün schimmernder Kuppel, der Berliner Dom. Alles überragt der 1969 eröffnete Fernsehturm im Herzen der Stadt.

Text: Elmar Arnhold

Berlin, Zoologischer Garten, Luftaufnahme

Berlin, Mehringplatz, Luftaufnahme

Berlin, Südliche Friedrichstadt, Checkpoint Charlie, Luftbild

Mitten durch die heute wieder dicht bebaute südliche Friedrichstadt verlief, hier in West-Ost-Richtung, von 1951 bis 1990 die Berliner Mauer. Ihr einstiger Verlauf markiert die Zimmerstraße, die das Luftbild genau diagonal von links unten nach rechts oben durchquert.
An der Kreuzung Zimmerstraße/Friedrichstraße befand sich während der Zeit der Teilung ein Grenzübergang, der nur von Angehörigen der vier alliierten Streitkräfte (USA, Großbritannien, Frankreich und Sowjetunion) und von Diplomaten benutzt werden konnte. Dem damaligen Viermächte-Status über die alte Reichshauptstadt entsprechend konnten sich die Militärangehörigen ungehindert in Gesamt-Berlin frei bewegen. Von den Westalliierten wurde der Übergang als Checkpoint Charlie bezeichnet. Die beiden anderen Übergänge von Westdeutschland nach Berlin hießen Checkpoint Alpha (an der innerdeutschen Grenze bei Helmstdt) und Bravo (Übergang Dreilinden).
Im Oktober 1961 standen sich, zwei Monate nach dem Mauerbau, am Checkpoint Charlie amerikanische und sowjetische Panzer drohend gegenüber: Auslöser war die Behinderung westallierter Militärpersonen an der Überquerung des Kontrollpunkts durch DDR-Grenzer. Es handelte sich um die einzige unmittelbare Konfrontation zwischen Streitkräften der NATO und der UdSSR während des Kalten Krieges. Heute erinnert das Mauermuseum an die tragische Epoche der widernatürlichen Teilung einer modernen Metropole.
Die Friedrichstraße war die Hauptachse der im 18. Jahrhundert von den brandenburg-preußischen Herrschern angelegten Friedrichstadt. Die barocke Stadterweiterung war in regelmäßige Quartiere aufgeteilt. Nachdem das Gebiet im Zweiten Weltkrieg stark zerstört worden war, konnte ein durchgehender Wiederaufbau erst nach der Wiedervereinigung erfolgen. So wird das Quartier von Neubauten der 1990er Jahre geprägt.

Text: Elmar Arnhold

Karl-Marx-Allee, Berlin, Luftaufnahme

Die heutige Karl-Marx-Allee gehört zu den bekanntesten Berliner Straßen und ist als Stalinallee sowohl in die Zeit- als auch in die Architekturgeschichte eingegangen. Die ursprüngliche Frankfurter Allee befindet sich in Friedrichshain und wurde im Zweiten Weltkrieg stark zerstört. Nach Gründung der DDR im Oktober 1949 wurde der Straßenzug zum ersten Groß- und Prestigeprojekt der Wiederaufbauplanung Ost-Berlins. Die frühen Wohnungsneubauten waren an der modernen Architektur der 1920er Jahre orientiert. Im Sommer 1950 erfolgte jedoch einen scharfer Paradigmenwechsel in der Baupolitik. Nach dem Motto "Von der Sowjetunion lernen heißt siegen lernen" wurde die stalinistische Architektur zum Vorbild für das Bauen in der jungen DDR. Hier bezeichnete man die monumentale, an historischen Baustilen angelehnte Bauweise als "Architektur der nationalen Bautradition".

Nach diesen Grundsätzen entstand unter Federführung des bekanntesten DDR-Architekten, Hermann Henselmann, in den 1950er Jahren als breite Magistrale die Stalinallee. Für die Gestaltung der großen Wohnkomplexe stand die Baukunst Schinkels Pate.

Während des Baus der Stalinallee lösten Streiks und Demonstrationen von Bauarbeitern den Volksaufstand des 17. Juni 1953 aus.

In den späten 1950er Jahren ist die kostspielige Bauweise ("Zuckerbäckerstil") durch eine industrielle Bauproduktion (Plattenbau) abgelöst worden. Dies zeigt nun der westliche Abschnitt der Allee (auf dem Luftbild oben links, im Hintergrund der Fernsehturm). Ein bedeutendes Zeugnis der DDR-Moderne ist auch das Kino Kosmos (unten rechts) von 1962.

Heute bietet ein Spaziergang vom Stadtzentrum der Hauptstadt bis zum Frankfurter Tor (unten) einen Querschnitt durch alle Epochen der DDR-Architektur.

Text: Elmar Arnhold

Berlin, Märkisches Museum, Luftaufnahme

Das Märkische Museum gehört heute zur Stiftung Stadtmuseum Berlin. Seine Anfänge liegen im 1874 gegründeten Märkischen Provinzialmuseum, das seine Sammlungen zur Geschichte und Natur der Mark Brandenburg im barocken Palais Podewils an der Klosterstraße präsentierte.

In den Jahren 1899 bis 1904 erhielt das Museum einen Neubau, der zu den interessantesten Museumsbauten seiner Zeit gehört. Sein Entwurf stammt von dem 1896 in sein Amt eingeführten Berliner Stadtbaurat Ludwig Hoffmann. In seiner fast 30-jährigen Dienstzeit schuf er eine wahre Fülle öffentlicher Gebäude (v.a. Schulen, Krankenhäuser und Verwaltungen), die noch heute aus der Bebauung der weitläufigen Stadtquartiere aus den Gründerjahren hervorstechen.

Der unmitelbar am südwestlichen Spreeufer im Köllnischen Park gelegene Museumsbau wirkt wie eine Inszenierung brandenburgischer Geschichte. Über einem frei komponierten Grundriss erhebt sich ein Gebäudeensemble, das wie gewachsen erscheint und Bauformen der regionalen Architektur aus dem Mittelalter und der frühen Neuzeit (Spätromanik, Backsteingotik, Renaissance) zitiert. Während ein Gebäudeflügel mit Turm sakrale Bauformen aufweist, zeigt sich ein besonders reich gestalteter Bauteil in reichsten Formen der Spätgotik. „Gotische Kapelle“, „Zunftsaal“ und „Waffenhalle“ bilden entsprechende historische Reminiszenzen.

Heute ist die Geschichte Berlins ein Schwerpunkt des Museums.

Text: Elmar Arnhold

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