Das ungewöhnlichste Gebäude der Marktgemeinde Postbauer-Heng in der mittleren Oberpfalz südöstlich von Nürnberg ist das sogenannte Kago-Schloss. Das auffällige Anwesen im Stil eines Loire-Schlosses mitsamt Privatzoo errichtete sich als Wohnsitz der Ofenbauer Karl-Heinz Kago , der 1972 das gleichnamige Unternehmen mit bis zu 2.000 Mitarbeitern gegründet hatte. 2010 musste er Insolvenz anmelden, sein Schloss stand daraufhin jahrelang leer und wurde 1016 durch Sotheby’s für 5 Millionen Euro versteigert. Lange war die Zukunft des Gebäudes ungewiss, im April 2017 verkündete der Eigentümer, ein Münchner Immobilienhändler, darin eine private Krebsklinik mit 200 Betten einzurichten.
Text: Helmut Lindorfer
Der 595 m hohe Dillberg bei Postbauer-Heng im Landkreis Neumarkt i. d. Opf. stellt den Grenzberg zwischen Mittelfranken und der Oberpfalz dar. Auf diesem östlichen Ausläufer der Fränkischen Alp befindet sich seit 1955 eine Sendestation des Bayerischen Rundfunks, deren 221 m hoher Hauptmast im Jahre 1990 errichtet wurde. Bei klarem Wetter hat man vom Dillberg aus eine herrliche Fernsicht von der Nürnberger Burg im Nordwesten bis zum Hesselberg im Südwesten. Zahlreiche Sagen ranken sich um die Erhebung, so soll 453 der Hunnenführer Attila, auch Etzel genannt, hier begraben worden sein. An ihn erinnert auch der Name des Ortes Ezelsdorf am Fuß des Dillberg, bei dem 1953 der berühmte Goldkegel von Ezelsdorf-Buch gefunden wurde.
Text: Helmut Lindorfer
Bereits 994 gegründet, besaß das Kloster Seeon im 11. Jahrhundert eine bekannte Miniatorenwerkstatt, aus der wahre Kostbarkeiten der romanischen Buchmalerei hervorgingen. Im 18. Jahrhundert dominierte die Musikpflege, auch Haydn und Mozart wirkten hier. Heute ist das 1803 aufgelöste Benediktinerkloster ein Kultur- und Begegnungszentrum des Bezirks Oberbayern, der die verfallene Klosteranlage 1986 erworben und grundlegend renoviert hatte.
Text: Helmut Lindorfer
Beim Betrachten dieses Luftbilds wird es klar, weshalb der bayerische Märchenkönig Ludwig II. hier um 1880 eines seiner Schlösser errichten ließ. Inmitten der Insel, gegenüber von Prien im herrlichen Chiemgau mit den Bergen im Hintergrund zeigt das Schloss Herrenchiemsee, das nach dem Vorbild von Versailles entstanden ist, aber auch den Herrschaftsanspruch und die Prunksucht des umstrittenen Wittelsbachers.
Text: Helmut Lindorfer
Am Südende des Königssees im Nationalpark Berchtesgaden warten die Saletalm und ein Almkaser auf die Besucher, die von hier aus Wanderungen an dem kleinen Mittersee und dem darüber liegenden Obersee vorbei in die herrliche Bergwelt unternehmen wollen. Die malerisch gelegene Alm wurde bereits im Jahre 1516 erstmals urkundlich erwähnt und 1912 durch den Bau eines Kiosks touristisch erschlossen.
Text: Helmut Lindorfer
Die Romantik der zweitgrößten Insel im Chiemsee in Oberbayern hat bereits früh die Künstler angezogen. 1828 wurde auf der Fraueninsel eine der ältesten Künstlerkolonien Europas gegründet. Unter anderem lebten hier Ludwig Thoma und der Maler Max Haushofer. Auch heute noch kann man das einmalige Flair des Klostereilands genießen, soweit man außerhalb der Touristensaison die Insel besucht oder hier eine Nacht verbringt, wenn die Tagesausflügler längst wieder abgelegt sind.
Text: Helmut Lindorfer
Einer der ältesten Orte in Mittelfranken ist das 3.100 Einwohner große Burgbernheim am Fuße der Frankenhöhe. Bereits im Jahre 741 als fränkischer Königshof erstmals urkundlich erwähnt, wurde es aber erst 1954 zur Stadt erhoben. Über die Jahrhunderte hinweg wechselte in Burgbernheim immer wieder die Herrschaft, vier Jahre lang, von 1806 bis 1810, war es zusammen mit dem Fürstentum Ansbach-Bayreuth sogar französisch, ehe es im selben Jahr zu Bayern kam. Einen Besuch wert ist die Stadt im Quellgebiet von Aisch und Altmühl wegen ihrer spätmittelalterlichen Kirchenburg am Kapellenberg, die wahrscheinlich als Erweiterung einer um das Jahr 1000 erwähnten Burg errichtet worden war. Im Mittelpunkt der Anlage steht die neugotische umgestaltete St. Johanniskirche mit ihrem herrlichen romanischen Portal von 1102 und ihrem gotischen Chor von 1444. Auffällig am Kapellenberg ist außerdem das große 1925 oberhalb der Kirche errichtete begehbare Kriegerdenkmal. Auf dem selben Gelände fand 2016 zum ersten Mal das fränkische MundArt-Festival statt, das über 3.500 Besucher in seinen Bann zog.
Text: Helmut Lindorfer
