81 Meter ragt das zu Ehren Kaiser Wilhelm I. in den Jahren 1890-96 errichtete monumentale Denkmal aus dem Kyffhäusergebirge in Thüringen hervor. Der Architekt Bruno Schmitz schuf mit der auch Kyffhäuser-Denkmal genannten gewaltigen Anlage das drittgrößte Denkmals Deutschlands, nur übertroffen vom Völkerschlachtdenkmal in Leipzig und dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica bei Minden.
Text: Helmut Lindorfer
Burg Hoheneck im Landkreis Neustadt an der Aisch – Bad Windsheim befand sich in ihrer fast 900-jährigen Geschichte unter anderem auch im Besitz der Burggrafen von Nürnberg. Zu Füßen der Burg liegt das mittelfränkische Ipsheim, über das der Blick nach Westen bis zum Höhenzug des Steigerwaldes reicht. Seit der Gebietsreform von 1972 ist Burg Hoheneck ein Gemeindeteil von Ipsheim. Besitzer der Burg ist seit 1953 die Stadt Nürnberg, der Kreisjugendring Nürnberg hat dort eine Jugendbildungsstätte eingerichtet. Am südlichen Hang des Burgberges findet sich mit der Lage „Ipsheimer Burg Hoheneck“ eines der wenigen Weinanbaugebiete Mittelfrankens.
Text: Günter Ott
Ein Schmuckstück von Schloss befindet sich in dem Dorf Ramspau am Regen in der Oberpfalz. Es stellt eine zweistöckiges Barockanlage dar mit vier von Zwiebeln gekrönten Ecktürmen, die der Hauptpfleger des Marktes Regenstauf, Sigismund von Reisach, an Stelle der Reste einer mittelalterlichen Burg errichten ließ. Das charakteristische Schloss wurde 1726 fertiggestellt und ist heute in den Händen der Familie von Wigbert Graf von Ledebur-Wicheln, die in den Nebengebäuden Ferienwohnungen anbietet. Der gute 600 Einwohner zählende Ort Ramspau selbst wurde schon im Jahre 1011 erstmals urkundlich erwähnt und 1975 nach Regenstauf eingegliedert.
Text: Helmut Lindorfer
Ein modernes Verlagsgebäude hat der Mittelbayerische Verlag im Jahr 2003 nahe des Regensburger Hauptbahnhofs errichtet. Das markante MZ-Medienhaus ist das Herz des Verlags, 320 Mitarbeiter sind hier unter anderem für die Herausgabe der Mittelbayerischen Zeitung verantwortlich, die ein Leitmedium für große Teile der Oberpfalz und Niederbayerns darstellt. 13 Regionalausgaben mit einer Auflage von über 107.000 Exemplaren sprechen täglich gut 400.000 Leser an.
Text: Helmut Lindorfer
Die Königlich privilegierte Actiengesellschaft der bayerischen Ostbahnen errichtete im Zuge des Baus der Bahnlinie Nürnberg-Regensburg bei Deining in der Oberpfalz eine imposante Brücke über die Weiße Laber. Der Bau wurde 1870 mit der Aufschüttung gewaltiger Dämme begonnen, die jedoch nach einem Starkregen im selben Jahre weggeschwemmt wurden. Daraufhin wurde die Konstruktion geändert und eine 306 m lange Brücke mit vier Stützen errichtet, die im Mai 1873 eingleisig in Betrieb ging. Damals schon hatte man die Brücke zur Aufnahme eines zweiten Gleises vorbereitet, so dass der nach der Übernahme der Bahn durch das Königreich Bayern beschlossene zweigleisige Ausbau der Strecke zügig vorankam. 1949 wurde die Strecke elektrifiziert und in den 1960-er Jahren kam es durch die Deutsche Bundesbahn zu einer Generalüberholung der Brücke, um höhere Lasten und Geschwindigkeiten zu erlauben.
Text: Helmut Lindorfer
Die Borstei ist eine nach dem Münchner Bauunternehmer Bernhard Borst (1883 bis 1963) benannte Wohnsiedlung, die von ihm 1924 bis 1929 im Münchner Stadtteil Moosach errichtet wurde.
Die Ergebnisse eines von ihm ausgeschriebenen Architekturwettbewerbs ignorierend, plante er den Entwurf schließlich selbst, ab 1927 unterstützt durch den Architekten Oswald Bieber. Der Philantrop Borst formulierte seine Ideen so: „So suchte ich die Wohnfrage zu lösen: Das Schöne des Einfamilienhauses mit dem Praktischen einer Etagenwohnung zu verbinden. Dabei wollte ich alles auf die Entlastung der Hausfrau und auf die Gesundheit der Menschen abstimmen.“
Am linken, hinteren Rand der Luftaufnahme erkennt man den Kamin der ersten zentralen Heizkraftanlage Deutschlands, die auch heute noch in Betrieb ist. Auch eine Zentralheizung, fließend warmes Wasser, gut ausgestattete Bäder mit Bidets bis hin zu beheizten Garagen und viele weitere Annehmlichkeiten waren zu dieser Zeit keinesfalls Standard.
Ästhetisch abgerundet ist die Siedlung durch viele Skulpturen, die den Höfen einen parkähnlichen Charakter verleihen.
Über die Siedlung und das Schaffen Bernhard Borsts informiert das angegliederte Borstei Museum.
Text: Hajo Dietz
Zwischen 1968 und 1970 wurde im Auftrag von Philip Rosental und durch den berühmten Architekten und Bauhaus-Mitbegründer Walter Gropius dieses Fabrikgebäude aus Beton an den Stadtrand Ambergs gebaut, das heute zu den bedeutendsten Baudenkmälern der Industriearchitektur der 60er Jahre zählt. Seine Einstellung zur Fabrikarbeit formulierte der Architekt bereits 1911 folgendermaßen: "Der Arbeit müssen Paläste errichtet werden, die den Fabrikarbeiter ... noch etwas spüren lassen von der Würde der gemeinsamen großen Idee, ... die die Eintönigkeit der Fabrikarbeit beleben und den Zwang zur Arbeit mildern können".
Wegen seines an eine Kirche erinnenden Gebäudekörpers wurde das Gebäude zur "Kathedrale der Arbeit" stilisiert, von den Ambergern selbst jedoch eher abschätzig mit dem Spitznamen "Glaskathedrale" versehen. In der 100 Meter langen und fast 20 Meter hohen Haupthalle wurde bis 1997 unter sehr heißen Bedingungen künstlerisch und handwerklich gearbeitet, bis der Bauherr und Eigentümer das Werk in diesem Jahr an eine Firma verkaufte, die die Mitarbeiter wie zum Hohn gegenüber der Geschichte des Hauses kurzerhand durch Maschinen ersetzte.
Walter Gropius erlebte die Eröffnung 1970 nicht mehr, er starb am 5. Juli 1969 in Boston. Sein erstes Bauwerk, die Fagus-Werke in Alfeld (1912), ist heute auf der Liste der Weltkulturerbestätten der UNESCO.
Veitshöchheim in Unterfranken nahe Würzburg ist nicht nur wegen seines Barockschlosses und der alljährlich bayernweit im Fernsehen übertragenen Fastnacht in Franken bekannt. In der Stadt am Main befindet sich auch die Bayerische Landesanstalt für Wein- und Gartenbau, eine dem Bayerischen Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten unterstellte landwirtschaftliche Ausbildungs- und Forschungsstelle. Sie wurde 1902 als Königliche Wein-, Obst- und Gartenbauschule gegründet, wurde 1918 staatlich und erhielt 1974 ihren heutigen Namen. Die Anstalt weist vier Abteilungen auf, Weinbau, Landespflege, Gartenbau sowie Service & Recht. In den entsprechenden Fachrichtungen werden etwa 150 Studierende zu Wirtschaftlern und Technikern ausgebildet.
Text: Helmut Lindorfer
