Heute ist der Autobahngrenzübergang Waidhaus in der Oberpfalz kein Hindernis mehr für den Autofahrer, außer der muss noch wegen des Erwerbs einer Vignette anhalten. 1997, zur Eröffnung des 45 ha großen Areals, musste man sich noch ausweisen, um auf der “Via Carolina”genannten Autobahn von Nürnberg nach Prag gelangen zu können.
Text: Helmut Lindorfer
Hoch über dem Flüsschen Trubach 80 m über dem Ort Egloffstein sitzt auf einem Felssporn die gleichnamige mittelalterliche Burg. Sie ist immer noch im Besitz der Herren von Egloffstein, deren Geschlecht seit 1180 nachweisbar ist. Die Burg selbst wurde erstmals im Jahre 1358 urkundlich erwähnt, im Lauf seiner Geschichte mehrmals zerstört und wiederaufgebaut, zuletzt 1563 durch den Bamberger Bischof Veit II. von Würtzburg. Heute ist nur noch die Oberburg erhalten, in der 1750 an Stelle der Burgkapelle die Pfarrkirche St. Bartholomäus errichtet wurde. Die imposante Anlage ist eines der Wahrzeichen der burgenreichen Fränkischen Schweiz und kann gegen Voranmeldung besichtigt werden. Außerdem vermietet die Besitzerfamilie Ferienwohnungen für einen romantischen Aufenthalt in der herrlichen Landschaft des Naturparks Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst in Oberfranken.
Text: Helmut Lindorfer
An den Abhängen der Haßberge in Unterfranken findet man das pittoreske Ebern, eine Stadt mit 7.300 Einwohnern. Etwa 30 km nördlich von Bamberg an der Kreuzung zweier mittelalterlicher Handelswege gelegen, blickt der Ort auf eine lange Geschichte zurück.
1151 erstmals urkundlich erwähnt, existiert die Ansiedlung vermutlich bereits seit dem 7. Jahrhundert. 1335 erhielt Ebern durch Kaiser Ludwig den Bayern Stadtrechte, es begann der Bau der Stadtbefestigung, die im 15. und 16. Jahrhundert verstärkt wurde. Heute ist noch ein großer Teil davon erhalten, vier Ecktürme und einer der größten Tortürme Deutschlands, das Grautor zeugen von der Wehrhaftigkeit der Stadt, die 1803 zu Bayern kam. Im historischen Stadtkern stechen außerdem die spätgotische Stadtpfarrkirche St.Laurentius und das Rathaus mit seinem herrlichen Fachwerk hervor.
Von wirtschaftlicher Bedeutung sind in unserer Zeit vor allem der Fremdenverkehr und die ansässige Industrie, der größte Betrieb ist der Automobilzulieferer FTE automotive GmbH, der auf ein Zweigwerk der Schweinfurter FAG Kugelfischer von 1943 zurückgeht.
Text: Helmut Lindorfer
Mit dem Kuchlbauerturm weist die Stadt Abensberg in Niederbayern 30 km südwestlich von Regensburg eine Touristenattraktion ersten Ranges auf. Geplant wurde das Bauwerk auf dem Gelände der Brauerei Kuchlbauer von Friedensreich Hundertwasser, der jedoch schon vor Baubeginn verstarb. Der niederösterreichische Architekt Peter Pelikan, der bereits beim Bau des Hundertwasserhauses in Wien beteiligt war, vollendete das Werk Hundertwassers, wenngleich er nicht geringe Änderungen am ursprünglichen Entwurf vornahm.
Der 2010 eröffnete bunte Turm ist 34 m hoch, die auf dem Bild wunderbar zu sehende 12 t schwere vergoldete Dachkugel hat einen Durchmesser von 10 m. In seinem Inneren befindet sich eine informative Ausstellung über das Bierbrauen, außerdem ist dort eine 4.200 Exemplare umfassende Sammlung von Weißbiergläsern zu bewundern. Von einer Aussichtsplattform auf 25 m Höhe aus hat man einen herrlichen Blick auf die historische Altstadt von Abensberg.
Text: Helmut Lindorfer
Im Osten Bayerns, zwischen Mittelfranken und Böhmen, liegt die Oberpfalz, wegen ihrer steinigen Böden im Volksmund auch Stein- oder Kartoffelpfalz genannt. Seit dem 14. Jahrhundert hat sich, als die Ämter Amberg, Sulzbach und Weiden nach dem Hausvertrag von Pavia 1329 zur pfälzischen Linie der Wittelsbacher kamen, die Bezeichnung Oberpfalz eingebürgert. Von Nord nach Süd durchzogen von den Flüssen Vils und Naab ist sie ist ein hügeliges karges Land mit rauhen Hochflächen, das im Grenzland zu Böhmen im Oberpfälzer Wald auf bis über 900 m aufsteigt. Einen sehr guten Eindruck der oberpfälzischen Landschaft gibt unser stimmungsvolles Luftbild wieder, das Hajo Dietz an einem kalten Novembertag nördlich von Sulzbach-Rosenberg aufgenommen hat. Der halbrunde Ausschnitt vor dem Horizont deutet bereits das Pegnitztal an, also das nahe Mittelfranken.
Text: Helmut Lindorfer
Im Landkreis Kelheim in Niederbayern befindet sich das Benediktinerkloster Abtei zum heiligen Wenzel zu Braunau in Rohr. Der ungewöhnliche Name geht zurück auf die Wiederbesiedelung eines im Zuge der Säkularisation 1803 aufgelösten Augustiner-Chorherrenstifts, das bereits 1133 durch den Regensburger Bischof Heinrich I. gegründet worden war. 1946 kamen vom Stift Braunau in Böhmen vertriebene Benediktinermönche nach Rohr und gründeten eine neue Klostergemeinschaft, die sie dem heiligen Wenzel weihten. Vorangegangen waren im 19. Jahrhundert zwei gescheiterte Versuche von Zisterzienserinnen und Prämonstratensern, das Kloster neu zu beleben. Schon 1947 eröffneten die Benediktiner ein Gymnasium in der Tradition des Braunauer Stiftsgymnasiums, das Johannes-Nepomuk-Gymnasium mit angeschlossenem Internat. Die Klosteranlagen nutzt auch die Ackermanngemeinde, ein Zusammenschluss sudetendeutscher Katholiken, zu Tagungen. Ein Kleinod des Klosters ist die 1717 bis 1723 von Egid Quirin Asam geschaffene Kirche, deren herrliche barocke Ausstattung ihresgleichen sucht.
Text: Helmut Lindorfer
Seit Mitte der 1990er Jahre betreibt der Automobilhersteller Audi AG in Schwaig, einem Stadtteil von Neustadt an der Donau östlich von Ingolstadt, eine 4,6 km lange dreispurige Teststrecke mit erhöhten Kurven. Auf dem Gelände der ehemaligen Texaco-Raffinerie entstand ein 280 ha großes Areal, auf dem sowohl praxisnahe Erprobungen der Fahrzeuge durchgeführt werden können als auch Tests unter schwierigen Bedingungen.
Text: Helmut Lindorfer
Bereits um das Jahr 793 hatte Karl der Große mit einem drei km langen Durchstich zwischen den beiden Flüsse Schwäbische Rezat und Altmühl nahe Treuchtlingen zum ersten Mal die Flusssysteme Rhein und Donau verbunden. Die zweite Kanalverbindung wurde in den Jahren 1836 bis 1846 im Auftrag des bayerischen Königs Ludwig I. geschaffen. Es entstand eine 172,4 km lange Wasserstraße, die mit 100 Schleusen einen Höhenunterschied von 264 m überwand und dabei die Europäische Hauptwasserscheide überquerte. Der Kanal zwischen Bamberg an der Regnitz und Kelheim an der Donau war bis 1950 in Betrieb und wurde erst 1992 durch die Großschifffahrtsstraße Main-Donau-Kanal abgelöst. Zwischen Beilngries und Nürnberg ist der historische Kanal noch weitgehend erhalten, an zwei Abschnitten finden heute wieder Treidelfahrten statt, bei denen die antriebslosen Schiffe von einem Pferd gezogen werden. Dabei ist die sechs km lange Passage zwischen Mühlhausen und Pollanten, auf der die Alma Victoria aus dem Jahr 1933 unterwegs ist, besonders interessant. Sie passiert die Schleuse 25 bei Sulz, die einzige alte Schleuse, die noch in Betrieb ist, es wird wie früher per Hand geschleust. Der Luftbildfotograf Hajo Dietz hatte das Glück, am 2.11.2016 die Alma Viktoria in der Schleuse vor die Linse zu bekommen.
Text: Helmut Lindorfer
Um das wasserarme Franken zu versorgen wurden Ende des 20. Jahrhunderts südlich von Nürnberg mehrere Stauseen als Zwischenspeicher für die Main-Donau-Überleitung angelegt. Der östlichste davon, direkt am Main-Donau-Kanal gelegen, ist der 2,1 qkm große Rothsee, der die Kleine Roth auf einer Länge von 3,7 km aufstaut. Er besteht aus zwei Teilen, der Vor- und der Hauptsperre mit ihrer 1,7 km langen Staumauer. Neben seiner wasserwirtschaftlichen Funktion dient der Rothsee, gelegen im Landkreis Roth in Mittelfranken, auch zur Stromerzeugung und vor allem der Naherholung und ist zugleich Teil des Fränkischen Seenlandes. Er ist auch Schwimmstrecke des alljährlich stattfindenden weltbekannten Rothsee-Triathlons.
Text: Helmut Lindorfer
Ein Bild, das zum Wandern einlädt. Die Höhen sind sonnig, es herrscht klare Sicht, während es im Tal eher neblig ist. Der Grund ist eine Inversionswetterlage, bei der die oberen Luftschichten wärmer sind als die unteren. Eingefangen hat diese Stimmung der Luftbildfotograf Hajo Dietz an einem Oktobertag im Jahr 2015 am Großen Arber, dem mit 1456 Metern höchsten Gipfel des Bayer- und Böhmerwalds. Der Blick reicht von der Bergstation der Arberseilbahn über das kahle Gipfelplateau mit den beiden Radomen zum Kleinen Arber und weiter Richtung Mühlriegel.
Text: Helmut Lindorfer
