Am Übergang von der Münchner Schotterebene zum hügeligen Alpenvorland liegt die 11.500 Einwohner große oberbayerische Kreisstadt Ebersberg. Der Ort mit S-Bahn-Anschluss zum 33 km entfernten München hat sich nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer lebendigen Kleinstadt entwickelt und ist besonders attraktiv für Pendler. Ein großes Naherholungsgebiet, der Ebersberger Forst, und die Alpen nicht weit entfernt, die Stadt ist richtig lebenswert.
Text: Helmut Lindorfer
25 km östlich von München liegt im Landkreis Ebersberg das 13.000 Einwohner große Markt Schwaben. Der für Oberbayern ungewöhnliche Name kommt von Siedlern aus dem alemannischen Suaben, die sich hier niedergelassen hatten. 1115 erstmals urkundlich erwähnt erhielt Schwaben 1340 Marktrechte, 1952 wurde die Bezeichnung Markt offiziell in den Ortsnamen aufgenommen, was allerdings bis heute eine Stadterhebung verhindert. Ab 1650 war anstelle einer Burg ein vierflügeliges Schloss errichtet worden, von dem noch ein Flügel erhalten ist. Der wurde 1908 im neugotischen Stil renoviert und ist heute Teil des Rathauses der Gemeinde.
Text: Helmut Lindorfer
Zorneding im Alpenvorland wurde bereits im Jahre 813 erstmals urkundlich erwähnt. Trotzdem erlebte der Ort erst in unserer Zeit ein spürbares Wachstum durch die Anbindung an München mit der 1871 in Betrieb genommene Bahnstrecke München-Rosenheim. Vor allem die seit 1972 verkehrende S-Bahn sorgte dafür, dass Zorneding heute mehr als 9.000 Einwohner zählt. Nur 21 km von der Landeshauptstadt entfernt ist die Gemeinde zu einem begehrten Wohnort für Pendler geworden. Im Zentrum des Ortes im Landkreis Ebersberg finden sich aber auch noch einige Zeugnisse aus vergangenen Jahrhunderten wie die Pfarrkirche St. Martin, ein spätbarockes Gotteshaus aus den Jahren 1719 bis 1723.
Text: Helmut Lindorfer
Der früher Grafing am Gries genannte Ort im Landkreis Ebersberg liegt etwa 33 km östlich der bayerischen Landeshauptstadt München. Im Jahre 906 als Gising gegründet, stand Grafing lange in direkter Nachbarschaft zu Oexing, das schließlich 1939 eingemeindet wurde. Heute hat Grafing bei München, wie es amtlich heißt, 13.500 Einwohner. Zur Stadt erhoben wurde es 1953 und übernimmt zusammen mit dem 4 km entfernten Ebersberg die Funktion eines Mittelzentrums.
Text: Helmut Lindorfer
Die Stadt in Oberbayern, 33 km östlich von München, geht zurück auf ein im Jahre 934 gegründetes Augustinerchorherrenstift, das 1007 in ein Benediktinerkloster umgewandelt wurde. Es ist, inzwischen von den Maltesern übernommen, erst 1808 aufgelöst worden. Aus der klösterlichen Zeit stammt auch die Wallfahrtkirche St. Sebastian, die auf dem Luftbild schön zu sehen ist. Der älteste Teil des 1770 bis 1789 im Stil des Rokoko umgestalteten Gotteshauses stammt noch aus dem 13. Jahrhundert. Gelegen im Einzugsbereich der bayerischen Landeshauptstadt nahm der Ort nach dem Anschluss an das Eisenbahnnetz großen Aufschwung und wurde 1954 zur Stadt erhoben.
Text: Helmut Lindorfer
Die Kreisstadt Ebersberg in Oberbayern östlich von München liegt direkt am Ebersberger Forst, einem 90 qkm umfassenden Naherholungsgebiet, das zu den größten zusammenhängenden Waldgebieten Deutschlands zählt. Darin befindet sich auch das Museum Wald und Umwelt, das sich dem Umgang mit der Natur und der Nutzung des Waldes durch den Menschen verschrieben hat. Zwischen Wald und Stadt sehen wir ein weiteres interessantes Areal, den von der Ebrach gespeisten bereits 1014 als Stausee angelegten Egglburger See, der im Sommer zum Baden einlädt. Er ist Teil eines Naturschutzgebiets, das seltenen Vogelarten als Durchgangsstation und Brutgebiet dient.
Text: Helmut Lindorfer
Der Name Bruckmühl geht auf die Mühle zu Bruck zurück, die bereits 1325 erstmals urkundlich erwähnt worden war. Heute erinnert ein symbolisches Mühlrad an den Ursprung des Ortes, der 1964 zum Markt erhoben wurde. Bis zum Bau der Eisenbahn Holzkirchen-Rosenheim bestand die Ansiedlung aus nur drei Häusern, den Namen Bruckmühl erhielt sie auch erst 1929, bis dahin hieß sie Kirchdorf am Haunpold, das heute ein Ortsteil der Marktgemeinde ist. Bruckmühl hat etwa 16.000 Einwohner und liegt 18 km von Rosenheim entfernt im Tal der Mangfall.
Text: Helmut Lindorfer
Vor dem Alpenpanorama zieht sich auf unserem Luftbild die Mangfall durch Bruckmühl in Oberbayern. Der 58 km lange Fluss kommt aus dem Tegernsee und mündet in Rosenheim in den Inn. In bajuwarischer Zeit war das Mangfalltal auch Sundergau genannt worden. Einer seiner größten Zuflüsse ist die Leitzach, die westlich von Bruckmühl aufgestaut ist. Die Leitzachwerke sind eines der modernsten Pumpspeicherkraftwerke Europas, sie gehen auf die Jahre 1911 bis 1913 zurück und werden von den Stadtwerken München betrieben.
Text: Helmut Lindorfer
Nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen See im Spessart liegt der gezeigte Hahnenkammsee am Anfang des Fränkischen Seenlands in Mittelfranken südlich von Nürnberg. Das einen Kilometer südwestlich von Hechlingen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen gelegene Gewässer befindet sich im Hahnenkamm, einem Höhenzug der Fränkischen Alb. 1972 eingeweiht, dient der 23 ha große Stausee als Hochwasserschutz für das Tal der Rohrach, vor allem aber wird er touristisch genutzt.
Im Hintergrund der eigentliche Bergrücken des Hahnenkamm mit dem kleinen Ort Heidenheim mit seinem Kloster. Rechts davon einer der größten Windparks Mittelfranken.
Text: Helmut Lindorfer
Nachdem der französische König Ludwig XIV. mit Versailles weit außerhalb der Hauptstadt Paris seine neue Residenz geschaffen hatte, gerieten die dort auf dem Reißbrett entworfenen Anlagen von Stadt, Schloss und Garten zum Vorbild für ganz Europa. Auch im Deutschen Reich ließen zahlreiche Terrritorialfürsten neben ihren Haupstädten neue Residenzen errichten.
Ein besonders ehrgeiziges Vorhaben dieser Art war Ludwigsburg. Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg begann 1704 im 15 km nördlich Stuttgarts gelegenen Ludwigsburg mit dem Bau einer neuen Residenz. Im Westen des Schlosses wurde ab 1709 die Errichtung einer regelmäßigen Stadtanlage betrieben. Das Stuttgarter Renaissanceschloss galt seinerzeit als längst veraltet.
Schloss Ludwigsburg wuchs im Laufe einer über 20-jährigen Bauzeit zu einer der größten Barockresidenzen Deutschlands. Ihre strenge Ausrichtung an einer Nord-Süd-Achse wurde konsequent eingehalten. Dem ältesten Gebäudetrakt im Norden der Anlage, dem "Alten Corps de logis" wurden Seitentrakte hinzugefügt, womit eine für Barockschlösser typische Bauform mit offenem Ehrenhof entstand. Ab 1725 wurde der Hof gestreckt und im Süden mit dem "Neuen Corps de logis" geschlossen.
Die Hauptachse ordnet auch die nördlich und südlich des Schlosses vorhandenen Gärten und Parks und zielt effektvoll auf das im Hintergrund sichtbare Lustschlösschen Favorite. Im Süden des in barocker Manier wiederhergestellten Gartenparterres kreuzt eine der Hauptachsen der Stadt, deren Zentrum ein quadratischer Marktplatz ist.
Text: Elmar Arnhold
Die 19.000 Einwohner zählende Kreisstadt Mühldorf am Inn In Oberbayern auf halbem Weg zwischen München und Passau war bis 1802 Enklave des Erzbistums Salzburg. Erstmals 935 urkundlich erwähnt und in einer Urkunde von 1281 zum ersten Mal als Stadt bezeichnet, war der Ort im Alpenvorland über Jahrhunderte hinweg Zankapfel zwischen Bayern und Österreich. Eine der größten Auseinandersetzungen dabei war die als Schlacht bei Mühldorf 1322 in die Geschichte eingegangene letzte Ritterschlacht auf deutschem Boden, in der der wittelsbachische Herzog Ludwig IV. den Habsburger Friedrich den Schönen besiegte. Erst mit dem Reichsdeputationshauptschluss wurde die Handelsstadt endgültig bayrisch. Die Stadt an einer Flussschleife des Inns weist einen sehenswerten historischen Ortskern mit zwei Türmen auf, der besonders an dem 500 m langen Stadtplatz von Gebäuden im Inn-Salzach-Stil geprägt ist.
Text: Helmut Lindorfer
