Bereits im Jahre 889 wurde der 13 km südlich von Villingen-Schwenningen gelegene Ort erstmals urkundlich erwähnt. Donaueschingen erlebte häufige Herrscherwechsel, bis es 1806 zum Großherzogtum Baden kam und 1810 zur Stadt erklärt wurde. Heute hat der 1993 zur Großen Kreisstadt erhobene Ort im Schwarzwald-Baar-Kreis etwa 22.000 Einwohner, seine von der Brigach umflossene Innenstadt wird geprägt von den Donauhallen, einem 3.000 qm großen Messe- Kongress-und Veranstaltungszentrum, das drei Hallen zu einem Ensemble zusammenfügt. Das Wahrzeichen der Stadt ist die zweitürmige katholische Pfarrkirche St. Johannes Baptist, die zwischen 1724 und 1747 im Barockstil errichtet worden war, man erkennt sie im oberen rechten Bildviertel am Rande eines Waldstücks.
Text: Helmut Lindorfer
Malerisch an einer Doppelschlinge der Eyach liegt die 10.500 Einwohner große Stadt Haigerloch im Zollernalbkreis in Baden-Württemberg. Bekannt wurde Haigerloch als Standort eines Forschungsreaktors im Dritten Reich. Im Atomkeller-Museum wird anhand einer Rekonstruktion des Reaktors der Stand der Atomforschung in der damaligen Zeit veranschaulicht. Haigerloch wurde erstmals im Jahre 1095 in Zusammenhang mit der Burg in der Oberstadt urkundlich erwähnt und erhielt 1231 Stadtrecht. Von der mittelalterlichen Anlage ist heute noch der Römerturm erhalten, der als ältestes noch erhaltene Baudenkmal der Hohenzollern gilt. Um 1200 entstand auf dem gegenüber liegenden Schlossberg eine neue Burg, um die herum sich die Unterstadt entwickelte. Das heutige Schloss entstand zwischen 1580 und 1700 und ist heute ein Hotel mit Kultur- und Kongresszentrum.
Text: Helmut Lindorfer
Im Landkreis Tübingen in Baden-Württemberg liegt der markante bis zu 474 m hohe Höhenzug des auch Hirschauer Berg genannten Spitzbergs, dessen Südhang zwischen Wurmlingen, einem Stadtteil von Rottenburg und Hirschau (rechts im Bild) seit 1980 als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde an den Hängen Weinbau betrieben, heute dient das Areal vor allem der Naherholung und mit der Wurmlinger Kapelle als Ausflugsziel, die aus dem Jahr 1685 stammt, aber bereits einen romanischen Vorgängerbau hatte. Das 22 ha große Naturschutzgebiet mit seinen Halbmagerrasen und steppenähnlichen Kiefernwäldern ist zur Heimat einer Vielzahl von Pflanzen und Tieren geworden.
Text: Helmut Lindorfer
Weißenburg in Mittelfranken südlich von Nürnberg hat viel Geschichte zu bieten und ist zugleich eine moderne Stadt. Das Römerkastell Biriciana, die Festung Wülzburg und die herrliche Weißenburger Altstadt haben wir bereits anhand von eigenen Luftaufnahmen beschrieben. Der prosperierende Ort an der Schwäbischen Rezat ist mit etwa 18.000 Einwohnern die größte Stadt des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen und versteht es auch zu feiern. Die Kerwa (Kirchweih) in der zweiten Augusthälfte ist das größte Volksfest im südlichen Franken und zieht alljährlich mehr als 70.000 Besucher an. Bemerkenswert ist, dass Amerikaauswanderer im 19. Jahrhundert ihre Kerwa auch in New York feierten. Bereits 1869 eröffnete der Bahnhof und verband die Stadt mit Nürnberg und Augsburg. Wie auf unserer Luftaufnahme gut zu sehen ist, siedelten sich im Lauf der Zeit zahlreiche Betriebe entlang der Bahnlinie an, von denen der größte die Gutmann AG ist. Sie stellt Baubeschläge her und beschäftigt an mehreren Standorten 1.300 Mitarbeiter, auch der Nürnberger Schreibmaterialhersteller Schwan-Stabilo hat sich hier angesiedelt.
Text: Helmut Lindorfer
Auf dem Gemeindegebiet von Großmehring an der Donau befindet sich das einzig erhaltene Außenfort der ehemaligen Landesfestung Ingolstadt. Es wurde im Zuge der Errichtung des äußeren Festungsgürtel der Stadt nach dem Krieg von 1870/71 gebaut und im Jahre 1882 in Betrieb genommen. Das erst 1895 nach dem bayerischen Feldmarschall Prinz Karl benannte Fort VI wurde in den Jahren nach seiner Errichtung laufend modernisiert und diente im Ersten Weltkrieg als Kriegsgefangenenlager. 1937, nach der Auflassung der Festung Ingolstadt, wurde es Munitionslager der Wehrmacht, auch die Bundeswehr nutzt die Anlage bis 1973 gleichermaßen, nachdem Fort VI als einziges der einst 9 Außenforts von den Amerikanern nicht gesprengt worden war. Heute beherbergt die Festung das Sprengkommando Ingolstadt und kann bei regelmäßigen Führungen durch das Armeemuseum Ingolstadt besichtigt werden.
Text: Helmut Lindorfer
Etwa 7 km östlich von Ingolstadt liegt die 6.700 Einwohner zählende Gemeinde Großmehring. Der Ort entstand um 500 an einem Übergang über die Donau, seine erst urkundliche Erwähnung von 1007 ist umstritten, da das Dokument erst 300 Jahre später ausgefertigt wurde und das Original verloren ist. Als Moringen kam er allerdings in den Handschriften des Nibelungenlieds aus dem 13. Jahrhundert vor. Im Jahre 1808 kam Großmehring zu Bayern und wurde im Gemeindeedikt von 1818 selbstständige Gemeinde. Sehenswert im Ort ist vor allem die katholische Pfarrkirche Zu Unserer Lieben Frau, eine Saalkirche mit Satteldach, die auf das 13. Jahrhundert zurückgeht. Außerdem befindet sich im Ortsteil Großer Weinberg das Fort Prinz Karl von 1882, das einzige erhaltene Außenfort der Festung Ingolstadt. Zusammen mit dem benachbarten Markt Kösching betreibt Großmehring heute den Interpark, ein wegen seiner Nähe zu Audi ein sehr erfolgreiches interkommunales Gewerbegebiet.
Text: Helmut Lindorfer
Umgeben von Weinbergen und hoch über der Kinzig zwischen Offenbach und Gengenbach thront das mächtige Schloss Ortenberg in der Ortenau. Die Anlage geht auf eine Burg aus dem 11. Jahrhundert zurück, die immer wieder zerstört wurde. Das heutige Schloss wurde 1838-43 erbaut und dient seit 1942 als Jugendherberge.
Text: Helmut Lindorfer
Im Jahre 1880 gründete Margarete Steiff die Stofftierfabrik, die heute als Margarete Steiff GmbH vor allem Teddybären und Plüschtiere herstellt und weltweit vertreibt. Das Unternehmen erregte auch aus architektonischer Sicht weithin Aufsehen, schon 1903 entstand eine schon bald als Jungfrauenaquarium bezeichnete hochmoderne Fabrikhalle gänzlich aus Stahl und Glas, der noch weitere folgten. Sie sind heute unter Denkmalschutz und stehen durchaus auf einer Ebene mit Gebäuden von Walter Gropius. Das jüngste auffallende Bauwerk auf dem Firmengelände ist der markante Rundbau der Welt von Steiff aus dem Jahr 2005, ein Erlebnismuseum mit Schaufertigung, das sich anschaulich mit der Geschichte des Teddybären, aber auch mit der Firmengeschichte befasst. Auf 2.400 qm Ausstellungsfläche kann der Besucher gut 2.000 Exponate mit dem Knopf im Ohr bewundern, der seit 1904 das Markenzeichen der Firma ist.
Text: Helmut Lindorfer
Die Stadt des Teddy-Bären ist natürlich wesentlich älter als die Plüschtiere von Margarete Steiff. Bereits im Jahre 1078 wurde der Ort am Ostrand der Schwäbischen Alb erstmals urkundlich erwähnt, aus dem 13. Jahrhundert stammen erste Nennungen als Stadt, und 1391 schließlich wurde Giengen Freie Reichsstadt. Leider brannte die Stadt 1634 nahezu vollständig ab, so findet man heute kaum mehr Gebäude aus der Zeit davor. Dennoch ist die Altstadt mit ihren zahlreichen Fachwerkhäusern sehr sehenswert, und das Wahrzeichen Giengens, die evangelische Stadtkirche Unserer Lieben Frau mit ihren zwei unterschiedlichen Türmen, konnte 1655 nach dem Stadtbrand sogar wiederhergestellt werden. Sie entstand im 13. Jahrhundert im romanischen Stil, wurde um 1400 gotisch erweitert und weist heute auch Elemente des Jugendstils auf. Weithin bekannt ist die Große Kreisstadt in Baden-Württemberg mit ihren knapp 20.000 Einwohnern nordöstlich von Ulm durch die Steiffwerke und deren futuristisches Steiffmuseum, auf beides gehen wir mit einer eigenen Luftaufnahme genauer ein.
Text: Helmut Lindorfer
