Dieser herrliche Blick über die “Weiten Fernen” der Rhön zeigt uns den 928 m hohen Kreuzberg, das meist besuchte Ausflugsziel der bayerischen Rhön. Gelegen im Biosphärenreservat Rhön lockt die Gaststätte des am Berg gelegenen Klosters genauso die Wanderer an wie der großartige Panoramablick vom Gipfel des “Heiligen Berges der Franken” nahe Bischofsheim in Unterfranken.
Text: Helmut Lindorfer
Die Klosterruine Limburg bei Bad Dürkheim in Rheinland-Pfalz gilt als eines der bedeutendsten Denkmäler frühsalischer Baukunst in Deutschland. Zurückgehend auf eine Burg aus dem 9. Jahrhundert, deren militärische Funktion später die gegenüberliegende Hardenburg übernahm, entstand als Hauskloster der Salier ab 1025 das Stift zum Heiligen Kreuz, das zu einer Benediktinerabtei umgewandelt wurde. Deren Kirche wurde 1042 geweiht. Bis zur Säkularisation und Auflösung des Klosters nach der Reformation im Jahre 1574 wurde die Anlage mehrmals zerstört und nur in Teilen wieder aufgebaut, danach verfielen die Gebäude endgültig. 1843 kaufte die Stadt Dürkheim die Überreste, die Ruine wurde grundlegend gesichert und saniert, so dass heute auf dem das ganze Jahr über öffentlich zugänglichen Areal im Sommer Freilichtveranstaltungen wie Konzerte und Theateraufführungen stattfinden können. Im Lauf der Geschichte wurden im Kloster Limburg zwei weitreichende Entscheidungen getroffen. So wurde auf einer Synode 1038 die heute noch gültige Regel aufgestellt, wie die vier Adventssonntage im Kirchenjahr zu liegen und zu berechnen sind, im Jahre 1416 erließ der damalige Abt eine Marktordnung für Dürkheim, die den Jahrmarkt zu einer Kirchweih umwandelte, welche später als “Dürkheimer Wurstmarkt” zum größten Weinfest der Welt wurde.
Text: Helmut Lindorfer
Nördlich von Ungstein, einem Ortsteil von Bad Dürkheim in Rheinland-Pfalz, befinden sich die Reste eines römischen Landguts, das heute teilrestauriert und als Freilichtmuseum zugänglich ist. Das Gut wurde zu Beginn des zweiten Jahrhunderts an Stelle eines Holzbaus in Stein errichtet. Es hatte ein mehrstöckiges Herrenhaus, einige Nebengebäude und ein Kelterhaus. Im vierten Jahrhundert, dem Ende der Zeit der Römer um den Obergermanisch-Rätischen Limes, wurde es bei Germaneneinfällen zerstört. Erst ab 1981 wurde es im Zuge einer Rebflurbereinigung ausgegraben. Der Name Weilberg geht auf das Mittelalter zurück, damals tauchte für den Hang die Bezeichnung “zu wile” auf, in der sich das Wort “Villa” verbirgt.
Text: Helmut Lindorfer
Das touristische Herzstück Hamburgs auf einer Luftaufnahme zusammengefasst. Rechts die Flaniermeile am Hafen, wo man zur Hafenrundfahrt aufbrechen kann, links die spätestens seit den Zeiten von Hans Albers bekannte Reeperbahn, das Spaß- und Rotlichtviertel der Hansestadt.
Eine der historisch interessantesten Burganlagen Deutschlands ist die 1067 gegründete Wartburg bei Eisenach in Thüringen. Hier soll Anfang des 13. Jahrhunderts ein Wettstreit zwischen Minnesängern wie Walther von der Vogelweide oder Wolfram von Eschenbach stattgefunden haben, der aber nicht nachweisbar ist. Der so genannte Sängerkrieg ist Thema in Richard Wagners Oper Tannhäuser.
Martin Luther lebte versteckt als Junker Jörg 1521/22 auf der Burg, wo er das Neue Testament aus dem Urtext ins Deutsche übersetzte und damit den wohl größten Beitrag zur Ausbildung der neuhochdeutschen Schriftsprache leistete. Auch Johann Wolfgang von Goethe weilte mehrmals auf der Wartburg.
Eine besondere geschichtliche Bedeutung haben die Wartburgfeste, deren erstes 1817 unter Beteiligung von mehr als 500 Studenten und Professoren stattfand und eine Kundgebung für einen Nationalstaat mit eigener Verfassung war. Die heutige Burganlage wurde im 19. Jahrhundert größtenteils im historisierenden Stil neu erbaut und diente dem bayerischen König Ludwig II. als Vorbild für sein Schloss Neuschwanstein bei Füssen im Allgäu. Im Jahre 1999 wurde die Wartburg in die UNESCO-Weltkulturerbeliste aufgenommen.
Text: Helmut Lindorfer
Hier steht die Kirche noch (mitten) im Dorf. Die 3700 Einwohner zählende Gemeinde Forstinning 25 km östlich der bayerischen Landeshauptstadt München hat eine lange Geschichte. Schon im Jahre 804 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt, das Gebiet am Rande des Ebersberger Forstes aber war schon zur Keltenzeit besiedelt, wie verschiedene Funde beweisen. 1894 fegte ein Tornado über die Münchner Schotterebene hinweg, der auch in Forstinning schwere Schäden hinterließ.
Text: Helmut Lindorfer
Wenige Kilometer südöstlich von Nürnberg steht ein wahres Kleinod, das Schloss Kugelhammer in Röthenbach bei St. Wolfgang, einem Ortsteil von Wendelstein. Ursprünglich ein Hammerwerk, in dem schon im 14. Jahrhundert Eisenkugeln, daher der Name, hergestellt wurden. Sein heutiges Aussehen erhielt das Gebäude im 18. Jahrhundert. Das Schloss wurde 2005-10 grundlegend restauriert, der Eigentümer, die Schlüsselfeldersche Familienstiftung, wurde dafür durch den Regierungsbezirk Mittelfranken für hervorragende Denkmalpflege ausgezeichnet.
Text: Helmut Lindorfer
“Rothenburg der Oberpfalz” wird die 8.500 Einwohner zählende Stadt Berching gerne genannt. Eine vollständig erhaltene Stadtbefestigung aus den Jahren 1464 bis 1496 mit 13 Türmen und 4 Toren umgibt die mittelalterliche Altstadt, die sich, wie im Luftbild gut erkennbar, direkt am Main-Donau-Kanal befindet. Darüber hinaus wird sie auch - rechts im Bild - vom alten Ludwigskanal gestreift und die Sulz fließt in einem schönen Bogen mitten durch die Stadt.
Berching ist einer alter Ort. Bereits 883 erstmals urkundlich erwähnt, erhielt es 1215 Marktrechte und wird 1314 zum ersten Mal Stadt genannt. Nach über 900-jähriger Zugehörigkeit zum Bistum Eichstätt wurde Berching nach der Säkularisation 1806 bayrisch. Über die Grenzen Bayerns hinaus bekannt ist der Berchinger Rossmarkt, der seit etwa 100 Jahren alljährlich am ersten Mittwoch nach Lichtmess stattfindet. Zurückgehend auf eine alte Vorschrift, nach der jedes Jahr die Pferdebesitzer ihre Tiere zur Gesundheitsuntersuchung vorführen mussten, werden auch heute noch mehr als 100 prächtige Rösser und Gespanne vor den mindestens 30.000 Besuchern aufgeboten. Neben großem Jahrmarkttreiben gilt der Berchinger Rossmarkt vor allem als politische Plattform, jedes Jahr halten hier namhafte Politiker von Bund und Land vielbeachtete Reden.
Text: Helmut Lindorfer
Hoch über der Altmühl bei Beilngries in Oberbayern liegt das 200 m lange und 50 m breite Rokokoschloss Hirschberg. Es gehört dem Bistum Eichstätt und dient als Bildungsstätte, eine Besichtigung ist deshalb nur im Rahmen einer öffentlichen Führung möglich. Die imposante Schlossanlage geht auf die Jahre 1170 bis 1200 zurück, als die Grafen von Grögling und Dollnstein auf dem Hirschberg eine ausgedehnte Burg errichten ließen, die bereits damals nahezu die Ausmaße des heutigen Schlossen hatte. Bis die Burg 1632 nach einem Blitzschlag weitgehend ausbrannte, erfuhr sie zahlreiche Umbauten und Erweiterungen. Schließlich ließ Bischof Raymund Anton Graf von Strasoldo im Sinne der Schlossarchitektur des Spätbarocks die heutige Anlage errichten. Das Schloss wechselte daraufhin mehrmals den Besitzer, auch der Bayerische Staat war zweimal Eigentümer. Endgültig zum Bistum Eichstätt gelangte es durch Bischof Georg von Dettl im Jahre 1860, der es dem Bischöflichen Seminar zuordnete. Seit 2003 heißt die Einrichtung offiziell “Bistumshaus Schloss Hirschberg”.
Text: Helmut Lindorfer
