Das Fichtelgebirge nordöstlich von Bayreuth in Oberfranken weist die höchsten Erhebungen Frankens auf. Eine besondere Bergkuppe dabei ist die Platte. Mit ihren 884 Metern ist sie zwar nur der fünfthöchste Gipfel des Waldgebirges, der höchste ist der Schneeberg mit 1053 Metern, doch macht ihn sein beeindruckendes Granitgeröllfeld, das so genannte Blockmeer, einzigartig in diesem Teil Bayerns. Die Platte ist Teil des Naturparks Fichtelgebirge und ist selbst als Naturschutzgebiet eingestuft. Direkt auf den Gipfel führt der Fränkische Gebirgsweg den Wanderer, der dabei zwei Ausgangspunkte zur Wahl hat, das Seehaus nordwestlich aus Richtung Schneeberg und das Silberhaus an der Fichtelgebirgsstraße B 303 südöstlich.
Text: Helmut Lindorfer
Osnabrück ist eine der ältesten Städte Norddeutschlands: um 780 gründete Karl der Große hier einen Bischofssitz. Heute hat die niedersächsische Stadt ca. 155.000 Einwohner und ist seit 1974 Sitz einer Universität.
Die Aufnahme zeigt einen Blick auf die Innenstadt von Süden. Sie ist mit ihrem bohnenförmigen Grundriss durch breite Wallstraßen und Grünanlagen noch deutlich von den jüngeren Stadtquartieren abgesetzt. Der Stadtkern gliedert sich in den historischen Dombezirk (oben rechts), die Altstadt mit Marienkirche sowie Rathaus am Markt (oben links) und die mittelalterliche Neustadt (unten). Der Dom ist eine mächtige Gewölbebasilika aus dem 13. Jahrhundert. Demgegenüber präsentiert sich die einstige Ratskirche St. Marien als lichte Hallenkirche der Spätgotik. Das Rathaus ist als Tagungsort der Verhandlungen zum Westfälischen Frieden von 1648 in die Geschichte eingegangen. Im Stadtquartier um Markt und Rathaus ist das historische Stadtbild gut erhalten und beliebter Anziehungspunkt für Einheimische und Besucher Osnabrücks. Im Zweiten Weltkrieg wurde besonders der Südteil der Innenstadt stark zerstört.
Weitere Baudenkmäler sind die Katharinenkirche mit ihrem wuchtigen, 103 Meter hohen Westturm (Mitte links) und das ehemalige fürstbischöfliche Residenzschloss. Die 1667-1673 errichtete Schlossanlage gehört zu den frühen deutschen Barockresidenzen und ist heute Hauptsitz der Universität.
Text: Elmar Arnhold
Im Mittelalter gehörte die niedersächsische Stadt (1031 erstmals erwähnt) zu den größten Städten Norddeutschlands und bestand aus fünf Teilstädten - den so genannten Weichbilden. Im 12. Jahrhundert war sie Residenz Heinrichs des Löwen, der hier seine Burg, den Dom und das berühmte Löwenstandbild errichten ließ. Die Vielzahl der mittelalterlichen Kirchen mit ihren Turmwerken geht auf die Gliederung in Weichbilde zurück, die jeweils ihre eigenen Rathäuser, Märkte und eben auch Pfarrkirchen aufwiesen. Im 2. Weltkrieg stark zerstört, baute man das Zentrum weitgehend nach modernen Gesichtspunkten wieder auf. Zum Konzept des Wiederaufbaus gehörten die Traditionsinseln: Burgplatz (Mitte oben), Altstadtmarkt (Mitte unten), Magniviertel (rechts oben), St. Aegidien (ganz rechts) und St. Michaelis (unten rechts). Oben rechts erkennt man die umstrittene Rekonstruktion des klassizistischen Residenzschlosses mit den "Schloss-Arkaden", einem voluminösen Einkaufszentrum.
Text: Elmar Arnhold
Die Stadt ist die zweitgrößte in Niedersachsen und hat ca. 250.000 Einwohner. Mit den hier angesiedelten Forschungseinrichtungen und der Technischen Universität ist sie ein bedeutender Wissenschaftsstandort. Der Stadtkern ist deutlich anhand des Wallrings mit den Oker-Umflutgräben zu erkennen. Dieser geht auf die historischen Befestigungsanlagen mit ihren Bastionen der Barockzeit zurück und wurde im frühen 19. Jahrhundert zu einem genial angelegten Promenadenring umgestaltet. Rechts erkennt man die Grünanlagen des Bürgerparks und die VW-Halle. An Stelle des benachbarten Hochhauses (Landessparkasse) befand sich bis 1960 der Braunschweiger Hauptbahnhof. Während die Stadtquartiere im Westen des Zentrums (im Bild unten) von einer Mischung aus Gewerbe und Wohnen geprägt ist, zeigen die weitläufigen Quartiere östlich des Wallrings (oben) eine einheitliche Baustruktur aus dem späten 19. Jahrhundert: das östliche Ringgebiet, ein beliebter Wohnstandort. Die größeren Gebäude im Norden der Wallpromenaden (links oben) gehören zur Technischen Universität.
Text: Elmar Arnhold
Die „Rattenfängerstadt“, die zur Deutschen Märchenstraße gehört, liegt im Landkreis Hameln-Pyrmont in Niedersachsen und hat etwa 56.000 Einwohner. Bekannt ist sie vor allem durch die Sage aus dem Jahr 1284, die vom Auszug der „“Hämelschen Kinder“ erzählt, die von einem um seinen Lohn geprellten Rattenfänger aus der Stadt gelockt wurden. Geschichtlicher Hintergrund ist wohl die Anwerbung von jungen Leuten durch Adelige, um die Ostkolonisation voranzutreiben.
Auf dem Luftbild fällt ein modernes Einkaufszentrum nahe der Weserinsel auf, das das historische Stadtbild der Innenstadt mit prachtvollen Fachwerk-, aber auch Steinhäusern aus der Renaissance in den Hintergrund drängt. Das herausstechende kreisrunde Gebäude ist ein innenstadtnahes Parkhaus.
Text: Carolin Froelich
Die „Rattenfängerstadt“ Hameln präsentiert sich auf diesem Luftbild mit ihrer malerischen Lage an der Weser, im Zentrum des Naturparks Weserbergland Schaumburg-Hameln. Bis in die Steinzeit gehen erste Siedlungsspuren zurück; das Romanuskloster war um das Jahr 790 Ausgangspunkt der Christianisierung. Die Reichsabtei Fulda gründete an einem Weserübergang ein Benediktinerkloster, das später in ein Kollegiatstift umgewandelt wurde. Die umgebende Marktsiedlung wurde eine der ersten Städte im Königreich Hannover, die um das Jahr 1200 urkundlich erwähnt wurde. Im Jahr 1426 wird Hameln Mitglied der Hanse, was einen wirtschaftlichen Aufschwung mit sich brachte.
Der Befestigung der Stadt durch eine neun Meter hohe Stadtmauer folgte Mitte des 17. Jahrhunderts die Errichtung der welfischen „Haupt- und Prinzipalfestung“.
In den beiden Weltkriegen wurde Hameln kaum zerstört, so dass auch heute noch alte Bausubstanz etwa aus der Renaissance bewundert werden kann.
Text: Carolin Froelich
Wie an einer Perlenkette aufgereiht wirken die dekorativen Fachwerkhäuser, die den Stadtkern von Lügde dominieren. Zwar datiert die erste urkundliche Erwähnung der knapp 7.000 Einwohner-Gemeinde im Kreis Lippe in Nordrhein-Westfalen bereits aus dem Jahr 784, die heutigen Häuser sind jedoch frühestens aus dem 18. Jahrhundert, da Lügde wegen der dichten Bebauung immer wieder von verheerenden Bränden heimgesucht wurde. Was das Feuer der 19 Stadtbrände nicht zerstörte, fiel möglicherweise einem der Hochwasser der Emmer (rechts oben im Bild) zum Opfer, die erst durch umfangreiche Hochwasserschutzmaßnahmen in den 2000er Jahren ihr Ende fanden.
In der Bildmitte die Stadtkirche Mariä Reinigung, Ende des 19. Jahrhunderts in der Form einer kreuzförmigen Basilika errichtet.
Das frühere Franziskanerkloster, das im rechten Bildvordergrund zu erkennen ist, wurde Mitte des 18. Jahrhunderts gebaut und beherbergt heute nach vielen anderen säkularen Nutzungen einen Kindergarten und eine Seniorentagesstätte. Außerdem wird es als Veranstaltungsort genutzt.
Text: Carolin Froelich
Im Jahre 1899 wurde das gewaltige Schiffshebewerk des Dortmund-Ems-Kanals bei Henrichenburg, einem Stadtteil von Castrop-Rauxel, in Betrieb genommen und erst 1969 durch ein wenige hundert Meter entferntes neues Hebewerk ersetzt. Heute ist das technische Denkmal Standort des Industriemuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe und zugleich ein Ankerpunkt der Route Industriekultur, die das ganze industrielle Erbe des Ruhrgebiets erschließt, darunter auch die Zeche Zollverein in Essen, UNESCO-Welterbe seit 2001.
Text: Helmut Lindorfer
Eine der ältesten Stadtkirchen Mecklenburgs kann man in der 5.000 Einwohner großen Stadt Schwaan zwischen Rostock und Güstrow finden. Die mächtige evangelische St. Pauluskirche, die alle Häuser der Stadt an der Warnow überragt, wurde im 13. Jahrhundert fertiggestellt. Sie überstand neben einer Mühle als einziges Gebäude den großen Stadtbrand von 1765, erhielt aber erst 1830 mit einem neugotischen Anbau und 1846 mit der Erneuerung der Spitze des im 15. Jahrhundert errichteten Turms ihr heutiges Aussehen. Die Feuersbrunst schuf auch die Grundlage für den Wiederaufbau des erstmals 1276 urkundlich erwähnten Ortes. Klassizistische Bürgerhäuser prägen seither das Bild der Stadt im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern, in der 1928 die erste Flussbadeanstalt Deutschlands eröffnet wurde.
Text: Helmut Lindorfer
