Die Milseburg, eine der markantesten Erhebungen der Rhön, hat eine nahezu bizarre Form. Ein nackter gewaltig großer Fels erhebt sich trapezförmig über seine bewaldete Umgebung und bietet beste Aussichten auf die anderen Gipfel des Mittelgebirges bis hinüber zur Wasserkuppe. Der 835 Meter hohe Berg, schon im Jahre 980 erstmals schriftlich erwähnt, wies bereits zur Keltenzeit eine Burg auf. Reste von Ringwällen zeugen heute noch von dieser Befestigung, außerdem befand sich am Fuß des Berges ein Oppidum, eine Keltensiedlung. Für die Besucher wurde ein Keltenlehrpfad rund um die Erhebung angelegt, zahlreiche Infotafeln geben Einblick in das Leben in der damaligen Zeit. Ein besonderes Erlebnis wird Radfahrern zuteil, die in den Sommermonaten einen stillgelegten Bahntunnel unter dem Berg durchfahren können, Im Winter allerdings ist der Tunnel gesperrt, da ist er Domizil für zahlreiche Fledermäuse.
Text: Helmut Lindorfer
Nach der hessischen Wasserkuppe (950 m) und der bayerischen Dammerfeldkuppe (927,9 m) ist der Kreuzberg in Unterfranken mit 927,8 Metern der dritthöchste Berg der Rhön. Er ist Teil mehrerer Naturschutzgebiete und weist zwei Geotope auf. Im Sommer ist der Kreuzberg, der wegen seines Franziskanerklosters und den damit verbundenen Wallfahrten auch als heiliger Berg der Franken bezeichnet wird, ein beliebtes Ziel für Wanderer und Naturfreunde. Auch in der kalten Jahreszeit zieht er mit 80 km Loipen, vier Skiliften und der Kreuzbergschanze in Hasenbach zahlreiche Urlauber an. Unser Luftbild wurde von Südwesten mit der Gemeinde Sandberg im Vordergrund aufgenommen und zeigt deutlich den 227 m hohen Stahlrohrsendemast des Bayerischen Rundfunks. Er wurde 1985 errichtet und strahlt TV- und Rundfunkprogramme aus. Bis ins 17. Jahrhundert hieß der Berg im Volksmund Aschberg, der Name erinnerte an eine heilige Esche aus der Kelten- und Germanenzeit.
Text: Helmut Lindorfer
Die mondäne Kurstadt Bad Kissingen an der Fränkischen Saale in Unterfranken besticht vor allem durch das größte Ensemble historischer Kulturbauten des bayerischen Klassizismus. Mit dem Regentenbau, der Wandelhalle, dem Arkadenbau, um nur einige zu nennen, entstanden Bauten, die in ihrer Einheit in Deutschland ihres Gleichen suchen und alle unter König Ludwig I. im 19. Jahrhundert entstanden sind. Die Geschichte des Kurbetriebs reicht aber weiter zurück. Bereits für das Jahr 823 gibt es einen Nachweis für eine Heilquelle, der erste Kurgast wurde 1520 registriert. 1739 errichtete der berühmte Baumeister Balthasar Neumann das Königliche Kurhaushotel und seit 1837 gibt es die Kissinger Kurmusik. In seiner Blütezeit im 19. Jahrhundert beherbergte die Stadt, die 1883 offiziell zum Bad erhoben wurde, zahlreiche prominente Gäste wie Zar Alexander II., die Österreichische Kaiserin Elisabeth und Otto von Bismarck. Im 20. Jahrhundert verlagerte sich der Kurbetrieb weg vom Adel und dem gehobenen Bürgertum hin zu einem Heilbad für gesetzlich versicherte “Sozialgäste”. Die Deutsche Rentenversicherung trug mit ihren beiden Kliniken, der Rhönklinik und der Saaleklinik, erheblich mit dazu bei, dass Bad Kissingen zum bekanntesten Kurort Deutschlands wurde.
Text: Helmut Lindorfer
In einem von bewaldeten Höhen umgebenen weiten Tal liegt an der Fränkischen Saale das bayerische Staatsbad Bad Kissingen. Kissingen wurde bereits im Jahre 801 erstmals urkundlich erwähnt und 1296 zur Stadt erhoben. 1803 kam es zu Bayern und wurde schließlich 1883 von König Ludwig II. zum Bad ernannt, um namentliche Verwechslungen etwa mit Kitzingen zu vermeiden. Heute ist Bad Kissingen mit seinen 22.000 Einwohnern Große Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises in Unterfranken. Sehenswert sind vor allem die klassizistischen Kurbauten, die wir anhand eines eigenen Luftbilds genauer zeigen. Daneben gibt es aber noch eine Vielzahl interessanter Gebäude wie die Russisch-orthodoxe Kirche von 1901 und das alte Rathaus im Stil der Renaissance aus dem Jahre 1577. Einen modernen Akzent setzte 2004 die Heilbadelandschaft der KissSalis-Therme. Bad Kissingen war übrigens die erste Stadt Bayerns, deren sämtliche Häuser an eine Kanalisation angeschlossen wurden.
Text: Helmut Lindorfer
Die Bayerische Justizvollzugsanstalt Ebrach in Oberfranken wurde 1851 als Strafanstalt eingerichtet und ist seit 1958 Jugendstrafanstalt mit circa 340 Insassen. Sie befindet sich in den Gebäuden des ehemaligen Zisterzienserklosters Ebrach, das 1127 als erster rechtsrheinischer Ableger des Ordens von Mönchen aus Morimond in der Champagne gegründet wurde. Die gewaltige 88 m lange frühgotische Abteikirche war 1285 fertiggestellt worden und wurde Ende des 18. Jahrhunderts im frühklassizistischem Stil umgestaltet. Sie dient seit der Säkularisation im Jahre 1803 der Marktgemeinde als Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt und ist das einzige Gebäude der ehemaligen Klosteranlage, das ganzjährig für Jedermann zugänglich ist. Sie ist auch einer der Veranstaltungsorte für den Ebracher Musiksommer, ein klassisches Musikfestival, das jedes Jahr zahlreiche Musikfreunde aus ganz Nordbayern anzieht.
Text: Helmut Lindorfer
Der Markt Ebrach im Landkreis Bamberg in Oberfranken verdankt seine Entstehung dem an der Mittleren Ebrach im Jahre 1127 gegründeten Zisterzienserkloster. Der östlich von Würzburg im Steigerwald liegende Ort mit seinen 1.800 Einwohnern kam 1803 zu Bayern und ist vor allem wegen der beeindruckenden ehemaligen Zisterzienser-Klosteranlage bekannt, die heute als Jugendstrafanstalt genutzt wird. Eine Attraktion besonderer Art erhielt Ebrach 2016, als unweit des Ortes der Baumwipfelpfad Steigerwald eröffnet wurde.
Text: Helmut Lindorfer
Der Markt Falkenstein im Landkreis Cham in der Oberpfalz, nicht weit von Regensburg, befindet sich im Naturpark Oberer Bayerischer Wald und ist seit 1961 staatlich anerkannter Luftkurort. Die Gegend war bereits in der Steinzeit besiedelt, der Ort wurde 1074 erstmals urkundlich erwähnt und erhielt 1496 Marktrechte. Heute weist das am Perlbach gelegene Falkenstein etwa 3.300 Einwohner auf, zahlreiche Heimatvertriebene hatten nach dem Zweiten Weltkrieg hier ein neues Zuhause gefunden. Trotz etlicher verheerender Brände finden sich im Ortskern noch einige ältere Gebäude wie das Rathaus, ehemaliges Pflegamt, und die Pfarrkirche St. Sebastian, beide Gebäude stammen aus dem 17. Jahrhundert. Wesentlich älter ist das Wahrzeichen des Marktes, die mittelalterliche Burg Falkenstein, die wir mit einem eigenen Luftbild vorstellen.
Text: Helmut Lindorfer
Auf gut 500 Metern Höhe bilden ein Wirtshaus, eine alte Schule und die Kirche St. Petrus und Paulus den Ort Marienstein, der zur Marktgemeinde Falkenstein in der Oberpfalz gehört. Ursprünglich befand sich hier oberhalb des Perlbachs eine Burg, die aber schon im 16. Jahrhundert verfallen war und einer Kirche Platz machte, die 1719 abgebrochen und durch das heutige Gotteshaus ersetzt wurde. Die neue Saalkirche wurde 1729 eingeweiht und nach einem Brand im Jahre 1821 erneuert. Heute ist Peter und Paul eine Filialkirche der Pfarrkirche von Falkenstein.
Text: Helmut Lindorfer
Ein ungewöhnlicher und sehenswerter Freizeitpark ist ab 1971 in Loifling bei Cham in der Oberpfalz entstanden, der Churpfalzpark. Ursprünglich angelegt mit Märchenszenen, Gartenlandschaften und Tiergehegen, wurde er ab 1981 durch zahlreiche Fahrgeschäfte und Attraktionen wie eine Wildwasserbahn, das Mystery Fun House und ein elektronisches Figurentheater erweitert, wobei auch die Gartenanlagen Zuwachs bekamen. So gibt es heute einen Barockgarten, einen mexikanischen Garten und einen Bauerngarten zu bestaunen, um nur einige zu nennen. 2009 wurde der Churpfalzpark, in dem ständig Veränderungen zu erleben sind, zum schönsten Blumen- und Erlebnispark Bayerns gewählt.
Text: Helmut Lindorfer
