Drei Kilometer südlich der Stadt Roth in Mittelfranken befindet sich im Ortsteil Kiliansdorf die Otto-Lilienthal-Kaserne mit ihrem Flugplatzgelände. Sie war 1938 von der Luftwaffe in Betrieb genommen worden und beherbergte Stukas und Aufklärungsflugzeuge. Im April 1945 nahmen amerikanische Truppen die vorher heftig bombardierte Anlage ein und nutzten sie zum Entschärfen von Bomben und Munition. 1956 schließlich wurde sie der Bundeswehr übergeben, die ab 1961 mit Heeresfliegern den militärischen Flugbetrieb wieder aufnahm, vorher nutzten nur die Rother Sportflieger den Flugplatz. 1974 kam zusätzlich die Polizeihubschrauberstaffel Bayern auf das Gelände, nach dem teilweisen Rückzug der Bundeswehr wurde in einigen leerstehenden Gebäuden 2014 eine Außenstelle der Zentralen Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber Zirndorf für bis zu 500 Insassen eingerichtet.
Text: Helmut Lindorfer
Ursprünglich stand in dem zu Erfurt gehörenden Molsdorf eine Wasserburg, die erst in ein Renaissanceschloss umgebaut wurde und im 18. Jahrhundert ihr barockes Aussehen erhielt. Die heutige Anlage beherbergt neben einem Museum mit Gemälden von Otto Knöpfler auch eine ungewöhnliche Erotika-Sammlung aus dem 20. Jahrhundert, außerdem finden hier regelmäßig Kammer- und Parkkonzerte statt.
Text: Helmut Lindorfer
In Molsdorf, einem Ortsteil von Erfurt, befindet sich eines der schönsten Barockschlösser Thüringens. Zu der Schlossanlage gehörten neben dem Schlosspark ursprünglich auch noch zwei Vierseithöfe und die Kirche. Heute wird Schloss Molsdorf von der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten verwaltet und ist als Museum für die Öffentlichkeit zugänglich.
Text: Helmut Lindorfer
Umgeben von den Orten Steinbach, Schweina und Bad Liebenstein, sowie dem Schloss Glücksbrunn, liegt auf dem Stadtgebiet des thüringischen Kurorts das Schloss Altenstein mit seinem über 110 ha großen englischen Landschaftspark. Es wurde 1798 bis 1804 von Herzog Anton Ulrich von Sachsen-Meiningen anstelle einer 1733 abgebrannten Burg als zweistöckiges barockes Landhaus errichtet. Sein Sohn Georg I. ließ es 1798 bis 1804 zur Sommerresidenz umbauen und legte zugleich den Altensteiner Park an, einen Landschaftspark im englischen Stil, der wir auf einem weiteren Luftbild präsentieren. Eine Umgestaltung der Gebäude im Landhausstil der englischen Spätrenaissance erfolgte durch Georg II. 1888 bis 1889. Die Abschaffung der Monarchie nach dem Ersten Weltkrieg führte auch zum Ende der Funktion Altensteins als Sommerresidenz von Sachsen-Meiningen, im Jahre 1942 ging das Schloss in den Besitz des Landes Thüringen über. 1982 zerstörte ein Großbrand die Schlossanlage, erst nach der Übernahme durch die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten wurde sie wiedererrichtet und mit einer Gedenkstätte für Johannes Brahms versehen, der in den Jahren 1894 bis 1895 mehrmals auf dem Altenstein verweilte.
Text: Helmut Lindorfer
Einen eigenen Stadtteil des Kurortes Bad Liebenstein im Wartburgkreis stellen Schloss und Park Altenstein dar. Der im Stile eines englischen Landschaftsparks Anfang des 19. Jahrhunderts von Herzog Georg I. von Sachsen-Meiningen angelegte Park ist mit 112 ha einer der größten Landschaftsparks Thüringens und steht unter der Verwaltung der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten. Die denkmalgeschützte Anlage, an deren Gestaltung auch Hermann von Pückler-Muskau mitgewirkt hatte, wurde im Lauf der Zeit immer wieder in Teilen verändert und mit Sehenswürdigkeiten wie dem Herzogsgrab oder der Ritterkapelle versehen. Der Park hat mit der Altenberger Höhle zudem eine Besonderheit aufzuweisen, die 1799 entdeckte Kaverne wurde mit griechischem Tempel, Höhlensee und Kahnfahrten in den Landschaftspark einbezogen. Außerdem befinden sich in dem auf der Luftaufnahme schön sichtbaren Rundbau ein kleines Schlossmuseum und ein Infopunkt des Naturparks Thüringer Wald.
Text: Helmut Lindorfer
Die Stadt Gotha in Thüringen ist reich an Museen und Sammlungen. Allein auf dem Areal unseres Luftbilds befinden sich etliche sehenswerte Museen. Das stattliche Gebäude im Stil der Neorenaissance links unterhalb von Schloss Friedenstein beherbergt das Herzogliche Museum mit den Kunstsammlungen der Herzöge von Sachsen-Gotha, darunter einem Prunkstück, dem Gothaer Liebespaar von 1480, das erste großformatige Doppelbild der deutschen Tafelmalerei mit weltlicher Szene. In der Schlossanlage selbst sind unter anderem das Museum der Natur, ein Regionalmuseum und das Schlossmuseum der Stiftung Schloss Friedenstein zu entdecken.
Text: Helmut Lindorfer
Nicht zu verwechseln mit Hiltpoltstein in der Fränkischen Schweiz ist die 13.000 Einwohner große Stadt Hilpoltstein 30 km südlich von Nürnberg. Die Geschichte von Stadt und Burg reicht bis ins 10. Jahrhundert zurück, im Jahre 1142 wurde die Burg erstmals urkundlich erwähnt, 1354 erhielt der Ort Stadtrechte. Ausgesprochen sehenswert ist der mittelalterliche Stadtkern von Hilpoltstein, das 1799 zum Kurfürstentum Bayern gekommen war. Stadtmauern, die Kirche St. Johannes der Täufer von 1473 und das Rathaus von 1417 sind nur Beispiele in dem gut erhaltenen Ensemble. Über allem steht die mächtige Burgruine, die von April bis Oktober zugänglich ist. Hier finden regelmäßig Mittelalterfeste statt, sie dient im Juli und August auch als Freilichtbühne für das vielbesuchte Burgtheater.
Text: Helmut Lindorfer
