Die Burg Guttenberg im Neckartal nahe Gundelsheim in Baden-Württemberg stellt etwas Besonderes dar. Die Anlage, die auf das 12. Jahrhundert zurückgeht und erstmals 1393 urkundlich erwähnt worden war, ist in all den Jahrhunderten ihrer Existenz nie zerstört worden. Auch ist sie nach dem Kauf durch Hans dem Reichen von Gemmingen im Jahre 1449 durchgängig im Besitz der Familie Gemmingen-Guttenberg, die heute noch hier wohnt. Sie ist aber auch der Öffentlichkeit zugänglich, das Burgmuseum mit der bekannten Guttenberger Holzbibliothek vom Ende des 18. Jahrhundert und der Bergfried mit seiner grandiosen Aussicht über das Neckartal ziehen die Besucher genauso an wie die Deutsche Greifenwarte, die in Zusammenarbeit mit der Universität Heidelberg Forschungen über Greifvögel betreibt.Zudem veranstaltet sie regelmäßig atemberaubende Flugvorführungen mit Adlern, Geiern und Eulen.
Text: Helmut Lindorfer
Nur wenige Städte Süddeutschlands sind so mit dem Deutschen Orden verbunden wie die heute 7.300 Einwohner zählende Stadt Gundelsheim nördlich von Heilbronn. Im Jahre 1250 gelangte die Burg Horneck zusammen mit dem Ort in den Besitz des Deutschen Ordens und war von 1438 bis zu ihrer Zerstörung im Bauernkrieg 1525 Residenz der Deutschmeister. Nach dem Wiederaufbau als Schloss blieb nach der Verlegung der Residenz nach Mergentheim noch eine Komturei des Ordens, der im 17. Jahrhundert der Stadt zu einer erneuten Blüte verhalf. Im Zuge der Säkularisation 1805 wurde der Ordensbesitz in Gundelsheim verstaatlicht und ging in den Besitz des Königreichs Württemberg über. Heute ist im Schloss das Heimathaus Siebenbürgen zu Hause. Gundelsheim selbst wurde bereits im Jahre 766 erstmals urkundlich erwähnt, erhielt 1378 Stadt- und 1398 Marktrechte. Neben dem hoch über dem Neckar gelegenen Schloss ist auch die von Barock und Fachwerk geprägte Altstadt einen Besuch wert, aber auch eine ganz andere Besonderheit weist Gundelsheim auf, die Steillage Himmelreich, die steilste bewirtschaftete Weinlage Württembergs. Sie ist auf unserem Luftbild schön oberhalb des weißen Schlosses zu sehen.
Text: Helmut Lindorfer
Eines der bedeutendsten Bauwerke der Frühgotik in Deutschland findet sich in Bad Wimpfen am Neckar. Im ältesten Ortsteil der Stadt, im Wimpfen im Tal, das schon zur Römerzeit eine große Ansiedlung aufwies, entstand im 10. und 11. Jahrhundert eine romanische Kirche, die allerdings zur Zeit der Errichtung der Kaiserpfalz im neuen oberen Wimpfen am Berg bereits ziemlich verfallen war. Sie gehörte zu einem Stift, das 965 erstmals urkundlich und später zu einem weltlichen Chorherrenstift umgewandelt wurde. Ab dem Jahr 1269 aber wurde die Stiftskirche in mehreren Abschnitten im gotischen Stil erneuert. Sie ähnelt in ihrer Bauweise Notre Dame in Paris und dem Straßburger Münster. Bis ins 18. Jahrhundert wurde an dem Gotteshaus gebaut, einer der Osttürme wurde erst Anfang des 20. Jahrhunderts vollendet. 1802 gelangte Hessen in den Besitz des Stiftes, es wurde aufgelöst, erst 1947 siedelten sich vertriebene Mönche aus dem Kloster Grüssau in Schlesien an, die das Kloster bis 2006 betrieben.
Text: Helmut Lindorfer
Die Oberstadt von Bad Wimpfen am Neckar, Bad Wimpfen am Berg genannt, wird dominiert von dem westlichen Bergfried der ehemaligen staufischen Kaiserpfalz, der der Ortsteil auch seine Entstehung verdankt. Der Blaue Turm mit seinen fünf Spitzen diente bis Anfang des 20. Jahrhunderts als Wachturm und besitzt heute noch eine Türmerstube, die besichtigt werden kann. Die ab 1200 errichtete Anlage geht auf Kaiser Friedrich Barbarossa zurück und ist die größte erhaltene Kaiserpfalz nördlich der Alpen. Wimpfen selbst ist allerdings wesentlich älter. Schon in der Bronzezeit war das Gebiet besiedelt, es kamen um 450 v.Chr. die Kelten, später die Alamannen. Die Römer errichteten im heutigen Wimpfen im Tal ein Kastell. Ihnen folgten die Franken und brachten das Christentum in den Ort, der 829 erstmals urkundlich erwähnt wurde, 965 Marktrecht erhielt und im Jahr 1300 Reichsstadt wurde. Stolz ist die Stadt auf ihre tausendjährige Markttradition. Der weithin bekannte Wimpfener Talmarkt wurde 2015 zum 1050. mal abgehalten und ist eines der ältesten Volksfeste Deutschlands.
Text: Helmut Lindorfer
Die 7.000 Einwohner zählende Stadt Bad Wimpfen am Neckar nördlich von Heilbronn besteht aus zwei Teilen, der staufischen Oberstadt und dem Ortsteil Wimpfen im Tal, der auf dem Areal eines um das Jahr 98 errichteten römischen Kastells entstanden ist. Hier gab es in dieser Periode auch eine bedeutende Zivilsiedlung mit Mauern und Gräben, sie war Hauptort des Bezirks Civitas Alisinensium und war eine der größten Römerstädte Süddeutschlands. Im Mittelalter entstand hier das Stift Wimpfen, dessen hochgotische Stiftskirche St. Peter im Tal heute den Stadtteil prägt. Bad Wimpfen ist aber auch Kurstadt, nach der ersten erfolgreichen Soleförderung im Jahre 1817 eröffnete bereits 1835 das erste Kurhotel. Die Stadt erlebte einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung, der 1930 in der Ernennung zum Bad gipfelte. Ein Kuriosum weist Bad Wimpfen noch auf. 1803 kam mit dem Reichsdeputationshauptschluss Wimpfen zu Hessen-Darmstadt. Noch heute betrachtet Hessen das Gebiet als staatsrechtlich zu Hessen gehörend, wenngleich es de facto voll in die baden-württembergische Verwaltungs- und Rechtsordnung integriert ist.
Text: Helmut Lindorfer
Seit über 100 Jahren werden in Neckarsulm nördlich von Heilbronn Automobile hergestellt, den Anfang machte NSU, gegründet als Neckarsulmer Strickmaschinenfabrik. NSU ging 1969 eine Fusion mit der Auto Union GmbH ein, das neue Unternehmen wurde 1985 in Audi AG umbenannt, deren Hauptsitz nach Ingolstadt verlagert wurde. Heute stellen in den Fertigungshallen am Neckar rund 17.000 Mitarbeiter mehr als 250.000 Fahrzeuge der Typen A4, A5, A6, A7, und A8 her, außerdem befindet sich in Neckarsulm der Sitz der Audi Sport GmbH, einer 100-prozentigen Tochter der Audi AG, sodass hier auch der R8 und die RS-Modelle gefertigt werden. Das Werk verfügt seit 2005 über ein das großzügige Audi-Forum, ein Kommunikationsforum mit Präsentation der Modellpalette und Gastronomie, in dem der Kunde in stilvollem Rahmen seinen Neuwagen überreicht bekommt. Man erkennt das Gebäude mit dem hellen dreieckigen Dach deutlich in der Mitte des Luftbilds.
Text: Helmut Lindorfer
Als eine grüne Insel umgeben von gelbem Raps stellt sich auf unserem ungewöhnlichen Luftbild eine ungewöhnliche Einrichtung vor. Das Gut Platzhof im Stadtgebiet von Öhringen in Baden-Württemberg beherbergt eine Harmonieschule für Mensch und Hund. Das Haus “Canemio” bietet sowohl Beratung für den Hundehalter als auch Hundetraining an und legt Schwerpunkt auf konsequente Erziehung und verantwortungsvolle Beschäftigung mit dem Vierbeiner.
Text: Helmut Lindorfer
Ein Kleinod ist die 10.500 Einwohner zählende Stadt Langenzenn in Mittelfranken im Landkreis Fürth . Bereits zur Mittelsteinzeit war das Gebiet an der Zenn besiedelt, aus der Hallsteinzeit (bis 750 v. Chr.) sind etliche Grabhügel erhalten. Entstanden aus einem Königshof bekam der 954 erstmals urkundliche erwähnte Ort 1331 das Markt- und 1360 das Stadtrecht. Den Mittelpunkt von Langenzenn bildet die ehemalige Klosteranlage des Augustiner-Chorherrenstifts, das bis 1539 bestand. Der sehr gut erhaltene mittelalterliche Kreuzgang dient heute als Spielstätte für die weithin bekannten Klosterhofspiele, die alljährlich von Juni bis August durchgeführt werden, zudem bringt auch noch die Hans Sachs-Spielgruppe Schwänke des Nürnberger Poeten auf die Bühne. Zu dem sehenswerten Ensemble zählt auch die Stadtkirche St. Maria, eine mächtige dreischiffige Basilika, die auf das Jahr 1388 zurückgeht. Die ehemalige Klosteranlage wird flankiert von Gebäuden aus dem 18. Jahrhundert, deren markantestes das Alte Rathaus von 1727 darstellt. Auf unserem Luftbild ist aber auch links ein großer Industriebetrieb zu sehen, die heute zur Wienerberger Gruppe gehörende Fabrik ist eine von ehemals vier Ziegeleien, die seit dem 16. Jahrhundert Ton brannten.
Text: Helmut Lindorfer
In Neuendettelsau in Mittelfranken entstand 1854 durch Wilhelm Löhe eine Diakonissenanstalt, die Teil der Sozialwerke der neulutherischen Erweckungsbewegung des 19. Jahrhunderts war. Ziel war es, junge Frauen zu Krankenschwestern und Sozialarbeiterinnen auszubilden, später kamen eigene Heime und Spitäler dazu. Heute betreibt die Diakonie in Neuendettelsau und weiteren Standorten Schulen, Krankenhäuser und Behinderteneinrichtungen wie die Bruckberger Heime. Über 6.000 Mitarbeiter beschäftigt die Anstalt im Landkreis Ansbach, die Mitglied im Diakonischen Werk Bayern ist.
Text: Helmut Lindorfer
Der eindrucksvolle Blick zeigt die schnurgerade Hauptachse der Anlagen von Sanssouci in Potsdam, die sich genau in Ost-West-Richtung erstreckt. Die westlich des Neuen Palais aufgenommene Perspektive zeigt einen Großteil der Parkanlagen. Im Hintergrund sind die Innenstadt von Potsdam und der Heilige See zu erkennen. Zielpunkte der ca. 2.000 Meter langen zentralen Achse sind das Neue Palais und der stadtseitige Eingang in die Anlagen von Sanssouci. Im Westen des Neuen Palais setzt sich die Achse als Baumallee fort, ehe sie sich nach einigen hundert Metern in der Landschaft verliert.
Am linken Rand der Aufnahme befindet sich das Orangeriegebäude. Das eigentliche Schloss Sanssouci gibt sich mit seiner quer zur Achse ausgerichteten Terrassenanlage zu erkennen.
Text: Elmar Arnhold
