Schon im Jahre 1724 wurde in Bocklet 10 km nördlich von Bad Kissingen die Stahlquelle entdeckt, Deutschlands stärkste Eisenquelle, die heute den Namen Balthasar-Neumann-Quelle trägt. Zwei Jahre später ließ sie der Würzburger Fürstbischof Christoph Franz von Hutten einfassen und legte so den Grundstein für das fürstbischöfliche Heilbad. Aber erst im Dritten Reich erhielt 1937 der Markt an der Fränkischen Saale offiziell den Titel Bad. Heute zählt Bad Bocklet in Unterfranken 4.500 Einwohner und kann mit einer in Deutschland einmaligen Postkutschenlinie aufwarten, die den Kurort in den Sommermonaten regelmäßig mit Bad Kissingen verbindet. Bocklet wurde erstmals 1122 urkundlich erwähnt und kam 1814 zum Königreich Bayern. Gerne flanieren die Gäste in den weitläufigen Kuranlagen, die wie der sehenswerte Brunnenbau von 1787 noch aus der fürstbischöflichen Zeit stammen.
Text: Helmut Lindorfer
2.500 Einwohner zählt Kastl im Landkreis Amberg-Sulzbach, das 1323 die Marktrechte erhalten hatte. Der Ort in der heutigen Oberpfalz entstand unterhalb einer um 1100 von Benediktinern gegründeten Abtei. Das Kloster, das auf dem Areal einer mittelalterlichen Burg errichtet worden war, wurde eines der bedeutendsten Klöster des Reichs und wurde 1413 von Kaiser Sigismund sogar in den Reichsstand erhoben. Im 16. Jahrhundert allerdings begann der Verfall, es wurde 1556 aufgehoben. 1636 kam die Anlage nach der Gegenreformation in den Besitz der Jesuiten von Amberg, denen 1782 die Malteser folgten. Das endgültige Ende als Kloster kam 1803 mit der Säkularisation. Die Klosterkirche St. Petrus wurde zur Pfarrkirche, in die Klostergebäude zogen weltliche Behörden ein. Von 1958 bis 2006 hatte dann ein ungarisches Gymnasium in dem weitläufigen Komplex seinen Sitz, 2016 schließlich beschloss die bayerische Staatsregierung, in den verwaisten Baulichkeiten eine Fachhochschule der Polizei einzurichten. Kastl im reizvollen Lauterachtal ist heute ein beliebtes Touristenziel, eine der Attraktionen nicht nur für die Besucher ist die Mumie von Anna, einer Tochter Ludwigs des Bayern. Sie starb 1309 während eines Aufenthalts des Kaisers in Kastl, die Mumie kann in der ehemaligen Klosterkirche besichtigt werden.
Text: Helmut Lindorfer
Einen weiten Blick das Vilstal aufwärts bietet dem Betrachter dieses klare Luftbild. Im Vordergrund liegt die 2.800 Einwohner zählende Marktgemeinde Rieden, es schließt sich Ensdorf mit seinem bekannten Kloster der Salesianer Don Boscos an, dann geht es nach Wolfsbach und Theuern über in den städtischen Bereich von Kümmersbruck und Amberg, der ehemaligen Hauptstadt der Oberpfalz. Die Vils entspringt bei Kleinschönbrunn nahe Vilseck und mündet etliche Kilometer südlich von Rieden bei Kallmünz in die Naab.
Text: Helmut Lindorfer
Zwischen zwei Burgen liegt malerisch der kleine Ort Karlstein nordöstlich von Regensburg. Von der einen, der Burg Forstenberg, sind nur noch Ruinen erhalten, während die zweite Burg, die Burg Karlstein, noch als eine Vierflügelanlage im neugotischen Stil erhalten ist. Die Burg aus dem 14. Jahrhundert erhielt nach einem Umbau zu Anfang des 20. Jahrhunderts ihr heutiges Aussehen und befindet sich in Privatbesitz. Auf unserem Luftbild erkennt man das Schloss, das von einem herrlichen Park umgeben ist, ziemlich genau in der Bildmitte und somit auch in der Mitte des Ortes, der seit 1978 zur Marktgemeinde Regenstauf gehört.
Text: Helmut Lindorfer
Auf einer Anhöhe des Oberpfälzer Juras thront die von der gleichnamigen Marktgemeinde umgebene Burganlage der 1129 erstmals urkundlich erwähnten Höhenburg Lupburg. 1299 fiel sie an das Hochstift Regensburg, 1505 an Pfalz-Neuburg, schließlich kam sie 1803 in Privatbesitz und verfiel. Erst in unserer Zeit wurde sie saniert, von der mittelalterlichen Bausubstanz zeugt heute noch der vollständig erhaltene Bering und die Ruinen der Oberburg. Im unteren Teil befindet sich ein gut erhaltener Torbau sowie ein hufeisenförmiges Wohngebäude und eine Scheune, die beide auf Fundamenten der alten Burg stehen.
Text: Helmut Lindorfer
Mit 6.800 Einwohnern ist Parsberg zwar nur die viertgrößte Stadt des Landkreises Neumarkt in der Oberpfalz, ist aber Sitz mehrerer überregional bedeutender Kliniken. So findet sich hier ein Fachkrankenhaus für Tuberkulosebehandlung, das eine in Deutschland einmalige ausbruchsichere Isolierstation aufweist. Weiter gibt es eine Forensische Psychiatrie und Psychotherapie, sowie eine Fachklinik für Drogenabhängige. Zwischen Nürnberg und Regensburg gelegen, fällt der 1224 als Parsperch erstmals urkundlich erwähnte und 1952 zur Stadt erhobene Ort vor allem durch seine Höhenlage und der die Stadt überragende Burg Parsberg auf, die schon in einer Urkunde aus dem Jahr 1205 erscheint und heute ein viel beachtetes Regionalmuseum in ihren Mauern hat, sie zeigen wir in einem eigenen Luftbild.
Text: Helmut Lindorfer